Irgendwie hab ich letztens, aus mir unempfindlichen Gründen, 1 kg Zitronen gekauft. Ich dachte, ich bräuchte dringend welche für kommende Essen und dachte auch, dass keine mehr im Haus wäre: aber beides falsch gedacht :-/ Ich hatte noch zwei Stück im Haus und brauchte trotz allem keine. Also saß ich auf sieben Biozitronen rum. Dumm gelaufen! Aber der Blogevent „Quiche, Tarte & Co.“ im Kochtopf, ausgesucht von Rike bot die perfekte Gelegenheit.
Ich bin ja sonst nicht soo sehr für Süßes zu haben. Wenn man mir die Wahl lässt, ob Quiche lorraine oder Tarte tatin, gebt mir das Herzhafte :-) Dieses mal aber doch einen Kuchen zum Nachmittagskaffee/-tee. Eigentlich wollte ich die französische Variante backen, die berühmte Tarte au citron, aber bei den Küchengöttern hat mich die sizilianische Version angelacht. Viel Zitrone, Karamell und knusprig-blättriger Mürbeteig. Toll! Dazu diese tolle Farbkombination aus dunkelbraunem Karamell (nein, nicht verbrannt) und dem leuchtenden Gelb der Zitronenfüllung! Ein wunderbarer Geschmack war die Krönung! Schon nach dem Kosten der Füllung im Rohzustand war ich glücklich und hab das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht bekommen. Auch die anderen beteiligten Personen waren danach sehr glücklich und sehr gesättigt.
Leider waren wir zu ungeduldig und wollten sofort nachdem die Tarte aus dem Ofen kam, probieren, so dass die Karamellschicht leider etwas zerbröselte und auf den Photos leider nicht sonderlich appetitlich aussieht. Das tut dem großartigen Geschmack aber keinen Abbruch! Unbedingt ausprobieren!
Sizilianische Zitronentarte
Für den Mürbeteig:
250 g Mehl
125 g kalte Butter
70 g Zucker
1 Prise Salz
1 Eigelbe
getrocknete Hülsenfrüchte zum Blindbacken
Für die Füllung:
4 Eier
1 Eigelb
200 g Zucker
abgeriebene Schale von 2 unbehandelten Zitronen (hier: 1 große und 2 kleine Zitronen)
Saft von 2 ½ Zitronen
125 g Sahne
2-3 EL Puderzucker zum Besieben
(1) Aus dem Mehl, der Butter, Zucker, Salz und Eigelb einen festen Teig kneten, aber nicht zu lange kneten, weil der Mrübeteig sonst nicht mehr die blättrige Konsistenz kriegt. Eventuell noch ein bisschen Wasser hinzufügen. Den Teig in Klarsichtfolie wickeln und für 1 Std. kalt stellen.
(2) Backofen auf 180° (Umluft 160°) vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Fläche rund ausrollen. Das mache ich hier immer auf bemehltem Backpapier mit dem sich der Teig auch ohne Probleme in die Tarteform legen lässt. Mit dem Backpapier abdecken und ca. 300 g Hülsenfrüchten darauf streuen. Den Boden im Ofen 10 Minuten vorbacken.
(3) Währenddessen für den Belag die Eier mit dem Eigelb und dem Zucker zu einer hellen schaumigen Creme aufschlagen (hier: war zwar schaumig, aber nicht cremig). Die Zitronenschale und -saft unterrühren. Dabei immer mal wieder kosten, ob es den eigenen Geschmack trifft. Die Sahne steif schlagen und vorsichtig unterheben.
(4) Von dem vorgebackenen Tarteboden die Hülsenfrüchte und Backpapier entfernen und die Zitronenfüllung hinein gießen. Die Tarte bei 160 Grad (Umluft 150 Grad) in 45 Minuten fertig backen. Eventuell mit Backpapier abdecken, wenn die Oberfläche zu dunkel wird. In der Form abkühlen lassen.
(5) Den Backofengrill vorheizen. Die Zitronentarte mit dem Puderzucker bestreuen und für ca. 1 Minuten unter den Grill stellen, bis die Oberfläche knusprig und goldbraun ist.
Sofort servieren!
Anmerkung: Hier funktionierte der Backofengrill sehr ungleichmäßig, so dass die Tarte ca. 5 Minuten gegrillt wurde. Das nächste Mal würde ich allerdings diese schnieken Küchenbunsenbrenner zum Karamellisieren benutzen, wird dann hoffentlich gleichmäßiger.
Geschmack: ++++
Zeit: ++
Zutaten: ++
Schwierigkeitsgrad: ++
Neueste Kommentare