Bevor ich vorletzte Woche nach 3,5 Wochen endlich wieder Richtung Kassel fuhr, war ich am Freitag vorher noch schnell beim Gemüse-Vietnamesen des Vertrauens und erstand mit Frau Mama (neben 3,5 kg Pflaumen) eine schöne Schmorgurke, die ich gedachte mit nach Mitteldeutschland zu nehmen, weil es hier ja doch eher selten bis gar nicht Schmorgurken zu kaufen gibt.
Jetzt musste das Schätzchen natürlich auch verarbeitet werden, besser wird sie definitiv nicht mit der Zeit im Kühlschrank. Leider hab ich kein wirklich regionales Kochbuch über Mecklenburg-Vorpommern oder Berlin/Brandenburg, das sollte mal geändert werden und so machte ich mich bei den üblichen verdächtigen Seiten im Internet auf die Suche. Bei den Küchengöttern wurde ich fündig und mich lachte das Rezept für Spreewälder Gurkengemüse an. Mit Schinken, mit Sahne, mit Sahne, mit Dill undetwas süß-säuerlich abgeschmeckt. Hört sich ja nicht verkehrt und erinnert ein bißchen an die mecklenburger Version. Nun habe ich die halbe Menge an Sahne durch Milch ersetzt, einfach weil ich zuviel Sahne auf einmal nicht gut vertrage und die Gefahr, dass die Milch ausflockt auch nicht allzu hoch war, da die Sauce mit ein wenig Mehl gebunden wird.
Ein wirklich einfach zuzubereitendes Gericht, dass auch relativ schnell geht, also perfekt für geschäftige Samstage. Eine tolle sahnige süß-saure Sauce, bei der der Dill wirklich perfekt mit seiner leichten anisigen Süße reinpasst. Der feine Gurkengeschmack mit dem leichten salzigen Räuchergeschmack des Schinkens. Großartig! Wird eine meiner Lieblingskombos mit Schmorgurken!
Spreewälder Gurkengemüse
Zutaten für 2 Portionen:
1 große Schmorgurke (ca. 700 g)
1 Zwiebel
100 g Schinkenwürfel
1 EL Rapsöl
Salz, Pfeffer
2 TL Puderzucker
2 TL Mehl
100 ml Sahne
100 ml Milch
1 EL Weißweinessig
3 EL gehackter Dill
(1) Die Zwiebel häuten und fein würfeln. Von der Schmorgurke die Enden abschneiden, schälen und halbieren. Mit einem Löffel die Kerne rauskratzen. Die Gurkenhälften in 1 cm breite Streifen schneiden.
(2) Das Öl in einer größeren Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen. Zwiebel- und Schinkenwürfel darin in 5 Minuten andünsten, dabei aber nicht dunkel werden lassen.
Quelle: Küchengötter – Spreewälder Gurkengemüse
Jetzt muss ich es mal zugeben. Ich bin nicht der große Foodphotograph und will es auch gar nicht werden! Ich habe eine doof gelegene Wohnung (so von wegen Himmelsrichtungen), meine Kamera ist nur eine Knipse, normalerweise nehme ich meine Bilder am Wohnzimmerfenster auf, weswegen man die dreckigen Ecken der Fensterleibungen manchmal sieht, habe keine Unmengen an Accessoires und kein Platz für extra Knips-Tischchen. Und ich mag es, mein Essen warm essen. Trotzdem gebe ich mir ein bißchen Mühe, versuche nett anzurichten (eine große Schwäche hier) oder mache tatsächlich kleine Schüsselchen zusätzlich dreckig, um die Gerichte in kleineren ansehnlicheren Portionen zu präsentieren. Naja, an die tollen Bilder von anderen Blogs komme ich nicht ran… Egal! Aber natürlich ess ich die schick angerichteten Mini-Portionen nicht so wie sie auf dem Teller sind, sondern nehme vernünftige Portionen auf großen Tellern und das sieht dann so aus, mit Pellkartoffeln zusammen vermischt:
Danke Frau Gröner für den Anstoß! Mögen vielleicht noch andere Foodblogger bekennen, wie es dann zum Essen wirklich bei ihnen auf den Tellern aussieht? Wir sind doch alle nur normale Esser …
Mit Tag(s) versehen: Brandenburg, delikat, Deutschalnd, einfach, Gurken, Hauptgericht, Hausmannskost, Regional, Sahne, Schinken, Schmorgurken, schnell, Spreewald
Gestern gabs übrigens Kantinenschmorgurken, die waren echt gut!
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Wenn’s um Schmorgurken geht, empfehle ich Dir Bremer und Hamburger Kochbücher. Hier ist die Schmorgurke schon immer standard Gemüse, z.B. bei’m Pannfisch. Schmogus gibt es z.Zt. in jedem Real, Rewe und Marktkauf. Bei uns gab es diese Woche erst mit Mett gefüllte Schmorgurken. Typisch norddeutsch!
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[…] warmes Gurkengemüse typisch für Deutschland zu sein scheint, z.B. im Spreewald, gibt es natürlich auch im “Deutschland vegetarisch” ein schönes Rezept für ein […]
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