Sonntagswürdig: Zitronenhähnchen mit Honigfeigen

Und noch ein Rezept, dass mit der Lieblingscousine ausprobiert wurde, als sie mich Anfang August besuchte. Eigentlich hatte ich schon länger im Kopf es zu kochen, aber mit Besuch machte es nochmal soviel Spaß. Erst Recht, wenn es sowas sonntagsessenwürdiges ist wie dieses Huhn. Ich finde die Idee des Sonntagsessens eigentlich ganz angenehm (genauso wie die des Abendbrots übrigens). Zum Ausklang des Wochenendes und der anstrengenden Woche sich nochmal was richtig gutes Gönnen, eben kein schnell husch-husch Alltagsessen, dass man sich nach der Arbeit zusammen kocht. Sonntags kann es gerne auch etwas aufwendiger sein, etwas länger dauern, damit man sich und seine Lieben auch mal ein wenig verwöhnen kann.

Im August begann ja die Feigen-Saison, zumindest in meinem türkischen Supermarkt umme Ecke und sie hält noch an. Im „Sommerküche„-Buch von Tanja Dusy lachte mich das Rezept vom Zitronenhuhn mit Honigfeigen an. Schnell die Cousine gefragt, was sie davon hält und trotz der Verwendung von Hühnerschenkeln mit Knochen wurde dem Rezept zugestimmt. Die Zubereitung dauert zwar ein bißchen (aber man muss nicht jede Minute neben dem Essen stehen) und erfordert ein wenig zeitliche Planung, ist aber vom Prinzip her tüteneinfach: Marinade vorbereiten – Hähnchen marinieren – Hähnchen anbraten – Hähnchen in den Ofen – Feigen zubereiten – fertig. Das Marinieren benötigt etwas 6 Stunden Zeit, das Hähnchen kann aber auch schon gut am Abend vorher in die Marinade geschmissen werden und im Ofen braucht es ca. 45 Minuten. Genug Zeit wiederum um die Beilage, hier schneller Couscous und die Feigen zuzubereiten und auch die Küche wieder auf Vordermann zu bringen, so dass man nach dem Essen gepflegt ohne schlechtes Gewissen ein Nickerchen machen kann.

Die Lieblingscousine und ich fanden es außerordentlich köstlich! Saftiges, zartes Fleisch, fruchtige Sauce, etwas Säure, etwas Süße durch die Feigen und den Honig. Großartig! Kann es nur jedem Empfehlen mal dringend nachzukochen! Unbedingt sogar!

Zitronenhuhn mit Honigfeigen

Zutaten für 4 Portionen:
4 Hähnchenkeulen
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1/4 Bund Petersilie
1/2 Bund Thymian
1 große Chilischote
1 1/2 Bio-Zitronen
6 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
300 ml Hühner- oder Gemüsebrühe
6 Feigen
2 EL Butter
2 EL Honig

Achtung: Marinierzeit von 6 Stunden!

(1) Die Hähnchenkeulen im Gelenk teilen, gut waschen und trocken tupfen. Zwiebel und Knoblauch häuten und fein würfeln. Kräuter waschen, trocken schütteln, die Blättchen von den Stengeln zupfen und grob hacken. Die Chilischote waschen, halbieren, Kerne und weiße Innenhäute entfernen, in Ringe schneiden. 1/2 Zitrone auspressen. Den Saft mit den Zwiebel- und Knoblauchwürfeln, den Kräutern, Chili und 4 EL Öl mischen. Die Keulenstücke in einen großen Gefrierbeutel geben, die Marinade dazu und gut mit den Händen massieren, damit alle Hähnchenteile mit der Marinade in Berührung kommen. Mindestens 6 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen, gerne auch über Nacht.
(2) Den Ofen auf 190°C vorheizen.
(3) Die übrige Zitrone heiß waschen und in Scheiben schneiden. Die Zwiebel-Kräuter-Mischung vom Hähnchen kratzen und auffangen. Die Hähnchenteile salzen und pfeffern.
(4) Restliches Olivenöl in einem Bräter (oder einer Pfanne, die groß genug ist und in den Ofen darf) erhitzen und die Hähnchenteile von allen Seiten hellbraun anbraten. Herausnehmen und eventuell überschüssigen Öl abgießen. Die Zwiebel-Kräuter-Mischung in den Bräter geben und etwa 2 Minuten lang anbraten. Die Brühe angießen, einmal aufkochen lassen und die Hähnchenteile mit der Hautseite nach oben in den Bräter legen. Mit Zitronenscheiben belegen. Offen für 45 Minuten in der Mitte des Ofens (jetzt erst Umluft 175°C) 45 Minuten goldbraun braten.
(5) Etwa 15 Minuten vor Ende die Feigen waschen, trocknen und vierteln. In einer Pfanne die Butter zerlassen und die Feigenviertel auf einer Schnittseite 1 Minute anbraten. Auf die zweite Schnittseite wenden und nochmals 1 Minute braten. Den Honig drüber träufeln, die Feigen kräftig darin schwenken und auf der Hautseite noch ein wenig ziehen lassen. Zum Huhn geben und 2-3 Minuten mitgaren lassen.

Zusammen mit Couscous oder frischem Fladenbrot

genießen!

Quelle: Dusy, T. (2010): Sommerküche voller Sonne und Aroma. Gräfe und Unzer. München. p 227

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7 Kommentare zu “Sonntagswürdig: Zitronenhähnchen mit Honigfeigen

  1. Tonia 22. September 2013 um 11:50 Reply

    Honigfeigen? Damit hast du mich ja gekriegt!

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    • Anikó 22. September 2013 um 11:58 Reply

      Dann für’s nächste Wochenende alles besorgen und ab in die Küche. Lohnt sich wirklich, Tonia!

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  2. hafensonne 23. September 2013 um 10:18 Reply

    Kann man die Feigen auch substituieren? Klingt ansonsten smaklig. Schmeckt das auch noch kalt? Dann wär es eine Option für den Freitag…

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    • Anikó 23. September 2013 um 10:26 Reply

      Die Feigen sind wirklich großartig darin! Die würde ich auf keinen Fall ersetzen. Höchstens mit Pflaumen … Aber nur im Notfall!
      Kalt kann man es leider nicht essen, schmeckt wirklich nicht. Macht es lieber nur für Euch beide :-)
      Für Freitag würde ich passend zur Jahreszeit einen Zwiebelkuchen empfehlen? Vielleicht noch Federweißer dazu besorgen? Lässt sich gut vorbereiten auch in Mengen, kann sowohl warm als auch kalt gegessen werden … Ist zwar backen, aber nix süßes :-)

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      • hafensonne 23. September 2013 um 11:32

        Nee, mag aber keine Feigen. Bah! Freitag gibts Schmalzbrote und vielleicht noch Pesto und Tomatenbutter. War ja nur so’ne Idee, so als Fingerfood.

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  3. Kirsten 23. September 2013 um 23:00 Reply

    Das Kochbuch hab ich auch und das Rezept lacht mich jetzt ungelogen schon seit JAHREN an – vielleicht schaff ich es ja demnächst mal, das auch mal zu kochen. Sieht jedenfalls super-köstlich aus :-)

    Liebe Grüße,
    Kirsten

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  4. Pumpkin 26. September 2013 um 10:26 Reply

    Klingt sehr lecker, probiere ich bei nächster Gelegenheit mal aus :)

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