Danach sind wir weiter gefahren in die nächstgrößere Stadt Vác und dort prompt in das 19. Vácer Weltmusik-Festival und ein Treffen alter Traktoren geraten. Sie haben einen wirklich schön renovierten Hauptplatz mit bezaubernden Häusern im Barock-Stil, die nach der Besetzung durch die Türken und einen vernichtenden Brand im 18. Jahrhundert gebaut wurden.
Viel los da, um sich die Volkstanzgruppen und die alten Traktoren anzugucken. So fies sich „Volkstanzgruppe“ auch anhört, finde ich das Rumgehopse doch ganz schön in den alten Trachten und habe Respekt vor jedem, der in gefühlt 35 Schichten Klamotten bei 30°C rumhüpft. Es war zwar heute nicht so warm, aber hab so Truppen auch schon bei 40°C im Schatten in Pécs letztes Jahr gesehen.
Nach einem Spaziergang an der Donau und dem dringend notwendigen Besuch eines Spielplatzes samt schaukeln und schwindelig werden, brauchten wir einen kleinen Snack in Form eines im Holzofen gebackenen Brotfladens, belegt mit saurer Sahne, geräuchertem Schinkenspeck, Zwiebeln und Käse. Wirklich sehr köstlich, aber auch gut sättigend!
Danach haben wir uns (naja bzw. ich) die süßen, bunten Häuser weiter bewundert und sind langsam Richtung Auto gegangen. Klein-L. hatte leider nicht ihren besten Tag und war etwas quengelig. Lag vielleicht am etwas stärker wehenden Wind, damit kommt der Ungar an sich nicht soo gut klar …
Bei Tante im Heimatdorf angekommen, wurden wir vom Duft kochendes Mais‘ empfangen, der auch gleich gekostet wurde. Ich liebe gekochten Mais und wenn er Saison hat, könnte ich ihn jeden Tag essen!
Als Abendessen hatte ich mir von Tante mit Quark gefüllte Brötchen gewünscht, auch wenn es vielleicht nicht so aussieht, die sind wirklich total lecker!
Aber vor einem süßen Hauptgang braucht es definitiv was richtig herzhaftes, dieses Mal eine Abwandlung der klassischen Gulaschsuppe, in Form einer Palóczen-Suppe:
Das Besondere sind die hinzugefügten Bohnen und die spezielle Würze durch den frischen Dill (Frau Kochschlampe denkt jetzt sicherlich „Die spinnen die Ungarn! Dill in Suppe ohne Gurke oder Kürbis…“ *g*). Natürlich darf auch der obligatorische Sauerrahm nicht fehlen. Und die Suppe war ernstlich köstlich, werde ich definitiv auch mal zu Hause machen!
Ach ja, falls jemandem eines der hier vorgestellten Gerichte besonders gefällt und gerne eine Rezept dazu haben möchte, ich nehme Wünsche entgegen, die ich dann in Deutschland möglichst zeitnah zu kochen und zu verbloggen versuche. Sagt mir einfach, wonach es Euch gelüstet!
Ich sage nicht, dass die Ungarn spinnen… aber es würde doch nicht soweit gehen, dass ich freiwillig das Rezept kochen würde.
Höchstens probieren, wenn es mir andere auf den Tisch stellen. Natürlich nur ohne das Fleisch drin. Und schon isses nicht mehr realistisch.
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Mit den Rezepten brauchst Du Dich nicht unnötig einschränken ;o) Von mir aus kannst Du das alles erfragen, nachkochen und bloggen. Das sieht ausnahmslos lecker aus. Dabei denke ich. das dieser Speckfladen geschmacklich schon ziemlich nahe an einen Flammkuchen herankommt. – Kannst Du vielleicht mal rausfinden, was es mit dem ungarischen Sauerrahm auf sich hat? Mich würde interessieren, wie hoch der Fettgehalt ist.
Die Bohnensuppe werde ich vielleicht noch in Eigenregie nachbauen. Den Geschmack kann ich mir recht gut vorstellen.
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Frau Kochschlampe, ich hätte ne fleischlose Alternative für Dich für Suppe mit Bohnen und Dill: https://paprikameetskardamom.wordpress.com/2010/08/30/zoldbabos-kulajda-saure-kartoffel-pilz-suppe-mit-bohnen/ Auch sehr lecker und geschmacklich wirklich ein bißchen ähnlich!
Nata, also der Sauerrahm den die Familie hauptsächlich benutzt hat 20% Fettgehalt und wird in wirklich viele Essen reingerührt. Mit den Rezepten guck ich mal, was ich noch eher selten bis gar nicht machte und probier es mal aus :-)
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Mensch Aniko,
mir knurrt der Magen. Lauter tolle Sachen.
Die Suppe würde ich gerne mal probieren.
Bis bald
Ingrid
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[…] die beste aller Sekretärinnen habe ich die Suppe des zweiten Sonnabends in Ungarn nachgekocht, damit sie auch endlich mal eine Palóczen-Suppe kosten kann. Dies scheint […]
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