Es ist immer noch heiß und jetzt auch noch schwül. Doofe Kombi! Aber egal, gibt mir die Möglichkeit mich weiterhin den kalten Suppen anderer Länder zu widmen. Als nächstes begab ich mich auf die Suche im großen weiten Russland. Ich meine, das Land hat so heiße Sommer, würde mich wundern, wenn die keine kalten Suppen im Repertoire haben. Und tatsächlich: eine die ich fand, nennt sich „Okroschka“. Das kommt vom russischen Wort für „krümeln“ – кроши́ть (aah, ich mag das kyrillische und kann es tatsächlich noch lesen *freu*). Dementsprechend müssen alle Zutaten ziemlich klein gewürfelt werden. Traditionellerweise kommt als Flüssigkeit Kwas dazu, ein russischer Brottrunk für den Brot mit Hefe vergoren wird. Aber ganz ehrlich? Das ist mir suspekt, sehr suspekt sogar! Weil im Original eh noch saure Sahne dazu kommt und alle Rezepte im weltweiten Zwischennetz, die ich las, meinten man könne auch Buttermilch, Kefir o.ä. benutzen, verwand ich Ayran, den ich hier in Literpackungen beim kleinen türkischen Supermarkt umme Ecke bekomme. Noch essentiell sind die Radieschen, Eier, Gurke und Dill. Dill ist wirklich wichtig, macht das ganze erst rund. Zur Sättigung – ja auch im Sommer wollen wir doch satt werden, oder? – werden zermanschte Pellkartoffeln mit hinein gegeben. Wer es nicht unbedingt vegetarisch möchte, kann auch gerne gewürfelte Fleischwurst, gekochtes Rindfleisch oder in der Fischvariante einfach geräucherten oder Salzfisch feingewürfelt mit reingeben. Mir reicht die vegetarische Version vollkommen :-)
Und die Suppe ist wirklich einfach zu machen und ernstlich ernstlich köstlich! Erfrischend, säuerlich, herzhaft (nach dem ganzen Obst, dass ich zur Zeit esse, war mir schon leicht süßschlecht), perfekt für den Sommer! Unbedingt nachkochen so lange es noch heiß ist!
Okroschka – Kalte russische Suppe
Zutaten für 4 Portionen:
4 mittelgroße Kartoffeln
2 Eier
4-7 Radieschen je nach Größe
1/3 Salatgurke1/2 Bund Frühlingszwiebeln
1 TL Senf
1 TL Meerrettich
Salz, Pfeffer
1 l Ayran
1 Bund Dill
(1) Die Kartoffeln in Salzwasser als Pellkartoffel garen. Die angepieksten Eier mit reingeben und 10 Minuten hart kochen lassen. Wenn die Eier fertig sind, rausholen und im kalten Wasser abschrecken.
(2) Währenddessen die Gemüse waschen und putzen. Radieschen und Gurke fein würfeln. Die Fühlingszwiebel in dünne Ringe schneiden. In eine Schüssel geben.
(3) Wenn die Kartoffeln gar sind, abgießen, kurz abkühlen lassen und pellen. Dann mit einer Gabel in der Schüssel mit den restlichen Gemüsewürfeln zerdrücken.
(4) Die Eier pellen, halbieren und Eigelbe in eine kleine Schüssel geben. Senf und Meerrettich dazu geben, mit Salz und Pfeffer würzen. Einen Schluck vom Ayran dazu geben und alles zu einer sämigen Masse verrühren. Zum Gemüse geben.
(5) Den restlichen Ayran zur Suppe gießen, gut durchrühren. Nochmal salzen und pfeffern. Dann für 2 Stunden im Kühlschrank durchkühlen lassen.
(6) Kurz vorm Servieren den Dill waschen, trocknen und fein hacken. Unter die Suppe rühren und
genießen!
Quelle: grob hieran orientiert Russlandjournal und am Rezept von Kochbar
Vielleicht mal eine andere kalte Suppe ausprobieren? Hier die bisherige Auswahl im kleinen Blog:
- Ungarn – Sauerkirschsuppe
- Spanien – Gazpacho
- Bulgarien – Tarator
Mit Tag(s) versehen: Alltägliches, billig, Comfort Food, Ei, familientauglich, gesund, Gurke, Hauptgericht, Hausmannskost, Kartoffeln, Radieschen, Sommer, vegetarisch
Ich würde das ja dennoch mal mit Kwas (oder Kombucha als Ersatz?) austesten wollen. Just because. Immerhin habe ich seit ich ‚Von Russland träum ich nicht auf deutsch‘ gelesen habe, die vage Idee, mal frischen Kwas zu trinken. Was ich die letzten Jahre allerdings vollkommen verdrängt hatte.
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Auf der Russlandjournal-Seite ist auch ein Rezept für hausgemachten Kwas. Tu Dir keinen Zwang an und berichte *g*
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Klingt ernstlich interessant! muss ich nur leider ohne Freund kochen, dem sind kalte Suppen höchst suspekt. Ansonsten kann ich noch lettische kalte Suppe (auksta zupa oder so) empfehlen. Hat mir dort damals sehr gut geschmeckt.
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Verkauf es ihm als etwas zu dünn geratenen Joghurtdip, den man als Hauptgericht isst ;-)
Ich hab mal gegooglet. Die baltische Suppe sieht auch sehr gut aus und Rote Bete geht ja eh immer. Ich hatte heute schon überlegt, dass es doch bestimmt auch eine kalte Rote Bete-Version gibt und nicht nur Borschtsch :-)
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Die hat mich schon auf Instagram angelacht. Bei der Hüttenhilfe hatte ich mir mal ein Rezept notiert, da kommt auch noch Wurst rein – deine Version hört sich aber sehr sympathisch an :-)
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Das freut mich Petra! Wie gesagt, kann man gerne Wurst mit reinschneiden, ich war zu faul extra dafür nochmal loszugehen und es war auch so mehr als lecker :-) Es hat nichts gefehlt.
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