Aaah, ich habe den Dill vergessen … Jetzt wo ich nochmal den Artikel rausgesucht habe, fällt es mir auf!
Für die beste aller Sekretärinnen habe ich die Suppe des zweiten Sonnabends in Ungarn nachgekocht, damit sie auch endlich mal eine Palóczen-Suppe kosten kann. Dies scheint eine typische Suppe des Volkes der Palóczen zu sein, die im Norden Ungarns östlich der Donau leben. Sie kamen angeblich gleichzeitig mit den Ungarn im 9. Jahrhundert ins Karpatenbecken und sind über die Zeit aber vollkommen magyarisiert. Trotzdem erkennt man noch Unterschiede in ihrem ungarischen Dialekt, Bauweise und Traditionen. Ein beeindruckendes Relikt der palóczischen Lebensweise ist das Dorf Hollókö, das zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Da will ich auch unbedingt nochmal hin, soll echt interessant sein und ein kleines Ziel von mir ist es,den Großteil der Unesco Weltkultur und -naturerbe zu sehen. Vielleicht sollte ich mal ne Liste hier im Blog anlegen :-)
Lustigerweise ging unser Ausflug an dem Tag als es diese Suppe gab ins Gebiet der Palóczen, ohne dass ich Ahnung davon hatte, als ich mir das Essen von meiner Tante wünschte. Interessanterweise scheint es typisch für Bergbewohner der Region zu sein, dass sie ihre Bohnensuppen mit einer saurer Komponente und Dill kombinieren, wie ja auch schon erfolgreich der Bohnen-Kulajda letztes Jahr bewiesen hat.
Aber allen die gerne eine etwas reichhaltige, fleischige Suppe wollen, sei dieses Rezept ans Herz gelegt, erst Recht der besten aller Sekretärinnen:
Palóczen-Suppe
Zutaten für 6 Personen:
1 große Zwiebel
guter Schluck neutrales Pflanzenöl
2 TL Paprika edelsüß
1/2 TL Paprikapulver rosenscharf
500 g Gulaschfleisch
Salz
2 Lorbeerblätter
300 g grüne Bohnen
3 Möhren
5 mittelgroße Kartoffeln
150 g Schmand
1 EL Weißweinessig
1/2 Bund Dill
(1) In einem großen Topf (3-4 l) das Öl bei mittlerer Hitze erhitzen. Die Zwiebel würfeln und in dem heißen Öl ca. 10 Minuten langsam glasig andünsten bis sie etwas süßlich duften. Dann den Topf vom Herd nehmen und das Paprikapulver hinzufügen. Kurz in der Topfhitze andünsten. Es darf nicht anbrennen, sonst wird das gesamte Essen bitter! Das Fleisch hinein geben, aufs die Hitze zurück, salzen und etwas umrühren. Lorbeer dazu, Deckel drauf und ca. 50 Minuten bei kleiner bis mittlerer Hitze schmoren lassen.
(2) Während das Grundgulasch schmurgelt die Bohnen putzen und dritteln. Die Kartoffeln und Möhren schälen und in etwa 2 cm große Stücke schneiden.
(3) Nach den 50 Minuten das Gemüse dazu geben und mit soviel Wasser auffüllen, dass das ganze eine suppige Konsistenz erhält. Nochmals 30-40 Minuten köcheln lassen oder bis das Gemüse gar ist.
(4) Wenn alles gar ist, ein wenig der Suppenflüssigkeit mit dem Schmand verrühren und in die Suppe rühren. Den Dill fein hacken und dazu geben. Zum Schluss mit dem Essig abschmecken.
Mit frischem Weißbrot zusammen
genießen!
Deine Idee mit der Weltkulturerbe-Liste finde ich gut. :-) Diesen deftigen Eintopf natürlich auch.
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Buuuaaaaahh! Ich muss ganz dringend mal wieder anfangen, Suppen zu kochen. Das klingt total gut!
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Das klingt und sieht genial aus! Muss ich unbedingt mal nachkochen!
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Gespeichert fürs Wochenende, Gulaschfleisch liegt ja noch im TK. Dann wirds eben mal kein Rotweingulasch sondern dieses leckere Süppchen. Auweia, ich krieg Hunger…..
Liebe Grüße: Schmeckts77
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Am Sonntag nachgekocht. Alles aufgefuttert, sogar der Kleine Mann hat seine Portion verdrückt und noch ein ganzes halbes Brötchen eingeditscht.
Einfach nur lecker. schmeckts77
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Miss Boulette, ich werd es diese Urlaubswoche mal in Angriff nehmen :-)
Porcelinablue, ja jetzt ist genau das richtige miese Herbstwetter dafür :-)
Bernadette, meld dich mal, wenn Du es gemacht hast, würd mich interessieren, ob es Dir schmeckt :-)
Schmeckts77, das freut mich ungemein, erst Recht, dass es Deinem Kurzen auch so gut geschmeckt hat :-)
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Ob ich jetzt noch grüne Bohnen bekomme? Mensch, ich hätte echt Lust auf so eine Suppe!
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Ich hab diese Suppe heute nachgekocht, nach Art eines sehr nördlichen nordungarischen Volksstammes, der wahrscheinlich erst in Zukunft nach Ungarn einwandern wird. Ohne Dill und Essig, dafür etwas mehr Gemüse, darunter auch Sellerie und Lauch. Klingt jetzt ganz schön anders, geht aber echt in die selbe Richtung. Die Suppe schmeckt genial und ich dope mich gerade damit, nach dem Laufen. Morgen gibt es die Reste dann mit Spätzle. – Superlecker!
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Oh, das freut mich aber, dass die Suppe geschmeckt hat, auch wenn sie verändert war :-) Dann bin ich mal auf die Invasion der pastaciuttas in Ungarn gespannt *g*
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[…] Mittag gab es Paloczensuppe, also eine Gulaschsuppenvariante mit Bohnen und leicht säuerlich abgeschmeckt! Sehr […]
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