Wenn der Grill schon heiß ist …

Im Sommer wird bei meinen Eltern im Garten ziemlich regelmäßig gegrillt, nur ich bin außen vor, weil ich knappe 500 km vom elterlichen Garten entfernt wohne … Jetzt war ich aber mal wieder da und das Wetter war perfekt: Sonne, ein bißchen Wind (was Muschelschubser so als „bißchen“ bezeichnen), angenehme  Temperaturen. Einfach wunderbar! Und weil ich nicht sooft zum Grillen komme, hatte ich mal wirklich Lust dazu und auch um ein paar aufwendigere Sachen zu testen. Glücklicherweise war auch Frau Mama nicht abgeneigt, da sie gerade ein Heft mit lauter Sommer-Rezepten und sie die gegrillten Schweinerippchen mit Schwarzbier-Marinade anlachten. Gut! Perfekt! Ich habe dann auch noch das Heft durchgeblättert und wurde auch von einigen Rezepten angelacht, sei es der Brotsalat mit Gemüse oder die Honigmarinade mit Sesam, die ich mir zu Hähnchen sehr gut vorstellen konnte, das ja für Zwerg noch zuzubereiten war. Und so hatte jedes Gericht mindestens einen Bestandteil, der auf dem Grill zubereitet wurde. Ich meine, wenn der Grill schon mal glüht, sollte man es auch ausnützen …

Bei Rippchen hatte ich bisher immer Manschetten, komische Knochen und wer weiß wie die Fleischkonsistenz ist. Nee, nee! Aber in letzter Zeit hab ich öfter wirklich gut aussehende Rippchen gesehen und gedacht: einmal sollte man alles mal kosten. Zuerst werden die Rippchen (Im Bild auf 11 Uhr) vorgegart, damit sie nicht so ewig auf dem Grill brauchen und das Fleisch auch schön zart wird. Währenddessen wird die Marinade zubereitet, die auch ohne Fleisch schon ziemlich geil schmeckt! Dann einfach die Rippchen auf den Grill schmeißen, ordentlich mit Marinade bestreichen (Frau Mama war etwas zögerlich, mit einem Löffel ist es einfach unpraktisch) und noch ’ne Viertelstunde grillen. Und sie sind wirklich göttlich! Würzig und zart! Perfekt!

Gegrillte Schweinerippchen

Zutaten für 4 Personen, wenn es noch anderes Gegrilltes gibt:
1 kg Schweinerippchen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
75 ml dunkles Bier
1/2 EL Ketchup
1/2 EL Tomatenmark
1 TL flüssiger Honig
1/2 EL scharfer Senf (idealerweise Dijonsenf)
1/2 EL Worcestersoße
1 TL Paprikapulver
Salz, Pfeffer
einige Spritzer Tabasco

(1) Zuerst die Rippchen vorbereiten. Diese waschen, die Zwiebel pellen, halbieren. Den Knoblauch auch pellen und halbieren. Die Rippchen mit der einen Hälfte der Zwiebel und des Knoblauchs, Salz und Pfeffer und einen Topf geben, mit kaltem Wasser bedecken und aufkochen lassen. Dann bei kleiner bis mittlerer Hitze ca. 30 Minuten simmern lassen.
(2) Zwischenzeitlich die Marinade klöppeln. Dafür die restliche Hälfte von Zwiebel und Knoblauch fein würfeln. In einem kleinen Topf das Olivenöl erhitzen. Die Zwiebelwürfel glasig andünsten, die Knoblauchwürfel zugeben und auch etwas andünsten bis sie duften. Das Bier zugießen und etwas einreduzieren lassen. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
(3) Ketchup, Tomatenmark, Honig und Worcestsoße zufügen und gut verrühren. Mit dem Paprikapulver, Salz, Pfeffer und Tabasco abschmecken.
(4) Die Rippchen aus dem Sud nehmen und trocken tupfen. Auf den heißen Grill legen und 15-20 Minuten grillen. Dabei fleißig von allen Seiten mit der Marinade bestreichen.

In Stücke geteilt servieren und

genießen!

Quelle: LandIdee – Die neue Sommerküche. Seite 26

Als eine sättigende Salatbeilage lachte mich der Brotsalat (im Bild auf 2 Uhr) an, zu dem noch eine Menge Paprika und Tomaten gegeben werden. Eigentlich kommt in die Salatvinaigrette noch Sardellen und Kapern, aber leider hatten wir die zu Hause vergessen, sonst hätte es in Verbindung mit Honig noch eine wirklich nette sü-saure Note gegeben. Zwerg fand den Salat etwas zu unsauer, aber ihre sauer-Grenze liegt auch wesentlich höher als die der Rest der Familie ;-) Ich fand ihn wirklich lecker und schmeckt auch noch am nächsten Tag. Wer darauf achtet, dem sei auch gesagt, dass diese Version vegetarisch, ja sogar vegan ist …

Brotsalat mit Gemüse

Zutaten für 4 Personen:
250 g Kirschtomaten
2 gelbe Paprikaschoten
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
400 g Baguette vom Vortag
5 EL Olivenöl
2-3 EL weißer Balsamico
Salz, Pfeffer
1 handvoll Basilikum

(1) Die Tomaten waschen, putzen und halbieren. Die Paprikas waschen, halbieren, vom Kerngehäuse und weißen Innenwänden befreien und in dünne Streifen schneiden. Die Zwiebel abziehen, halbieren und in dünne Halbringe schneiden. Den Knoblauch pellen und halbieren. Das Brot in dünne Scheiben schneiden.
(2) Das Brot auf dem Grill rösten, bloß aufpassen, dass es nicht zu dunkel wird und dann mit den halbierten Knoblauchzehen einreiben.
(3) Den Basilikum in Streifen schneiden. Alle Zutaten in eine große Schüssel geben. Salzen, pfeffern. Olivenöl und Balsamico drüber geben und gut vermischen, das geht tatsächlich am Besten mit den eigenen Händen.

Genießen!

Quelle: etwas abgewandelt nach LandIdee – Die neue Sommerküche. Seite 92

Nun ist Zwerg nicht der größte Fan von Knochen oder Fett im Fleisch, sprich die Rippchen wurden von ihr verschmäht. Dann noch schnell Hähnchenbrust (im Bild in der Mitte) eingelegt. Dafür suchte ich mir die Honigmarinade mit hohem Sesamanteil aus, sowohl Sesamöl als auch Sesamsamen wurden verwendet. Am Besten mariniert das Fleisch über Nacht, aber 30 Minuten reichen auch, wenn es wirklich schnell gehen soll. Uns allen hat das Fleisch wirklich gut geschmeckt. Süß-salzig-würzig-nussig, wunderbar saftig! Man sollte nur beim Grillen aufpassen, dass das Fleisch nicht verbrennt, weil der Honig doch ziemlich schnell verbrennt, also Obacht! Aber die Marinade wird es bei mir öfter auf das Grillgut schaffen!

Honig-Sesam-Marinade

Für etwa 500 g Fleisch:
3 EL flüssiger Honig
1 EL Sojasauce
1 EL Zitronensaft
2 EL Sesamöl
1 Knoblauchzehe, sehr feingehackt
wenig Tabasco
1 EL Sesamsamen

Die Zutaten gut miteinander verrühren. In einen Gefrierbeutel geben, die Fleischstücke dazu (Schwein, Hähnchen) hinzufügen, Tüten schließen und die Marinade etwas ins Fleisch kneten. Dann mindestens 30 Minuten bis über Nacht im Kühlschrank zwischenparken.

Dann wie gewohnt grillen. Dabei aber aufpassen, dass es nicht verbrennt, passiert bei dem hohen Honiganteil gern schnell. Es schmeckt wunderbar süßlich-würzig-nussig. Toll, toll, toll!

Quelle: LandIdee – Die neue Sommerküche. Seite 19

Den Grillgemüse-Salat (im Bild auf 7 Uhr) haben wir letztes Jahr schon gemacht, nach einer Idee von Jamie Oliver. Dafür wird einfach Gemüse der Wahl auf den Grill geschmissen, schön gebräunt und gegart, klein geschnitten und mit einer Vinaigrette angemacht. Alles mögliche Gemüse ist geeignet dafür (Zucchini, Aubergine, Fenchel, Pilze, Frühlingszwiebeln etc.), aber besonders lecker werden gegrillte Paprika. Die Paprikastücke dafür auf der Hautseite auf den Grill legen und so lange dort belassen bis die Haut tiefschwarz ist. Dann lässt sie sich leicht mit den Händen ablösen, die Paprika ist angegart und süß und hat ein wunderbares Aroma. Großartig! Das hier ist eine sehr einfache Grundversion, die natürlich gerne noch erweitert oder verändert werden kann. Als Salatsauce hatten wir nur Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer. Es fehlten, um ehrlich zu sein noch frische Kräuter, aber der Basilikum ist komplet im Brotsalat entschwunden, den Thymian aus Frau Mamas Steingarten hatte ich irgendwie nicht vergessen und andere passende Kräuter fanden sich leider nicht im Garten (Schnittlauch schon zu alt, Petersilie noch nicht groß genug, Estragon passte nicht). Aber ich fand’s auch so ganz lecker, kam wenigstens der gegrillte Geschmack der einzelnen Gemüsesorten gut zur Geltung.

Grillgemüse-Salat

Zutaten für 4 Personen:
1 mittelgroße Zucchini
2 kleine Auberginen
1 große Fenchelknolle
1 rote Paprikaschote
1 gelbe Paprikaschote
1/2 rote Zwiebel
1/2 Zitrone
4 El Olivenöl
Salz, Pfeffer

(1) Die Gemüse vorbereiten. Erstmal alles waschen. Von der Paprika die vier Seiten abschneiden und die Kerne samt weißen Innenwänden entfernen. Die Auberginen und Zucchini längs in mitteldicke Scheiben schneiden. Vom Fenchel die Spitzen abschneiden und aufheben, das Wurzelende ganz knapp abschneiden. Dann den Fenchel ebenfalls in dickere Scheiben schneiden durch das Wurzelstück damit die verschiedenen Schichten gut zusammenhalten. (2) Das Gemüse auf den heißen Grill legen. Die Paprikaschoten auf die Hautseite bis diese wirklich rabenschwarz ist. Die anderen Gemüse sollten bei öfterem Wenden eine schöne braune Farbe und Muster bekommen und schon weicher sein. Alles vom Grill nehmen.
(3) Von den Paprikaschoten die Haut abziehen, wenn andere Gemüsestücke etwas zu dunkel geraten sind, die Stellen abkratzen. Alles Gemüse in Würfel schneiden. Die halbe rote Zwiebel in feine Würfelchen schneiden.
(4) Alles in einer Schüssel gut vermengen. Den Saft und die Schale der halben Zitrone zugeben. Ebenso das Olivenöl. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Genießen!

Natürlich können auch noch gerne Kräuter mit rein wie Basilikum oder Thymian oder Rosmarin oder Petersilie, aber hatte ich leider nicht da. Ansonsten passen bestimmt auch ein paar Tomätchen oder Oliven. Vielleicht Feta drüber krümeln?

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6 Kommentare zu “Wenn der Grill schon heiß ist …

  1. marco 14. Juli 2013 um 11:23 Reply

    Wow! Gleich vier tolle Sommerrezepte für die nächste Grillaktion. Die Rippchen sind ganz mein Ding, allerdings bin ich da mit dem Bestreichen der Marinade nicht so zögerlich wie deine Frau Mama ;) Und die Honigsesam Marinade ist eeh schon fast nachgemacht :) schönen Sonntag dir noch!

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  2. Tonia 14. Juli 2013 um 12:06 Reply

    Wenn grillen, dann richtig, An Rippchen komme ich nicht ran. aber wenn du dich auch überwunden hast und es lecker fandest, sollte ich es wohl mal probieren, oder?

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  3. kormoranflug 14. Juli 2013 um 14:58 Reply

    In die Marinade kann, so denke ich auch noch (2 TL.)
    etwas Sambal Olek. Also ich mag es so richtig scharf.

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  4. Anikó 15. Juli 2013 um 20:06 Reply

    Marco, danke für die guten Sonntagswünsche! Dann bin ich mal gespannt, ob sie dir auch so gut schmecken wie uns. Und ich finde die Honig-Sesam-Marinade kann auch so benutzt werden, da braucht es nicht dringend einen Grill-Event zu :-)

    Tonia, versuch’s ruhig mal. Ich finde, man sollte alles was man so nicht mag, so alle 1-2 Jahre testen, ob man es wirklich immer noch nicht leiden kann ;-) Und die Marinade ist wirklich gut!

    Kormoranflug, passt bestimmt, aber hier schreibt eine bekennende Scharf-Mimose *g* Ist nicht so, dass ich es nicht mögen würde, ich kann einfach nicht scharf essen … *schulterzuck*

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