
Irgendwie haftet dem armen Tofu ja der Ruf eines ungeliebten Ersatzprodukts für Fleisch an, dass irgendwelche Gesundheitsapostel in Würstchenform pressen und mit Gewürzen versetzen, damit es wie Bratwurst und Konsorten schmeckt. Das finde ich irgendwie gruselig… Dabei ist dieser Quark aus Sojabohnen ein seit Jahrhunderten im asiatischen Raum benutztes Nahrungsmittel, das völlig gleichwertig neben Fleisch und Gemüse benutzt wird. Ja, Tofu hat nicht den umwerfenden Eigengeschmack, aber das macht ihn umso vielseitiger. Man kann ihn mild marinieren, scharf marinieren, mediterran zubereiten, zusammen mit Fleisch braten, als Suppeneinlage verwenden, ja sogar für Mousse au chocolat kann es benutzt werden, wer auf Milchprodukte verzichten will.
Eigentlich schlummert immer eine Packung Tofu im Kühlschrank so als Notfallration und der muss dann auch irgendwann verbraucht werden. Die letzte Packung wurde zu einem japanischen Tofu-Burger, in den noch Shrimps, Möhre und Shiitake-Pilze gehören. Eine wirklich schöne Frikadelle, sehr luftig, würzig, etwas shrimpsig. Toll! Man muss nur ein wenig beim Formen und Ausbraten aufpassen, weil sie doch etwas fragil sind. Also lieber nur einmal umdrehen und nicht andauernd nachsehen, ob sie schon goldbraun sind.
Dazu bastelte ich ein schnelles, gewoktes Gemüse, das ich mit selbst zusammen gerührter Teriyaki-Sauce ablöschte. Auch die ist innerhalb von maximal 5 Minuten zusammen gerührt, wenn die Zutaten im Haus sind. Wirklich kein Hexenwerk und man muss nicht unbedingt ein Fertigprodukt kaufen. Als Gemüse gab es die üblichen Verdächtigen: Zwiebel, Möhre, Paprika und Pilze. Zusätzlich schlummerte noch ein kleiner Pak Choi in meinem Kühlschrank, den ich einige Tage zuvor beim türkischen Supermarkt umme Ecke erstehen konnte. Manchmal haben sie solche Schätzchen! So sieht Pak Choi aus:

Pak Choi ist ein naher Verwandter des Chinakohls und erinnert ein wenig an Mangold. Sowohl die fleischigen Stengel als auch die Blätter sind sehr gut verwendbar und lecker. Klimatisch mag er die tropische Feuchte Asiens schon, aber kann auch in Europa im Gewächshaus gezogen werden, so sind die Niederlande mittlerweile in den Anbau und Export eingestiegen. Auch von den Inhaltsstoffen ist er nicht zu verachten: viel Kalium und Carotin, Kalzium, Vitamin C und einige B-Vitamine. Kann man ja fast nicht genug von haben … Also ein gesundes und köstliches Gemüse! Wenn ich es doch nur öfter zu kaufen kriegen würde …
Jedenfalls ist die Kombi von Tofu-Shrimp-Burger mit Teriyaki-Gemüse und einfachem Reis wirklich wunderbar! Ernstlich lecker und ich glaube fast, gesund! Probiert es ruhig mal aus, es lohnt sich!
Tofu-Shrimp-Burger
Zutaten für 6-8 Burger:
1 Shiitake-Pilz
150 g Shrimps
200 g Tofu
1/2 Möhre
1 Frühlingszwiebel
1 Ei
1 EL Paniermehl
Salz, Pfeffer
etwas Mehl
Öl zum Braten
(1) Den getrockneten Shiitake-Pilz in einer Tasse mit kochendem Wasser übergießen und etwas 10 Minuten einweichen lassen. Dann rausnehmen, Stiel rausdrehen und grob würfeln. Je nach Größe die Shrimps grob hacken. Die Tofu in mittelgroße Würfel schneiden. Die Möhre schälen, in mittelgroße Würfel schneiden. Von der Frühlingszwiebel das Wurzelende und die äußere Haut entfernen, in Ringe schneiden. Die vorbereiteten Zutaten in einer Küchenmaschine oder mit einem Pürierstab mittelfein pürieren. Das Ei und Paniermehl unterkneten, mit Salz und Pfeffer würzen.
(2) Etwas Mehl auf einem flachen Teller streuen. Aus dem Teig 6-8 Burger formen und in dem Mehl wenden.
(3) Den Boden einer großen, heißen Pfanne mit Öl bedecken. Wenn das Öl heiß ist, die Tofu-Burger einlegen und bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun braten. Dabei nur einmal vorsichtig wenden, da die Burger doch etwas fragil sind.
Entweder wirklich als Burger im Brötchen mit Gemüse/Salat belegt servieren oder mit Reis und asiatisch angehauchtem Gemüse zusammen
genießen!
Quelle: Dehnst, F. (2008): Itadakimasu – Guten Appetit auf Japanisch. Christian Verlag. p 128
Teriyaki-Gemüse
Zutaten für 2 Portionen:
1/2 Zwiebel
1 Möhre
1/2 Paprikaschote
5 Champignons
1 Mini-Pak Choy (oder Spinat oder einige Blätter Mangold)
1 EL Öl
Für die Teriyaki-Sauce:
50 ml Sojasauce
1 EL Zucker
1 EL Sake
1 TL geriebener Ingwer
1 Knoblauchzehe, feingehackt
(1) Zuerst die Teriyaki-Sauce schnell zubereiten. Dafür einfach nur alle Zutaten in einem Schüsselchen gut verrühren.
(2) Als nächstes das Gemüse vorbereiten. Die Zwiebel häuten und in feine Halbmonde schneiden. Die Möhre schälen und in feine Stifte schneiden. Aus der gewaschenen und getrockneten Paprikaschote die Kerne entfernen, in feine Streifen schneiden. Diese eventuell nochmal halbieren. Die Champignons putzen und mittelfeine Scheiben schneiden. Den Mini-Pak Choy waschen, trocknen, Wurzelende und eventuell welke Blätter entfernen Den Kopf halbieren, die Stiele in dünne Streifen schneiden, die Blätter in grobe.
(3) Das Öl in einem Wok oder großen Pfanne gut erhitzen. Die Zwiebeln und Möhren zugeben, ca. 1-2 Minuten rühren. Dann die Paprikastreifen und Pilzscheiben zugeben. Etwa 1 Minuten weiter auf mittelhoher bis hoher Hitze braten und rühren. Stiele des Pak Choys zufügen, kurz mitbraten. Die Pak Choy-Blätter zu geben, mit der Teriyaki-Sauce ablöschen und etwas einkochen lassen. Jetzt sollte das Gemüse gar, aber noch knackig sein.
Zusammen mit Reis und Beilage der Wahl
genießen!
Quelle: Teriyaki-Sauce nach Dehnst, F. (2008): Itadakimasu – Guten Appetit auf Japanisch. Christian Verlag. p 48
Gefällt mir:
Like Wird geladen …
Neueste Kommentare