Gulyásleves – Gulaschsuppe

Gulyásleves - Gulaschsuppe

Gulyásleves - Gulaschsuppe

Frau Deichrunner hat im Kochtopf zum Blog-Event „Eintopf“ geladen. Juhuu, bin ja bekennender Suppenfan … Stop, ja Suppe, aber das Wort Eintopf wird im familiären Sprachgebrauch gar nicht benutzt. Was ist Eintopf denn genau? Von deutscher Seite kenne ich Omas Möhrensuppe, Frau Mamas Wintersuppe  oder Weißkohlsuppe. Alles Suppen mit viel Gemüse und etwas Fleisch, aber grob geschnitten. Feine, pürierte Suppen gab es bei uns nie, mag Frau Mama nicht. Und wenn ich so an Ungarn denke, kenne ich auch nur ein Wort für Suppe „leves“ (gespr. läwäsch), ob jetzt süß mit Kirschen, vegetarisch mit Bohnen, Linsen, Blumenkohl oder klare Fleischbrühen, die heißen alle „leves“. Hmm hmm hmm. Scheint als müsste ich mir den Begriff „Eintopf“ zurecht definieren *grübel* Also, mit dem Wort „Eintopf“ verbinde ich Hausmannskost, Alltägliches, gut vorzubereitende Gerichte, die man auch einige Zeit alleine lassen kann ohne das gleich alles hinüber ist und  je öfter man es aufwärmt, desto besser wird es. Gute Vorratsgerichte, von denen ruhig eine größere Menge gekocht werden kann.

Blog-Event XLII- Eintopf - Einsendeschluss 15. Februar

Nachdem das geklärt ist, habe ich mich dazu entschieden, ein Klischee meiner ungarischen Wurzeln zu bedienen und Gulyásleves (gespr. Gujahschläwäsch) zu kochen :) Dabei bedeutet das Wort Gulyás nicht Gulasch, sondern Rinderhirte und dementsprechend ist es die Suppe der Rinderhirten. Dabei kann Rind-, Schwein- oder Hammelfleisch als Grundlage genutzt werden. Auch die restlichen Zutaten richten sich nach dem persönlichen Geschmack: Zwiebeln, Möhren, saure Gurken, Pastinaken, saure Sahne oder gar Sahne. Jeder was er will, hat und mag, auch perfekt zur Verwertung von Gemüseresten.

Ich habe sie aus dem Handgelenk ohne Rezept gekocht, so als halbe Ungarin sollte man schon ein kleines Gulaschgen besitzen ;-) Und ja, ich habe das Gulaschgen, es ist eine wunderbare Suppe geworden, die auch den spontanen Mitessern trotz anfänglicher Skepsis mundete :) Ein wärmende Suppe, perfekt für dieses graue, nervende  Spätwinterwetter! Ein bisschen scharf, damit eventuell angreifende Viren gleich abgeschreckt werden ;) Wie bei allen Gulasch-Ansätze kann der findige Koch gleich die doppelte Menge ansetzen und einen Teil als normales Gulasch oder Székely gulyás verwenden :) Man muss sie sicher nicht so rustikal aussehen lassen wie ich und kann das Gemüse und Fleisch auch einfach viel kleiner und feiner würfeln, aber ich mag es, wenn man noch schmeckt welches Gemüse man gerade im Mund hat :) Hier nun meine Version vom letzten Wochenende!

Gulyásleves – Gulaschsuppe (4 Portionen)

800 g Schweinegulaschfleisch, etwa 1-2 cm große Würfel
2 Zwiebeln, fein gewürfelt
Pflanzenöl
4 TL Paprikapulver edelsüß
2 TL Paprikapulver rosenscharf (oder mehr, wer es schärfer mag)
1 EL Tomatenmark
1/2 rote Paprikaschote, gewürfelt
Salz, Pfeffer

8 Kartoffeln, geschält und in grobe Stücke schneiden
3 Möhren, geschält und in etwa so große Stücke wie die Kartoffeln schneiden
1 große Petersilienwurzeln, siehe Möhren

(1) Ein wenig Öl (bitte kein Olivenöl, passt nicht, finde ich)  in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel bei mittlerer Hitze so lange dünsten bis sie schön weich und etwas süß sind. Den Topf vom Herd nehmen und das Paprikapulver hinzugeben. Wieder auf die Flamme geben und ein klein wenig andünsten. Vorsichtig sein und das Paprikapulver nicht zu lange braten, es wird sonst bitter. Das Tomatenmark kurz mit anrösten. Das Fleisch und die Paprikawürfel hinzufügen. Gut salzen und pfeffern.
(2) Deckel auflegen und bei schwacher bis mittlerer Hitze ca. 1 Stunde schmoren lassen. Es sollte Fleischsaft austreten, wodurch nix anbrennt.
(3) Nach der Zeit die gewünschten Gemüsestücke hinein geben und mit soviel Wasser aufgießen, dass das Gemüse nicht ganz bedeckt ist. Nochmals gut salzen und pfeffern.
(4) Aufkochen lassen und bei mittlerer Hitze so lange köcheln bis das Gemüse gar ist (ca. 30 Minuten).

Zum Servieren mit saurer Sahne auf dem Teller mischen. Eventuell eingelegte Gurken dazu reichen!

Geschmack: ++++
Zeit: +++
Zutaten: ++
Schwierigkeitsgrad: +

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9 Kommentare zu “Gulyásleves – Gulaschsuppe

  1. lamiacucina 3. Februar 2009 um 07:22 Reply

    hab ich noch nie gemacht, nur gegessen, der Anlass um das zu ändern.

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  2. Eva 3. Februar 2009 um 09:00 Reply

    Toll – der Eintopf, aber auch der Einblick in deine ‚Wurzeln‘! – Vielen Dank für deine Teilnahme am Event!

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  3. Petra aka Cascabel 3. Februar 2009 um 09:40 Reply

    Ein Spaziergang durch kalte Winterlandschaft und dann deine Gulaschsuppe – mmmh!

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  4. Wienermaedel 12. Februar 2009 um 21:14 Reply

    Deine Gulyásleves schmeckt sicher sehr gut – auch ohne Erös Pista (von dem ich immer zu viel erwische).

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  5. Anikó 12. Februar 2009 um 21:34 Reply

    @ Wienermädel: Erös Pista gibt es bei mir im Kühlschrank auch, aber wird nur von Gästen benutzt, ist mir zu scharf … ;-) Ja, ich weiß, ich als Halbungarin kann kein scharf essen *g*

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  6. […] in der Puszta über dem offenen Feuer in einem Kessel gekocht wurde, im deutschen würde man es als Gulaschsuppe bezeichnen. Was wir als Gulasch verstehen, wird in Ungarn „pörkölt“ genannt. Und […]

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  7. […] näher als Gulaschsuppe, zumal meine letzte wirklich schon fast 2 Jahre her und ebenfalls hier festgehalten wurde (das Rezept brauchte dringend ein neues Bild *g*). Auch meine Eltern waren dem […]

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  8. […] einem süßen Hauptgang braucht es definitiv was richtig herzhaftes, dieses Mal eine Abwandlung der klassischen Gulaschsuppe, in Form einer […]

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  9. […] ist jetzt kein klassischer Eintopf wie zum Beispiel Gulaschsuppe, aber es wird alles in einem Topf gegart und deswegen darf es bei der Eintopf-Blogparade von Conjas […]

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