Flüssiges Letscho oder Tomaten-Paprika-Suppe

Endlich habe ich wieder etwas Zeit und Muße zum Kochen. Durch meinen Umzug wohne ich nicht mehr 48 km von der Schule entfernt, sondern nur noch 550 m. Wunderbar! So bleibt mittags auch noch Zeit eine Kleinigkeit zu kochen, wenn keine Reste übrig geblieben sind. Und ich habe endlich einen so großen, schönen Balkon (ohne afghanische Kochdüfte von Nachbarn *g*), dass sich regelmäßiges speisen auf demselbigen wirklich lohnt, also wenn die Sonne mitspielt. Vorgestern genoß ich dort eine Möhren-Stangensellerie-Tortilla mit original ungarischem Weißkohlsalat aus Vecsés (höchstberühmte Gegend in Ungarn für ihr Sauerkraut und überhaupt eingelegte Gurken und Kohl):

Für gestern holte ich noch ein paar Spaghetti Carbonara-Muffins aus dem Tiefkühler, die, während ich in der Schule saß, vor sich hin tauten. Aber mir war noch nach etwas suppigem. Und was passt besser als Tomaten zu Spaghetti. Eine 3/4 große Paprikaschote war auch noch im Kühlschrank, die vor sich hindümpelte. Passt doch! Damit die Suppe etwas Bindung kriegt, habe ich ein wenig Basmati-Reis mitgekocht.

Dafür, dass es so halb improvisiert war, ist die Suppe wirklich lecker geraten! Sie lässt sich auch noch verfeinern, streut ein paar geröstete Croutons drüber oder ein wenig Schmand. Ich schätze auch ein paar Baconstreifen oder gekrümelter Feta sind nicht zu verachten. Mich erinnerte sie geschmacklich ein wenig an mein heißgeliebtes Lecsó, aber das ist ja nicht das verkehrteste!

Und weil zufällig so überhaupt kein einziges tierisches Produkt seinen Weg in die Suppe fand – sowas passiert mitunter – darf es beim „tierfreitag“ der esskultur mitspielen.

tierfreitag

Tomaten-Paprika-Suppe

Zutaten für 4 Portionen:
1 Möhre
1 Stange Sellerie
1 Zwiebel
1 rote Paprikaschote
1 Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
großzügige Prise Zucker
Salz, Pfeffer
1/2 Kaffeetasse Basmati-Reis
2 400 g Dosen Tomaten
1 Prise Chiliflocken (Pul Biber)
1 handvoll Basilikumblätter

(1) Zuerst das Gemüse vorbereiten. Die Möhre schälen und grob raspeln. Die Selleriestange entfädeln und fein würfeln. Zwiebel und Knoblauchzehe häuten und ebenfalls fein würfeln. Die Paprikaschote waschen, entkernen und in feine Würfel schneiden.
(2) In einem Topf (nicht unbedingt der kleinste) das Olivenöl auf mittlerer Hitze erhitzen. Zwiebel, Möhre, Sellerie und Paprika andünsten. Mit Salz, Pfeffer und der großzügige Prise Zucker würzen. Deckel drauf und ca. 10 Minuten bei mittlerer Hitze weich dünsten. Dann die Knoblauchwürfel zugeben und etwa 1 Minuten mitdünsten bis er duftet. Den Reis mit den Tomaten zufügen. Eine der leeren Dosen mit Wasser auffüllen und dazu gießen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Bei geschlossenem Deckel aufkochen lassen und bei mittlerer Hitze etwa 30 Minuten köcheln lassen.
(3) Nach der Zeit die Suppe mit einem Pürierstab fein pürieren. Kosten und eventuell nochmal mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Den feingeschnittenen Basilikum unterrühren.

Genießen!

Wer mag kann gerne noch Croutons drüber streuen oder etwas Schmand oder Ziegenfrischkäse drauf geben. Vielleicht passen auch ein paar geröstete Nüsschen? Eine schön vielfältige Suppe.

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5 Kommentare zu “Flüssiges Letscho oder Tomaten-Paprika-Suppe

  1. Houdini 5. April 2014 um 04:47 Reply

    Basilikum oben drauf ist wie das Tuepfelchen auf dem i, schoen und lecker. Sagt frau in Ungarn Biber zum Chili oder ist das tuerkischer Biber? Ach ja, es heisst, Ungarisch, Tuerkisch und Finnisch seien verwandte Sprachen. Von den tuerkischen kenne ich Maras Biber und finde ihn fantastisch, leicht suesslich, koennte teeloeffelweise davon essen, hab ich schon, nicht ….weise, aber 1 tsp.

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    • Anikó 5. April 2014 um 09:36 Reply

      Aus Ungarn kenne ich so Paprika- oder Chiliflocken gar nicht, meine Familie benutzt es nur in pulverisierter Form. Aber das türkische Pul Biber benutze ich gerne anstatt Chili, weil es sich für mich besser dosieren und aufbewahren lässt :-)

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  2. Toettchen 7. April 2014 um 09:39 Reply

    @ Klingt sehr lecker. Biber gibt es in Ungarn wohl nicht. Dafür kann man phantastisches Paprikapulver kaufen, dass unserem hier in keiner Weise nahe kommt. Am besten ist das aus Kolosca. Ich persönlich nehme für diverse Pörkölts oder Leves auch Paprikacreme aus der Tube. Dank EU kann man die jetzt auch in Deutschland kaufen.

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  3. salzpfefferkokos 18. April 2014 um 15:37 Reply

    Hmm, Lecsó mag ich seit meinem halben Jahr in Budapest super gerne, diese Suppe ist genau richtig als kleine Abwandlung und leichtes Gericht für den Frühling. Sag mal könnte man die wohl auch kalt servieren, so à la Gazpacho?! Schöne Ostern… :)

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