Ungarn auf deutsche Teller holen I: Gefüllte Paprikaschote mit österreichischem Fisolensalat

 Oh! Ich habe das kleine Blog wirklich lange vernachlässigt. Asche auf mein Haupt! Andererseits, die letzte Woche in der Ostseeheimat habe ich mich nochmal richtig entspannt, dann begann die Schule und der Stress von Neuem. Außerdem hatte ich bis Mitte letzter Woche immer noch kein stationäres Internet. Ein unhaltbarer Zustand für jemand, der (fast) ständig irgendwie online ist. Sei es auch nur, damit Skype an ist und mich Freunde/Familie antexten können, auch wenn ich nichts aktiv am Rechner mache. Aber letzten Mittwoch nahm sich ein Techniker nochmal unter lautem Fluchen des Problems an und – schwupps – es funktioniert! Ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen *g*

Naja, jedenfalls war es aus Gründen hier ruhig, aber ich versuche in Zukunft wieder etwas fleißiger zu posten. Mich hat das Einweck-Virus erfasst und viele Köstlichkeiten wurden eingekocht. Auch sind noch ein paar Gerichte, die ich im Urlaub für meine Eltern kochte auf Halde, die es sich jetzt im Spätsommer/Frühherbst noch mehr als lohnt zu kochen! Also seid gespannt!

Zum Ende des Urlaubs gönnte ich mir noch ein neues Kochbuch. Endlich befindet sich das „Österreich vegetarisch“ in meinem Besitz! Durch die ungarische Hälfte meiner Gene ist mir die österreichische Küche nicht so fern, erst Recht nicht die Vorliebe für Mehlspeisen. Und es sind so schöne Rezepte drin, dass auch Frau Mama gleich glänzende Augen bekam. Ihre Worte: „Hast Du schon was zu Weihnachten für mich?“ wurden nur mit einem wissenden Nicken und „Jetzt ja!“ meinerseits quittiert.

Da unser Kleingarten von einer Buschbohnenschwemme heimgesucht wurde und noch etliche in unserer Wohnung ihrer Verwendung harrten, suchte ich mir als erstes das Fisolensalatrezept zum Nachkochen aus. Ist Fisolen nicht ein niedliches Wort? Fi-so-len! Warum haben wir in Norddeutschland nicht so schöne Gemüsebezeichnungen? Der Salat ist total einfach zu machen: während die Bohnen kochen, schnell die Zwiebel und Kräuter zerkleinern, Essig, Öl drüber, würzen und die heißen Bohnen unterrühren. Ich kann es nur nicht, die Bohnen nur 3-5 Minuten kochen zu lassen, bei mir müssen Bohnen immer gar sein und dürfen nicht mehr an den Zähnen quietschen. Seitdem wurde dieser überaus köstliche Salat schon öfter gemacht. Er eignet sich nicht nur als Beilage, sondern auch als Hauptgericht, zum Beispiel zu Kartoffelbrei. Auch Frau Friesi ist schon süchtig! Im Buch sind 300 g Fisolen für 4 Personen als Beilagensalat angegeben, uns vier Bohnenversessenen haben nur mit größtem Zusammenreißen die doppelte Menge gereicht.

Fisolensalat

Zutaten für 4 Bohnensüchtige als Beilagensalat:
600 g Buschbohnen (grün, gelb, gemischt)
1-2 milde Zwiebel (z.B. rote)
2 TL gehackte Kräuter (Petersilie, Thymian, Bohnenkraut)
6 EL Weißweinessig
6 EL Sonnenblumenöl (oder Raps)
Salz, Pfeffer
Prise Zucker

evtl. etwas Paprikapulver zum Bestreuen

(1) Die Bohnen putzen, je nach Vorliebe und Zustand der Bohnen das spitze Ende dran lassen, und waschen. In kochendem Salzwasser 5 Minuten für knackig oder etwas länger garen bis die Bohnen beim Kosten nicht mehr an den Zähnen quietschen.
(2) Zwischenzeitlich die Zwiebel häuten und fein würfeln. Die Kräuter waschen, trockenen, fein hacken. Zusammen mit Essig, Öl, Salz, Pfeffer und Zucker in eine ausreichend große Schüssel geben und gut verrühren.
(3) Die fertigen Bohnen abgießen, abtropfen lassen und noch heiß unter das Dressing rühren. Mindestens 10 Minuten ziehen lassen. Zum Schluss nach Geschmack mit etwas Paprikapulver bestreuen.

Genießen!

Quelle: Seiser, K., Neunkircher, M. (2012): Österreich vegetarisch. Christian Brandstätter Verlang. Wien. p 71

 Bei uns gab es den Salat als Beilage zu ungarisch gefüllter Paprikaschote. Passte so wunderbar, dass ich es heute gleich wieder in dieser Kombination gemacht habe. Die Paprikaschote wurde nach diesem vor Äonen geposteten Rezept gemacht, nur, dass ich noch gehackte Petersilie ins Hack gegeben habe und die Sauce nicht andickte. So lange es noch die großartigen, aromatischen ungarischen Spitzpaprika zu kaufen gibt, macht ruhig die gefüllten Paprikaschoten. Es lohnt sich sowas von!

Mit Tag(s) versehen: , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

7 Kommentare zu “Ungarn auf deutsche Teller holen I: Gefüllte Paprikaschote mit österreichischem Fisolensalat

  1. hafensonne 7. September 2014 um 18:52 Reply

    Ich sach nur: Risiberl und Paradeiser :-)

    Like

    • Anikó 7. September 2014 um 18:57 Reply

      Mein Herz geht auf bei diesen Worten! :-)

      Like

  2. Capitano 7. September 2014 um 19:50 Reply

    Schön, dass Du wieder da bist, hab Dich schon vermisst!😏

    Like

  3. Jutta 7. September 2014 um 20:38 Reply

    Ungarn auf deutsche Teller holen – das kommt ja wie gerufen! Sieht toll aus und Bohnen habe ich massenweise eingefroren. Juhu!

    Like

  4. Steirerblut und Himbeersaft 8. September 2014 um 10:33 Reply

    Wenn dir schon das Wort Fisolen gefällt, solltest du wissen, dass die Kärntner dazu „Strankalan“ sagen und wir in der Steiermark „Bohnschar’ln“ (also Bohnenschalen)! ;)
    Liebe Grüße, Heike

    Like

  5. Evy Heart 17. September 2014 um 17:33 Reply

    Gefüllte Paprika sind sooooooo geil xD

    Like

  6. […] Ungarn auf deutsche Teller holen I: Gefüllte Paprikaschote mit … […]

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..