Weihnachtsbrunch

Für den zweiten Weihnachtsfeiertag wünschte sich Frau Mama Fondue, allerdings mittags, weil sie ungern zweimal am Tag reichhaltig warm isst. Hmm, ich finde ja, dass Fondue eher was für abends ist, wie wäre es da, wenn wir ausgiebigst frühstücken (sprich brunchen *g*) und dann abends das Fondue. Der Vorschlag wurde nach einiger Überredungskunst auch von Herrn Papa angenommen :-)

Und so sah unser Brunchtisch aus (mit äußerst unharmonischem Geschirr *g*):

Aufschnitt, Schinken und Käse, schwarze Oliven und gefüllte Weinblätter, die restlichen Schnitzelchen vom Heiligabend, Honig und Lemon Curd gesellten sich zu einigen extra zubereiteten Speisen, die  jetzt genauer vorgestellt werden :)

Eigentlich wollten wir ein Kräuteromelett braten, aber dann kam Frau Mama auf die Idee doch gefüllte Eier zu machen und ich liebe gefüllte Eier! Ein genaues Rezept haben wir dafür nicht, es wird improvisiert mit dem was da ist. Dieses mal hat Frau Mama die hartgekochten Eier halbiert und die Eigelbe mit ein bißchen Senf und Ketchup verrührt, danach mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Zum Schluss noch Schnittlauchröllchen, eine kleinstgewürfelte Gewürzgurke und ein wenig saure Sahne unter gerührt, bis die Masse eine gute streich-/füllfähige Konsistenz hatte  und die leeren Eiweißhälften damit wieder gefüllt. Dabei kann man ruhig kleine Berge bauen ;-) Hach, yummie! Erwähnte ich, dass ich gefüllte Eier liebe? ;-)

Den Abend vorher habe ich schon eine Gemüse-Quiche nach diesem Rezept zubereitet, da man sie ja auch großartig bei Zimmertemperatur essen kann. Dabei hatte ich allerdings Mühe auf die 800 g Gemüseanteil zu kommen, weil ein akuter Gemüsenotstand ausgebrochen war. So kamen in die Quiche eine Möhre, eine Zucchini, einige Champignons, ’ne halbe Porreestange, ’nen halbes Bund Frühlingszwiebeln,  1 große normale Zwiebel (sehr zwiebellastig) und eine Kartoffel. Und es war echt hart, das Gemüse zusammen zu klauben. Aber sie ist richtig gut geworden und war verdammt schmackhaft, Zwerg hat sich fast ausschließlich davon ernährt und über den Tag verteilt immer mal ein Stückchen genommen ;-)

So und um mal wieder zu Frau Poletto zu kommen, die ja unser Weihnachten bestimmt hat, hat mich aus ihrem Buch eine Tomaten-Focaccia angelacht (man beachte bitte, dass der Artikel auch eine neue Kategorie bekommen hat „Brot“! Ich glaube, dass ist mein erstes brotähnliches Werk *g*) Und das wäre doch eine schöne Ergänzung zum gebeizten Lachs (weiter unten dann). Scheint laut Rezept auch überhaupt nicht kompliziert zu sein. Gleichzeitig mit der Gemüse-Quiche hab ich auch den Teig der Focaccia angesetzt und dann einfach auf unserem verglasten Balkon über Nacht gehen lassen, damit ich am Brunchmorgen nicht soviel Stress hab. Der Teig ließ sich sehr gut verarbeiten, hat keine Zicken gemacht. Durch das Tomatenmark ergibt sich eine schöne Marmorierung im Teig.  Leider hatte Frau Mama komplett keinerlei getrocknete Kräuter mehr, so dass ich auf den Oregano verzichten musste, war jetzt nicht komplett tragisch, aber ich glaube der Geschmack hat schon gefehlt. Wenn ich das nochmal backen, was definitiv der Fall sein wird, weil es wundervoll schmeckt und ich mir zu einem Picknick oder auf einem Buffet großartig vorstellen kann, benutze ich nur die Hälfte der Zutaten ;-) Hach, war gut, mein erstes brotähnliches Etwas! *stolzguck* So würzig, tomatig und doch auch frisch :-)

Tomaten-Focaccia mit Oliven und Rosmarin

3/4 Würfel  Hefe
200 ml  Lauwarme Milch
20 g  Zucker
60 g Pinienkerne
60 g schwarze Oliven, entsteint
150 g getrocknete Tomaten, in Öl eingelegt
500 g Mehl
Salz
1  Ei
4  EL Tomatenmark
2  TL getrockneter Oregano
500 g Kirschtomaten mit Rispe
2 Zweige Rosmarin
grobes Meersalz

(1)
– Hefe zerbröckeln, mit Milch und Zucker verrühren, an einem warnen Ort 10 Minuten gehen lassen
– Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne goldgelb rösten, herausnehmen, grob hacken
– Oliven vierteln
– getrockneten Tomaten in ein Sieb gießen, 100 ml des Öl auffangen, Tomaten in feine Würfel schneiden

(2)
– Mehl mit Prise Salz in eine Schüssel geben
– Hefeansatz, Öl der getrockneten Tomaten und das Ei hinzufügen
– alles mit dem Knethaken zu einem glatten, glänzenden Teig verkneten
– Tomatenmark und zum Schluss die Pinienkerne, getrockneten Tomaten, Oliven und Oregan rasch
unterkneten
– Teig an einem warmen Ort zugedeckt etwa 45 Minuten gehen lassen

(3)
– Ofen auf 180°C vorheizen
– Teig auf der Arbeitsfläche kurz durchkneten, auf einem Bogen Backpapier zu einem großen ovalen Fladen
(ca. 40 cm lang) ausrollen
– Teig mit dem Papier auf ein Backblech ziehen
– mit den Fingern Vertiefungen in den Teig drücken
– Tomaten samt Rispen vorsichtig waschen, trocken tupfen, auf dem Teig verteilen
– Rosmarinnadeln abzupfen, auf dem eig verteilen
– Focaccia mit Meersalz bestreuen
– im Ofen auf der mittleren Schiene 30-35 Minuten backen

Zum Servieren in Stücke schneiden und hier mit gebeiztem Lachs servieren.

Quelle: Poletto, Cornelia (2009): Polettos Kochschule – Mein Grundkurs für Einsteiger. Zaber Sandmann. Seite 16

Zu der Tomaten-Focaccia passte hervorragend der gebeizte Lachs, nicht nur farblich. Als ich das Rezept las, war klar, dass ich das machen muss! Ich wollte schon lange mal einen Fisch selbst beizen, aber bisher scheiterte es an der Anzahl der Esser, nämlich bisher nur einer, ich … Ich alleine schaffe einfach nicht so ’ne Lachsseite zu essen oder auch nur ’nen halbes Kilo. Also jetzt mit Familie und der Fisch wird ja auch nicht gleich am nächsten Tag schlecht. Diesen zusammen zu basteln ist hochgradig unkompliziert, so simpel, unglaublich! Einzig das Einwickeln in Folie gestaltet sich, wenn man alleine arbeitet doch ein büschen schwieriger, irgendwie war meine Frischhaltefolie zu schmal, egal, gab es halt ein paar Lagen mehr und gut! Noch einen Tag (uns nen bißchen länger, hat nicht geschadet) auf dem Balkon gelagert (unser ist verglast und daher nicht so kalt, auch wenn es draußen lausig kalt ist) und fertig! Die trockneren Randteile hab ich abgeschnitte, waren nicht so lecker, aber der Rest: ein Traum! Soo gut! Süß-salzig, dillig, schön nach Fenchel-Korianderkörner schmeckend. Hach, toll! Ich merke auch immer mehr, dass ich Fisch im kalt verarbeiteten Zustand lieber mag als warm … Wer sowas mag, macht es nach! Vielleicht kann ich ja irgendwo kleine Fischteile auftreiben und es auch mal für mich machen, auch gerne nach anderen Rezepten :-) Ich bin auf den Geschmack gekommen *g*

Gebeizter Lachs

Zutaten für 8 Personen:
1  Lachsseite (ca. 1 kg Lachsfilet mit Haut)
100 g grobes Meersalz
je 100 g brauner und weißer Zucker
2 unbehandelte Zitronen
2 Bund  Dill
je 2 EL Korianderkörner und Fenchelsamen

(1) Am Vortag die Lachsseite waschen und trockentupfen. Salz und die beiden Zuckersorten mischen. Die Zitronenschale fein abreiben. Den Dill fein hacken.

(2) Die Lachsseite auf einen großen Bogen Frischhaltefolie legen. Zuerst die Salz-Zucker-Mischung darauf verteilen. Dann die Zitronenschale, den Dill und die Fenchel- und Koriandersamen darüber streuen. Straff in die Folie einwickeln. In einer Schale oder Platte 24 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen und dabei einmal wenden (hier: *ahem* vergessen).

(3) Die Lachsseite aus der Folie holen und die Kräuter und Gewürze mit einem Messer etwas abstreifen. Dann in dünne Scheiben schneiden.

Quelle: Poletto, Cornelia (2009): Polettos Kochschule – Mein Grundkurs für Einsteiger. Zaber Sandmann. Seite 76

Übrigens gab es abends doch kein Fondue :-( Geplant war ein Brühe-Fondue (sonst ja immer Fett), die Brühe gekocht, das Fleisch vorbereitet, das einzige Gemüse (Rosenkohl) blanchiert und was fehlte? Der Brennspiritus *grummel* Der stand aus welchen Gründen auch immer im Garten, der so 20 Minuten mit dem Auto entfernt ist *seufz* Naja, dann wurde halt das Raclette ausgepackt und das Fleisch auf dem Grillteil gebraten … Ein andern mal eben!

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7 Kommentare zu “Weihnachtsbrunch

  1. Arthurs Tochter 5. Januar 2010 um 09:57 Reply

    Ich lieeeeebe gefüllte Eier ebenfalls, mir fällt ein, dass ich sie seit ewigen Zeiten nicht mehr gegessen habe! Die macht ja kaum noch jemand!

    Deine Foccacia sieht herrlich aus! Ich muss mich auch mal wieder ans Polettobuch machen! Ihr Ochsenschwanz daraus war schon köstlich!

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  2. Aurinko 5. Januar 2010 um 13:48 Reply

    Das Brot schaut spitze aus. das werd ich mal nachbacken. Ist auch sicher ein nettes Mitbringsel.

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  3. Kochfrosch 5. Januar 2010 um 16:32 Reply

    Die Focaccia klingt super! Schon abgespeichert – jetzt muss ich nur noch dran denken sie zu backen..

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  4. Andrea 5. Januar 2010 um 17:00 Reply

    Da hab Ihr genau so reingehauen wie wir Silvester :-) Das sieht alles wundervoll aus! Alles Gute noch fürs neue Jahr – auch Deiner Familie! Liebe Grüsse Andrea

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  5. Lieblingstante 5. Januar 2010 um 17:59 Reply

    ich glaub wir müssen Weihnachten mal zu euch kommen

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  6. Anikó 5. Januar 2010 um 19:55 Reply

    Arthurs Tochter, ich werde auch mal wieder öfter gefüllte Eier machen, mal andere Versionen austesten *g*

    Aurinko, stimmt! Bestimmt gut als Party-Buffet-Beitrag … Falls mir sowas wie ne Partyeinladung je wieder passieren sollte ;-)

    Kochfrosch, die war auch super, nur für uns 4 leider zuviel :-( Aber sonst ein Traum! Ich kann auch gerne einen Erinnerungsservice für die Focaccia einrichten ;-)

    Andrea, hör mir auf *bauchreib* Aber über den gesamten Tag verteilt ging es *g*

    Lieblingstante, tja! Aber Silvester dieses Jahr ist ja schonmal vorgemerkt, wurde mir gesagt *g* Da kann ich mir ja was überlegen :-)

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  7. Ruby 6. Januar 2010 um 20:07 Reply

    Ah ja, russische Eier. Hatte jemand zur Weihnachtsfeier mitgebracht, und die waren ruck zuck weg. Scheint noch mehr Fans zu geben. :-)

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