Johannisbeertorte, die eigentlich eine Rhabarbertorte ist

Ostern ist schon wieder drei Wochen her, aber trotzdem wollte ich noch schnell unseren Osterkuchen vorstellen. Wieder ein Rezept aus Frau Mamas altem DDR-Kochbuch, irgendwie mögen wir diese alten Rezepte. Und eigentlich ist es ein Rhabarbter-Torten Rezept. (Ja, da steht Torte. Für mich sind Torten alles was mehr als eine Schicht beinhaltet, in diesem Fall der Boden und der Baiser. Quarktorte hat auch mehr als zwei Schichten, also Torte für mich, egal ob da jetzt was rohes dabei ist oder nicht ;-) *Richtung Frau Kochschlampe und Steph guckend* *g*) Jedenfalls hatten wir keinen Rhabarber, aber noch eingefrorene Johannisbeeren aus dem heimischen Garten, die verbraucht werden wollen bevor die nächsten reif sind. Rhabarber sauer, Johannisbeeren sauer, wird ersetzt :-) Eigentlich ist sie auch wirklich ganz leicht zu machen, Rührteig machen, Früchte drauf verteilen, backen, Baisermasse schlagen, drauf und fertig backen … Nur die Baisermasse machte bei mir Probleme, die wurde partout nicht fest. Mit dem Zucker drin war sie wunderschön glänzend und wohlschmeckend, nur eben noch zähflüssig. Hab ich sie nicht lange genug geschlagen, hab ich sie schon zu lange geschlagen? Keine Ahnung *schulterzuck* Aber so schnell gebe ich nicht auf, wenn das mal mit Rhabarber austeste, wird das Baiser nochmal gemacht :-) Trotzdem ließ es sich gut verteilen, ich habe auch noch ein bißchen Muster hinein bekommen und geschmacklich war es gebacken ’ne eins! Überhaupt ist diese Torte echt köstlich! Säuerliche Früchtchen mit süßem Baiser auf saftigem Boden (ich mag ihn ja am zweiten Tag immer lieber, wenn er etwas durchgesippscht ist *g*)! Ist definitiv lohnenswert, den mal nachzubacken!

Johannisbeertorte

Teig:
150 g Mehl
75 g Stärkemehl
1 1/2 TL Backpulver
150 g Margarine
150 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
2 Eier
1 Eigelb

Belag:
600 g Johannisbeeren (frisch oder TK, dann angetaut)
oder 600 g Rhabarber, geputzt und 3 cm lange Stück geschnitten
3 Eiweiß
1 Prise Salz
Zitronensaft
175 g Zucker

(1) Das Mehl mit der Stärke und dem Backpulver mischen. Die weiche Margarine mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Die Eier und das Eigelb nach und nach mit je einem Löffel Mehlgemisch unterrühren bis das Mehl verbraucht ist.
(2) Den Ofen auf 180°C vorheizen.
(3) Eine 26cm-Springform einfetten und den Teig einfüllen.
(4) Die Johannisbeeren putzen (oder antauen lassen) und auf dem Teig verteilen. In den vorgeheizten Ofen schieben und 25 Minuten backen.
(5) Das Eiweiß mit dem Salz steif schlagen und zuletzt ganz langsam die 175 g Zucker drunter schlagen. Ebenso vorsichtig den Zitronensaft unterrühren.
(6) Die Baisermasse auf die Torte spritzen und (versuchen) ein schickes Muster reinzubasteln. Nochmals für 20 Minuten in den Ofen.

Abkühlen lassen, aufschneiden, genießen!

Quelle: DDR-Kochbuch (wird nachgeliefert)

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5 Kommentare zu “Johannisbeertorte, die eigentlich eine Rhabarbertorte ist

  1. la grosse mere 26. April 2010 um 00:00 Reply

    Mhhhhhh, oooooooh, aaaaaah! Baiser und säuerliche Frucht passen super zusammen, ganz recht! Vielleicht sollte ich doch bald mal Rhabarber holen.
    Eischnee: der Bäcker schlägt das Eiklar gleich mit Zucker auf, dann besteht nicht so sehr die Gefahr, daß es so komisch flockig wird. Daß sie weicher und glänzend wird, ist korrekt; das Zeuch ist gut, wenn sich die Spitzen, die man so mit dem Löffel oder so „rausholen“ kann, ganz an der Spitze wieder in die Gegenrichtung biegen sozusagen.
    Wichtig ist, daß Schüssel und Schneebesen kein Fett dran haben (am besten vorher nochmal mit heißem Wasser ausspülen). Wenn’s nicht recht werden will, kann man mit bißchen Salz und Zitronensaft nachhelfen.
    Hoffe, meine Erklärung ist verständlich, aber es ist normal, daß es nicht mehr so flockig-megaschnittfest mehr ist, wenn Zucker drin ist. Oh, bei nochmaliger Lektüre lese ich „zähflüssig“. Hmmm. Probier einfach mal gleich-mit-Zucker-aufschlagen, vielleicht klappt das besser.

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  2. Ulrike 26. April 2010 um 08:36 Reply

    Welch sprachliche Unterschiede, ich mag den Boden durchgesappscht ;-), das klingt gut, das Rezept

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  3. Linda 26. April 2010 um 13:05 Reply

    Hmmm, wenn ich Rhabarberkuchen auch nur höre, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Deine Johannisbeertorte macht aber auch keinen schlechten Eindruck ;-)
    Puncto durchgesuppter Boden: ich habe letztes Jahr ein Rhabarberkuchenrezept bei essen&trinken gefunden, da war der Boden gleich von Anfang an wie durchgesuppt. Der Kuchen war zum Liegenbleiben und ich habe ungelogen ein Viertelblech in mich reingefressen und musste mich stark zusammenreißen, um nicht noch mehr zu essen! Ich such gleich nochmal nach dem Rezept, vielleicht magst Du es ja mal jemand ausprobieren…

    http://www.essen-und-trinken.de/rezept/39766/rhabarber-streuselkuchen.html

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  4. Wienermaedel 3. Mai 2010 um 14:46 Reply

    Wir sagen zu den roten Johannisbeeren „Ribisel“ und diesen Ribeselkuchen mit der Schneehaube hat unsere Omi immer gemacht, da kommen Erinnerungen hoch. Ich muss einmal kramen, ob ich ihr Rezept noch finde.
    Eien wunderbare erfrischende Mehlspeise!

    Liebe Grüsse aus dem Salzkammergut wiedereinmal!!

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  5. […] die verdickten Stengel, also eigentlich ein Gemüse, wie Mangold :-D Normalerweise machen wir diese Torte mit Rhabarber statt Johannisbeeren und einer Baiserhaube, auch superlecker. Aber Frau Mama gelüstete nach einem Rezept, dass sie in […]

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