Die letzten Tage verbrachte ich am Ar.sch der Welt, aber es war ein wirklich wunderschöner ;-) Mit Studenten waren wir auf Exkursion in und um Lenzen, das an der Elbe im Nordwesten Brandenburgs liegt, genauer gesagt in der Prignitz. Die Stadt (eher ein Dorf mit 1800 Einwohnern) liegt im Dreiländereck Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Brandenburg zwischen dem „Naturpark Mecklenburgisches Elbetal“ und dem „Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg“ und ist in einem der am wenigsten besiedelten Landstriche Deutschlands mit nur 21 Einwohner je Quadratkilometer (zum Vergleich im Landkreis Mettmann leben 1239 Einwohner je Quadratkilometer). Das ist schon menschenleer! Und da in diesem Bereich die Elbe bis 1989 die Grenze zwischen DDR und BRD bildete und die DDR doch sehr rigoros war mit dem Grenzstreifen, Passierscheinen etc. (ich weiß eine Untertreibung) konnte sich über 40 Jahre die Natur fast ungestört entwickeln. Das Gebiet ist heute Teil des „Grünen Bandes„, das als Naturschutzprojekt einen Grüngürtel der ehemaligen Grenzgebiete zwischen Westen und Osten schaffen will.
Hier ein paar Eindrücke von Lenzen:
Eigentlich ganz niedlich, nicht? Lenzen war laut Amtsleiter, den wir trafen, mal eine reiche Stadt (jetzt nur noch Dorf übrig), die vom Ackerbürgertum geprägt war, da die Elbeauen vor der Stadt sehr fruchtbare Böden hatten und immer noch haben. Die St.-Katherinen-Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist im 18. Jahrhundert wohl dreimal komplett zerstört worden aus unterschiedlichsten Gründen, aber immer wieder aufgebaut und das sehr schön wie ich finde. Überhaupt ist es ein sehr süßes Dörfchen, dass ruhig ein wenig mehr Werbung für sich als Dorf mitten im Bioshpärenreservat machen könnte. Ich meine, klar es gibt noch einige verwahrloste Häuser, aber die gibts überall in der ehemaligen DDR, weil die Eigentümer kein Geld haben oder bisher noch nicht geklärt ist, wer überhaupt rechtmäßiger Eigentümer ist. Und das 20 Jahre nach dem Fall der Mauer, unglaublich oder?
Nachdem wir unsere sehr schöne Unterkunft auf der Burg Lenzen bezogen haben, die dem BUND von der Burgbesitzerin geschenkt wurde,
hatten wir erst noch eine Vogelführung entlang der Elbe mit einem Herrn Dörfler, bei dem wir unter anderem diesen Pappelschwärmer
gefunden, die weite Landschaft, den Sand unter den Füßen und viele unterschiedliche Vögel wie Seeadler, Flussregenpfeifer, Schafselzen uvm. genießen konnten. Gott, wie habe ich Sand unter den Füßen vermisst!
Abends stand eine Führung entlang der Elbe an, bei der wir uns auf die Vögel- und Amphibienstimmen konzentrieren. Und ich sag Euch, das ist soo schön da!
Also wenn jemand da draußen mal wirklich Ruhe braucht, nach einer stressigen Zeit und richtig abschalten will, fahrt dort hin! Man kann kilometerweit mit dem Fahrrad auf dem Deich radeln, süße Dörfer angucken, großartige, seltene Vögel beobachten, wenn man sie erkennt (und nicht so ein Vogel-Banause ist wie ich *g*) und einfach die Seele baumeln lassen. Auch Urlaub mit Kindern stell ich mir dort wunderbar vor! Ich werde definitiv mal wieder dorthin fahren. Vielleicht schneller als gedacht …
Natürlich haben wir in der einen Woche noch viel mehr angeguckt und vor allem biologisches Zeug gemacht, was zwangsläufig passiert, wenn man mit Limnologen, Vegetationskundlern, Forstwissenschaftlern und Landschaftsplanungsstudenten unterwegs ist ;-) Aber das werde ich demnächst vorstellen. Soviel unterschiedliches auf so kleinem Raum, großartig und wunderschön!
Anmerkung: Habe mir mal ein Picasa-Konto zugelegt, wo ich meine Photos ablegen werde, weil ich ja nicht alle Photos hier zeigen kann, wird sonst zu unübersichtlich. Also entweder die Bilder direkt anklicken, die zum entsprechenden Album führen oder hier klicken und schon ist man da, auch wenn noch nicht viel zu sehen ist. Aber das wird sich ja ändern mit der Zeit :) Viel Spaß dabei!
Technisches: Wenn jemand weiß, wie ich diese unmöglich großen grauen Rahmen, um die unteren Bilder wegkriege, wäre ich wirklich dankbar, dass er/sie es mir verrät :-) Danke!
echt am A… der Welt, aber dennoch ganz schön!
ich denke mir immer, dass es eigentlich peinlich ist, dass ich ganz Frankreich kenne, aber die neuen Bundesländer eigentlich gar nicht……
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Bolli: Ach find ich nicht, dass es peinlich. Weiß ja nicht, aus welcher Ecke Deutschlands Du kommst, aber kenne von den alten Bndesländern auch nicht allzuviel. Gut von den neuen auch nicht, nur da wo Verwandtschaft und Freunde wohnen … Urlaube haben wir als Familie aber auch immer in Ungarn bei dem Teil der Mischpoke verbracht :) Wie lange bist Du denn schon in Frankreich?
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Und ich dachte, du warst in Schwerin ;-)
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Sehr schöne Gegend und man glaubt Dir sofort, dass es dort zum Seele baumeln lassen ist.
Wegen der Bilder und deren grauen Rahmen werde ich Dir ein Mail senden.
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Danke für den schönen und informativen Bericht!
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Ein schöner Rundgang, dankeschön für die virtuelle Führung.
Vonwegen A.. der Welt .. ich sage auch immer: wir wohnen nicht am A.. der Welt der Welt, aber wir können sehen.
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Das sieht nach einer sehr schönen Exkursion aus! Eigentlich ist das ja nicht sehr weit weg von mir… da fährt sogar die Regionalbahn hin, aber irgendwie war ich bisher immer zu faul, mir einen Ausflug zu organisieren.
Jetzt habe ich deutliche mehr Motivation, danke!
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oh, da wäre ich gerne mitgekommen, muss mich ja noch von meinem Amselschock erholen :(
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Wunderschöne Gegend, kannte ich bisher auch noch nicht … Mir geht’s da wie Bolli – die neuen Bundesländer kenn ich leider so gut wie gar nicht :o(
Das Schloss find ich besonders spannend, ich glaub, ich muss mal nen Ausflug in die Ecke planen ;o)
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Wie schön!!!
Aber den Schmetterling, der für mich wie eine Motte aussieht und als Nachfalter auch eine ist, den könnte ich nicht auf den Finger nehmen, huh.
Wir waren in Brandenburg, Wandlitzsee, Werbellinsee, Kloster Chorin usw. Ganz wunderschön ist es dort. Und auf Rügen und im Elbsandsteingebirge auch und auf dem Darß. Richtig schöne Ecken gibt es dort überall zu entdecken, wie Dein Bericht beweist. Da müssen wir doch unbedingt mal hin!!!
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Dumdidumdidum – ich sach nur:
13. September: HH Stadtführung, Foodbloggertreffen.
14.-16. September: Lenzen!
Hihihi, sind das Nägel mit Köpfen? Wenn man schon mal im Norden ist, dann kann man das auch richtig machen, oder?
DANKE für den Bericht und den Anstoß!!!!
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@ Schnuppschnüss: Dann werden wir uns wohl persönlich kennenlernen dort *g* Freu mich schon auf andere verrückte Foodblogger *g* Bin gespannt wer noch alles kommt …
Und finde ich richtig cool, dass ihr dann gleich weiterdüst nach Lenzen. Nehmt doch Fahrräder mit, damit kommt man am Besten dort rum, immer den Deich entlang *g*
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Brandenburg ist ein Land auf den zweiten Blick, das merke ich immer wieder. Man muss sich Zeit nehmen, um Land und Leute kennenzulernen.
Und das lohnt sich immer wieder, ich habe schon viel erlebt, sei es in Wittstock, bei Prenzlau oder Klein Beuchow, wo mir ein älterer Herr einmal erzählte, dass die Slawen (die übrigens den Burgwall von Lenzen unter der Burg erbaut haben) nur 90 cm groß geworden wären, das hätte ihm sein Lehrer erzählt, und außerdem hätten sie immer die Backtröge geklaut. Den Unterschied zwischen West- und Ost-Schäferhund erzählte mir ein zauberhafter älterer Mann, der seine Enkelin im Kinderwagen über den Ratzdorfer Oderdeich schob….
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[…] geht es mir derzeit, bevor ich für kommenden Montag für zwei Wochen wieder nach Lenzen an die Elbe fahre (Doktorarbeitsuntersuchungen :-) ), haben es sich noch fiese kleine Viren in mir […]
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[…] der DDR-Grenze, den niemand betreten durfte (wie auch mein Untersuchungsgebiet an der Elbe bei Lenzen), dementsprechend konnte sich die Natur über 40 Jahre (oder so) ungestört entwickeln. So sind […]
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[…] wie gut ich wieder ins Bloggen reinkomme, nachdem ich zwei Wochen einsam und allein arbeitend am Lieblingsfluss verbrachte, ohne die Kraft und Lust abends noch großartig für mich zu kochen, dafür werde […]
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