Archiv für den Monat März 2010

Fahndungsaufruf

Gesucht: drei kleine italienische Gebäckköstlichkeiten!

Straftat: Erzeugung einer Sucht

Täter Nr. 1: Umhüllung mit gerösteten Mandelstiften, Schokolade im Teig und zusätzlich kleine Schokostückchen, sehr mürber Teig (Im Photo auf angebissenes Stück auf 1 Uhr)

Täter Nr. 2: Umhüllung aus gerösteten Mandelblättchen, marzipaniger Geschmack, gefüllt mit zwei kandierten Kirschen (im Photo auf 10 Uhr)

Täter Nr. 3: ebenfalls eine Umhüllung aus Mandelblättchen, gefüllt mit ganzen Pistazien, grüner marzipaniger Teig, in dem offensichtlich Pistazien mit verarbeitet wurden (im Photo auf 6 Uhr)

Sachdienliche Hinweise auf die Namen der Täter oder sogar ganze Rezepte bitte als Kommentar oder unter bekannter Email-Adresse: paprikameetskardamom (ät) freenet (punkt) de hinterlassen!

Botany for Beginners: Frühlings-Adonisröschen – Adonis vernalis

Und noch ein Frühlingsbote, allerdings ein in Deutschland seltener und somit unter gesetzlichem Schutz stehender (in Deutschland Rote Liste 3) :-) Das Frühlings-Adonisröschen gehört wie auch das Scharbockskraut zu den Hahnenfußgewächsen, die erstaunlich vielfältig sind. Das Pflänzchen wird 10 bis 40 cm hoch. Die großen gelben Blüten sind endständig auf den meist unverzweigten Stengeln, an denen fein gefiederte (zwei- bis vierfach gefiedert) Blätter fast sitzen. Die einzelne Blüte hat einen Durchmesser von 4-8 cm und besteht aus 10 bis 20 freien Kronblättern. Sie wenden sich auch in Richtung der strahlenden Sonne und öffnen dann ihre Blüten komplett. Der Vollständigkeit halber: die Blüten besitzen 5 Kelchblätter ;-)

Und warum ist das Frühlings-Adonisröschen so selten in Deutschland und wo kommt es überhaupt vor? Es hat hier in Deutschland, glaub ich, seine westliche Verbreitungsgrenze, eigentlich kommt es aus Sibirien und dem Altai-Gebirge, aber das Arealzentrum liegt im westasiatisch-südsibirisch-pontisch-pannonischen Raum. Hauptsächlich findet man die Art auf Trocken- und Halbtrockenrasen, hier in Deutschland (klick aufs Wort und schon kommt man zu einer Verbreitungskarte) findet man sie vor allem im mitteldeutschen Trockengebiet und ganz vereinzelt im Rhein-Main-Gebiet. Gefährdet ist die Art vor allem durch die anhaltende  Verbuschung der Trockenrasen, die Umwandlung von Grünland in Äcker oder auch Bebauungen (Straßen, Siedlungen).
Ich hab die Pflanze bisher nicht in Deutschland gefunden, sondern nur auf einem Hügel des ungarischen Heimatdorfes gesehen und selbst in Ungarn ist es eine gefährdete Art. Also falls jemand dieses doch ein bißchen beeindruckende Frühlings-Adonisröschen in freier Natur findet: Glückwunsch, es ist wirklich selten! *g*

Essen kann man es übrigens nicht, wieder komisch Giftstoffe in den Blättern, deshalb keine Ausführungen dazu :-)

Kakaoschnecken-Rattenschwanz

Ich hatte ja keine Ahnung! Es ist doch nur simpler Hefeteig mit ein wenig (oder mehr) Kakaopulver drin, aber offenbar fanden es ein paar Leute so ansprechend, dass doch einige von meinen lieben Mitbloggern sich berufen fühlten, diese köstlichen, kleinen Hefeschnecken nachzubacken. Die nicht ganz so kurze Liste (glaube ja, wenn es ein offizieller Blog-Event gewesen wäre, hätten nicht so viele mitgemacht *g*):

Barbaras Spielwiese
Hedonistin von Low Budget Cooking
Kaoskoch
Kochfrosch
Kochschlampe
Nata von Pastasciutta
Sammelhamster
Mestolo
Ulrike von Küchenlatein
Schnick Schnack Schnuck
Shermin vom Magischen Kessel
(ok, es sind Zimtschnecken, sorry!)
Steph aus dem Kleinen Kuriositätenladen
Sus vom Corumblog
the quilting penguin
Zorra vom Kochtopf
Petra von Brot und Rosen
Stephanie von Hefe und mehr
Keksmonster von Cookies from hell
La grosse mere
Karin von den Küchenträumen
Tina vom Chocolate River
(Hab ich wen vergessen? Falls ja, einfach melden und ich trage Euch nach)

Leider sind sie nicht bei allen nach vollster Zufriedenheit gelungen. Na gut, mit der Zuckermenge muss jeder selbst rumprobieren und entscheiden wie viel er mag und/oder braucht. Das mit der Milch stellte sich auch etwas diffiziler dar. Ich glaube, es ist einfach wirklich wichtig wie groß Fläche der Form ist, in der die Schneckchen gebacken werden und dass sie mit den Schnecken doch ganz gut ausgefüllt, sie also eine relativ große Oberfläche bilden. So kann die Milch richtig schön aufgesogen werden und verdunstet vielleicht auch ein bißchen mehr.

Aber ich freue mich wirklich sehr, dass so viele die kleinen Kakao-Schnecken ausgetestet haben und eigene Abwandlungen in Form von Birnen, Kardamom, Kaffee, längere Gehzeiten etc. mit reingebracht haben. Ich werde sie bald wieder machen und mal sehen was ich übernehme :-)
Gaanz großes „Danke!“ nochmal an alle!

Ach ja und großes Danke an den Sammelhamster, dass sie mir den Großteil der Links rausgesucht hat :-)

TK-Frikassee

Nein, keine Angst vor diesem Titel. Ich zeige Euch hier nicht wie man in den Supermarkt geht, eine Packung Fertigfutter-Frikassee im Plastebeutel kauft und dann zu Hause warm macht ;-)

Vielmehr besteht dieses Frikassee aus Resten, die mein Tiefkühlschrank in Kleinstmengen noch her gab und die einfach mal verbraucht werden wollten. Der Vorteil an so TK-Resten ist ja, dass sie meistens schneller gar sind als ihre frischen Artgenossen, weil sie oftmals schon kurz vorgegart sind. Von der Sonntagsbrühe hatte ich das Fleisch der beiden Keulen abgepfriemelt und eingefroren, schon mit dem Vorsatz mal ein schnelles Frikassee damit zu machen. Und auch eine kleine Portion Erbsen aus dem letztjährigen Gartenprojekt waren noch da und auch einige Spargelstangen tummelten sich in ihrem Kältegrab. Die hatte ich letztes Jahr eingefroren mit dem Vorsatz öfters Spargel zu essen, was sich dann aber doch nicht ergab, bin einfach nicht soo der große Spargelfreund. Ein- bis viermal in der Saison sind die Stangen (meist lieber von grüner Farbe) ein willkommener Gast auf meinem Teller, aber öfter brauch ich es nicht. Da Lebensmittelverschwendung gar nicht geht, wurden sie hier für genutzt :-) Im Gemüsefach fanden sich auch noch einige Champignons und 2 Möhren, so dass den schnellen Frikassee-Genuss nichts im Wege stand. Und innerhalb von  30 Minuten war ein wirklich köstliches Ragout auf dem Teller. Und auch ohne das Fleisch und die Kapern wäre es ein wundervolles Gemüse-Ragout gewesen, also auch Vegetarier eine Methode um komische Gemüsereste loszuwerden ;-) Also schnell den Tiefkühler inspiziert und ab an den Kochtopf *g*:

TK-Frikassee

Zutaten für 2 mit großem Hunger oder 3 mit kleinerem Hunger und noch Nachtisch:
gekochtes Fleisch von 2 Hähnchenkeulen
je 1 TL Butter und Öl
2 handvoll TK-Erbsen
5 Stangen TK-Spargel
2 Möhren
eine handvoll Champignons
100 g Schmand
4 TL Mehl
Salz, Pfeffer
Zucker
Zitronensaft
2 TL Kapern
ca. 200-250 ml Gemüsebrühe

(1) Erst einmal das Gemüse vorbereiten. Die Möhren schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Champignons putzen und ebenfalls in nicht allzu dicke Scheiben schneiden. Den Spargel in ca. 2 cm dicke Stücke schneiden, die Köpfe extra lassen.
(2) Die Butter und das Öl in einem Topf erhitzen und die Möhren hinein geben. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen und etwas andünsten lassen. Dann die Pilzscheiben zugeben und ebenfalls etwas andünsten. Die Spargelstücke (ohne die Köpfe) zugeben und alles mit der Brühe ablöschen. Salzen und pfeffern. Wenige Minuten köcheln und Erbsen, die Spargelköpfe und das Hähnchenfleisch reingeben. Alles so lange garen bis das Gemüse durch, aber noch bißfest ist. Wenn das Frikassee zu wenig flüssig ist, einfach noch ein wenig Brühe nachgießen.
(3) Den Schmand mit dem Mehl verrühren und in das Frikassee rühren. So lange kochen lassen bis es andickt. Gleichzeitig die Kapern hinein geben und mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Zucker abschmecken.

Genießen!

Dazu: Reis, Nudeln, frisches Brot

Ach ja, wenn das Fleisch drin ist, nicht mehr zu sehr rühren, sonst sieht es wirklich aus wie „Zerbombtes Huhn“ (siehe mein Photo *g*).

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