Büro-Alternativen: Pikante Möhrencreme

Pikante Möhrencreme

Pikante Möhrencreme

Endlich wieder Alltag! Das mag für den ein oder anderen befremdlich klingen, aber ich freu mich wieder auf die Arbeit, auf die Studenten, auf die Vegetationsperiode mit ihren Herausforderungen speziell für mich :-) Ostern haben wir in Eilenburg bei Zwerg verbracht, mit einem Ausflug ins Amazonien-Panometer von Asisi. Sehr cool! Ein 360°-Bild das einen Ausschnitt des amazonischen Regenwald zeigt mit seinen größeren und kleineren Viechern, den Urwaldriesen und kleinen aufsitzenden Epiphyten wie Bromelien. Innerhalb von 15 Minuten wird mit Hilfe einiger Scheinwerfer ein Tag mit Sonnenaufgang, Mittagszeit und gewittriger Nacht erschaffen (höchstfaszinierend für einen ehemaligen Theater-Lichtknopfdrücker wie mich). Wenn die vielen Menschen nicht gewesen wäre, man hätte glatt den Eindruck haben können, im tropischen Regenwald zu sein (und bevor jemand schnippisch sagt „Gibt doch nur tropischen Regenwald?!“ Nein! Es gibt Regenwald auch in den gemäßigten Breiten z.B. Westküste Nordamerikas zwischen nördlichem Kalifornien und British-Columbia. So, Botanik-Klugscheiß-Modus abgestellt *g*). Es lohnt sich wirklich das mal in Ruhe anzugucken. Aber Leipzig als Gesamtstadt lohnt sich eh! Kulinarisch gab es über die Feiertage nichts wirklich besonderes! Keine großartig-komplizierte Lammbraten oder ähnliches, es musste transportabel sein, einfach und schnell gehen. So gab es das, wie sich langsam herauskristallisiert Familien-Feiertagsessen mit Hühnerbrühe und als zweiten Gang Hühnerfrikassee (wird ein andern mal verbloggt).

Jetzt ist hier wieder Alltag, im eigenen Haushalt, mit der eigenen Küche und liegt wieder an mir zu kochen und putzen :-) Nachdem ich fast 3 Wochen lang nicht gekocht habe, wurden es gestern Abend gleich drei Sachen auf einmal *g* Eine normale kleine Grundlagen-Gemüsebrühe, ein Rezept aus einem der Ungarn-Mitbringselbüchern (im entsprechenden Bild das hintere linke Buch), worüber aber in Bälde auch noch berichtet wird und eben diese pikante Möhrencreme, die ich fürs Büro als Brotaufstrich wollte. Sie hatte mich schon seit langem aus dem „Vegetarian Basics“-Buch angelacht und da ich Mensa eh weiter meiden will, bot es sich förmlich an! In der Mittagspause wurde schnell im türkischen Supermarkt fast gegenüber vom Büro eingekauft, so dass der Großkochaktion nichts mehr im Wege stand.

Diese Möhrencreme ist total einfach zu machen und schmeckt wirklich großartig, so überhaupt nicht nach Babybrei! Ich habe nur kleine Abwandlungen vorgenommen, statt der grünen Oliven schwarze genommen (die waren da und wollten dringend verbraucht werden) und eine scharfe ungarische Paprikapaste (sog. Piros Arany, Variante csipös=scharf) anstatt des geforderten Harissas. Eigentlich sollte die Creme zum Schluss noch mit einer Sesam-Salz-Mischung bestreut werden, aber da ich Angst hatte, dass diese Mischung ranzig wird und ich die Creme gestern Abend beim besten Willen nicht mehr verbrauchen konnte, hab ich es mir gespart!
Es ist eine toll-sämige Creme, die sehr pikant (mir fast zu scharf) schmeckt und durch die Zwiebeln und Oliven eine interessante Note bekommt, dabei aber nicht vordergründig nach Oliven schmeckt. Auch der lieben P., die drei Zimmer weiter sitzt und angeblich keine Oliven mag, hat es sehr gut geschmeckt :-) Wirklich großartige Alternative zum ordinären Käse- oder Wurstbrot! Oder auch als Dip zum kalten Abendessen oder als Vorspeisedip oder zum Grillen als Beilage
Hier nun das Originalrezept:

Pikante Möhrencreme

Zutaten für 4 Portionen

400 g Möhren
normales Salz
50 g grüne Oliven (hier: schwarze Oliven)
2 Frühlingszwiebeln
1 TL Harissa (hier: ungarisches „Piros Arany“ csipös)
1 EL Zitronensaft
20 g Sesamsamen
2 TL grobes Salz

(1) Möhren schälen und grob würfeln. In etwa 1cm hoch stehendem Salzwasser zum Kochen bringen (nein, sie sollen nicht schwimmen). Deckel auflegen und bei geringer Hitze 10-12 Minuten weich kochen lassen.
(2) Kerne aus den Oliven holen und die Frühlingszwiebeln putzen und zusammen mit den Oliven fein hacken. Möhren abtropfen und leicht abkühlen lassen. Fein pürieren, mit der Oliven-Zwiebelmischung, dem Harissa und Zitronensaft mischen. Mit Salz würzen.
(3) Den Sesam in einer trockenen Pfanne unter Rühren rösten, bis er anfängt zu hüpfen. Aus der Pfanne nehmen und grobes Salz hineingeben. Ebenfalls rösten, so 1-2 Minuten. Zusammen mit dem Sesam mit Pürierstab oder Blitzhacker grob durchmixen.
Wenn die Möhrencreme auf dem Brot ist mit dem Sesamsalz würzen.

Dazu: knuspriges Mischbrot oder Fladenbrot

Quelle: Vegetarian Basics

Geschmack: ++++
Zeit: +
Zutaten: ++
Schwierigkeitsgrad: +

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16 Kommentare zu “Büro-Alternativen: Pikante Möhrencreme

  1. Steph 15. April 2009 um 17:43 Reply

    Das klingt superlecker und die Farbe ist richtig toll. Ich werd das die Tage mal ausprobieren, das Sesamsalz klingt auch sehr spannend.

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  2. Rebecca-Lecka 15. April 2009 um 22:23 Reply

    Das hört sich ja super interessant an mit dem Amazonien-Panameter. Hab ich ja noch nie gehört…Da will ich auch hin!!!

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  3. Anikó 15. April 2009 um 22:42 Reply

    @ Steph: Ich fand es auch richtig toll! Wird hier definitiv wiederholt!

    @ Rebecca: Ich fands toll! In Dresden gibts von dem Künstler noch ein Bild in einem alten Gasometer von Dresden Ende des 18. Jahrhunderts, aber das hab ich auch noch nicht gesehen …

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  4. Patricia 16. April 2009 um 12:31 Reply

    P. mag tatsächlich keine Oliven – ich habe mal einen Spanien-Urlaub in diversen Tapas-Bars damit verbracht, Tapas ohne Oliven zu finden und zu probieren! :-D
    Aber die Möhren-Creme ist echt lecker! Da haben die Olis nicht gestört (ist ein großes Kompliment!!)!

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    • Anikó 16. April 2009 um 14:19 Reply

      @Patricia: Kann mir das gerade so richtig schön vorstellen: Patricia vor einer spanischen Speisekarte und am Suchen nach olivenlosem Essen, dabei ganz skeptisch und kritisch guckend ;-)

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  5. zwerg 16. April 2009 um 22:05 Reply

    vergess nicht den hu-hu brüllaffen

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    • Anikó 16. April 2009 um 22:22 Reply

      @ Zwerg: Wie konnte ich den nur vergessen *lach*

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  6. lamiacucina 17. April 2009 um 06:56 Reply

    hier heissen diese Rundumgucktheater Dioramen. Es gibt aber nur noch ganz wenige davon.

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  7. kochschlampe 17. April 2009 um 09:08 Reply

    Oh – das Amazonas Diorama wollte ich auch noch sehen! Im Gasometer in Dresden bin ich gewesen, als es die Variante Rom zu Zeit Konstantins gab. Sehr beeindruckend.
    Die Möhrencreme sieht sehr gut aus und klingt nach perfektem Bürosommeressen.

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  8. Petra 17. April 2009 um 22:45 Reply

    Klingt phantastisch, wird unbedingt ausprobiert. Schön, dass du wieder da bist, ich schaue immer mal rein, habe aber derzeit viel zu tun.
    Viele Grüße

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  9. Anikó 17. April 2009 um 23:00 Reply

    @ lamiacucine und kochschlampe: Das Wort „Diorama“ ist mir neu, musste erstmal nachschlagen. Aber ja, das scheint so etwas zu sein *g*

    @ Petra: Freu mich von Dir zu lesen. Und ich versteh das, gibt so Zeiten, wo es mehr zu tun gibt. Viel Arbeit wird jetzt im Sommer auch auf mich zukommen, aber freu ich mich drauf!

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  10. Bolli 18. April 2009 um 08:11 Reply

    wow, super lecker, zumal die Möhren ja auch zur Zeit echt super saftig und lecker sind!

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  11. Kochfrosch 4. Mai 2009 um 16:57 Reply

    Oh, das klingt super für meine Mittagspause! Wird gleich vorgemerkt :). Warum war ich eigentlich noch nie hier *weiter das Blog durchstöber*?

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  12. […] voll mit Auberginenröllchen und vier Dips: in dezentem beige das Moutabal (Auberginencreme), pikante Möhrencreme, der Rote Bete-Walnuss-Hummus und ein Joghurtdip mit Gurke, getrockneten Aprikosen und […]

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