Nichts für schwache Mägen: Der Mensa-Report Teil V

Zum Abschluss des Mensa-Reports gab es einen Besuch in der Luxus-Mensa des Kasseler Studentenwerkes: dem Restaurant Moritz. Ist wirklich wie ein kleines Restaurant eingerichtet gleich neben der großen Mensa mit Kellnerinnen und einer richtigen Speisekarte, sowohl ständige Gerichte als auch wechselnde Wochen- und Tageskarten. Allem pipapo! Das Essen ist etwas teurer als in den Mensen, aber trotzdem noch billig im Vergleich zu den Cafés in der Umgebung und ebenfalls mit gestaffelten Preisen für Studenten, Uni-Bedienstete und Gäste.

Zu fast jedem Gericht, gibt einen kleinen gemischten Salat, den man eigentlich immer vorneweg bekommt. Diesmal sah er so aus, durchaus frühlingshaft mit den Radieschen, aber auch noch Winterboten in Form von Rotkohlsalat:

Ein Problem dieses Salats, obwohl er eigentlich lecker ist, ist dass das Dressing immer und grundsätzlich am Boden des Tellers zu finden ist und man es nicht unfallfrei nach oben zu den Salatzutaten bekommt. Aber geht von der Logistik in der Küche wahrscheinlich nicht besser.

Als Hauptgericht wählte ich ein paniertes Schnitzel (wieder Fleisch *seufz*) mit Grüner Sauce und Kartöffelchen. Das Schnitzel wirklich frisch zubereitet und die Sauce ernstlich kräuterig und köstlich.

Frau B. hatte spät gefrühstückt und dementsprechend noch keinen großen Hunger und wollte was gemüsiges, ihre Wahl fiel auf das große Kartoffelrösti, das mit Sahnegemüse überbacken war:

Hatte ich auch schon öfters bestellt, aber mich stört immer, dass es alles TK-Ware ist, geht wahrscheinlich nicht anders. Aber ansonsten sehr gut essbar :-)

Fräulein P. ist, sonst mein Gefühl, nicht sonderlich auf Fleisch aus, aber sobald wir im „Moritz“ sitzen, fällt ihre Wahl meist auf ein ordentliches Steak mit Pommes, dieses Mal mit einer Pfeffersauce. Sie war auch wirklich begeistert, das Steak genau so gebraten wie sie es mag und die Pommes frisch, heiß und knusprig. Wie es sein sollte :-)

Eine liebe Freundin der Familie meinte mal, dass man immer einen Dessertmagen hat und davon bin ich felsenfest überzeugt *g* Dementsprechend bestellten wir uns zu zweit das Tagesdessert: Bayerisch Creme mit marinierten Erdbeeren. Eigentlich wollte Fräulein P. nur zwei Erdbeerchen abhaben, aber verspeiste doch die Hälfte der Portion, weil es erstaunlich lecker war. Ich weiß nicht, ob es so war wie die original Bayrische Creme, aber wenn man keinen Vergleich hat ;-) Nein, war gut und wie waren alle überrascht wie gut :-)

Was mir ausgefallen ist, dass ich relativ wenig vegetarisch gegessen habe, passiert häufiger, wenn ich für mich alleine koche. Aber ich habe das Gefühl, das meiste der warmen vegetarischen Speisen sind eher Kombis aus Beilage oder frittiertes Convenience- Essen wie Kartoffeltaschen oder Gemüsetaler/ -nuggets/etc. Fleischlos geht wirklich besser und auch einfacher, nur ein wenig die Phantasie spielen lassen …

Alles in allem bin ich froh, jetzt wieder für mich selbst kochen zu können, zum Schluss nervte es doch ganz schön unter Zwang irgendwas essbares in der Mensa finden zu müssen. Und da nächste Woche eh das neue Semester wieder los geht und die Mensen um Bersten gefüllt sein werden mit ewig langen Studentenschlangen am Eingang. Also freut Euch auf ein paar hoffentlich bunte Bento-Boxen :-)

11 Kommentare zu “Nichts für schwache Mägen: Der Mensa-Report Teil V

  1. Max 9. April 2011 um 10:41 Reply

    Es geht vermutlich nicht anders? Wenn du so schon denkst, dann kann das ja nix werden. Empfehlung: Gregor Weber – „kochen ist krieg“ … Der hat diverse Köche in Deutschland bei der Arbeit beobachtet und selbst in der O2 World, das ist eine der größten Multihallen in Deutschland schaffen sie es, für bis zu 15000 Leute nur frisch zu kochen. Die einzige Ausnahme ist gekörnte Gemüsebrühe. Also, Schluss mit Convinience.

    Like

  2. Kirsten 9. April 2011 um 10:42 Reply

    Also das Essen bei euch sieht (auch wenn ihr nicht in die Luxus-Mensa geht ;o)) doch um Längen besser aus als in der Erfurter Mensa. Dort würde ich mich nie an Fleisch wagen, weil alles doch sehr seltsam aussieht und schmeckt… Bei Dir sehen hingegen auch die Fleischgerichte für Mensa-Verhältnisse recht ansprechend aus.

    Das Problem mit dem vegetarischen Mensa-Essen kenne ich, besteht hier auch meist aus mehreren Beilagen oder frittiertem Kram. Die einzige Ausnahme von der Regel sind die Pellkartoffeln mit Quark und die Paprika mit Couscous-Füllung, das ist beides sehr annehmbar.

    War jedenfalls sehr interessant, mal zu sehen, was in anderen Mensen so aufgetischt wird :-)

    Like

  3. la grosse mere 9. April 2011 um 11:33 Reply

    Das mit dem Dessertmagen stimmt! Ich hab auch einen! Zu Kinderzeiten war er auch noch größer…
    Daß viele Großküchen kein vegetarisches Essen kochen können (d. h. nur tiefgekühlte, in Form gepreßte Dinge frittieren können) nervt mich immer wieder. Blumenkohltaler, Käseschnitten („Käseschnitte Angie“ hieß sie bei uns immer), Kartoffelrösti und zur Krönung Mozzarella-Sticks (die die Konsistenz von Beißringen hatten). Was wirklich gut war in Gießen waren die Vollkornspaghetti (normal mag ich Vollkornnudeln nicht) mit Zucchini-Tomatensauce und Feta. Das war echt gut.
    Und der Knaller in Gießen waren die Namen der Gerichte. Mein Favorit: Spanische Frikadelle „Sagrada Familia“. Ungelogen!

    Like

  4. missboulette 9. April 2011 um 11:52 Reply

    Freue mich tatsächlich auf Deine Bentos oder zumindest selbstgemachtes.
    Bei Mensaf**ß schüttelt’s mich. Aber ein fremdgebackenes Schnitzel wäre noch drin, wenn es sich tatsächlich um Fleisch/Schnitzel handelt.
    Alles vegetariche sollte man aber besser selbst machen.

    Like

  5. Anikó 10. April 2011 um 18:33 Reply

    Max, ich kenne die Küchenchefs nicht und weiß auch nichts über deren Budget und Vorgaben. Habe also keinen Einfluss auf die vegetarischen Gerichte, die gekocht werden. Aber ich habe ja immer die Wahl, ob ich dort essen gehen will oder nicht :-)

    Kirsten, manchmal ist das Fleisch in der großen Mensa auch seltsam, z.B. Klopse, die gefühlt aus Leberkäse bestehen, sehr gruselig *g* Ach ja, eine vegetarische Sache, Pasta mit Gemüsebolognese ist wirklich lecker.

    La grosse mere, nee so kreative sind die Namen schaffen die hier leider nicht :-(

    Miss Boulette, das Schnitzel am Freitag war wirklich aus Fleisch. Dafür war dann dieses WE schön vegetarisch :-)

    Like

  6. Kaoskoch 10. April 2011 um 20:34 Reply

    Menno, jetzt bin ich aber wirklich neidisch! Ich will auch so eine Mensa!

    Und dass Du keine richtige Bayrisch Crem kennst, lässt sich leicht ändern. Ich möchte ja schon lange mal ein bayerisches Kochtreffen machen. Instruktoren hättenw ir zu Genüge.

    Like

    • Anikó 10. April 2011 um 21:01 Reply

      Bayerisch würd mich auch interessieren, so Knödel, Braten mit allem pipapo :-) Sag rechtzeitig Bescheid :)
      Ja, die Luxus-Mensa ist wirklich toll, falls es gar nichts gar nichts gibt, ist das noch die Rettung :-)

      Like

      • Kaoskoch 10. April 2011 um 23:15

        Ich habe gestern beim Kochtreffen gesehen, wie so eine richtige knödelerprobte Bayrin einhändig runde Sushi rollt – sehr beeindruckend. Einhändig, da die zweite Hand eingegipst war. Die holen wir uns dann für die Knödel ;o)

        Like

  7. Pat 10. April 2011 um 22:24 Reply

    Ja, ich weiß auch nich, warum mich ausgerechnet dort die Fleischeslust überkommt. Vielleicht, weil es echt lecker schmeckt. Und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hervorragend; ich habe schon schlechtere Steaks in (angeblich) besseren Steakhäusern mit teurerem Preis gegessen.
    Vom Dessertmagen bin ich sonst eigentlich auch überzeugt, hatte aber echt gedacht, ich bin satt. Wieder was gelernt. :-)

    Like

  8. Hesting 11. April 2011 um 08:51 Reply

    Um die Luxusmensa beneide ich Euch. Das Essen da sieht besser aus als in manchen Darmstädter Studentenkneipen.

    Das Problem mit den vegetarischen Speisen kenne ich auch. Die Salatbar ist manchmal eine Alternative, aber nicht immer. Im Zweifelsfall greife ich dann auch auf süße Hauptspeisen zurück. Pasta mit Gemüse kann ich nicht auf die Dauer ertragen, dazu sind die Mensaportionen zu groß.

    Like

  9. DerSilberneLoeffel 12. April 2011 um 12:49 Reply

    Ich beneide Euch um Eure „Luxus“-Mensa. Und das Essen sieht sehr ansprechend aus. Hier mal der Link zu unserer Coburger FH-Mensa, leider geht da aber ohne Studentenausweis garnichts.
    http://www.hs-coburg.de/speiseplan.html

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..