Sommer für den Winter: Hausgemachte Senfgurken

 

Ich bin voll im Hamstermodus! (Fast) Alles, was mir momentan an gemüse und Obst unterkommt, wird irgendwie für den Vorrat zubereitet und haltbar gemacht. Besonders haben es mir die Gurken angetan. Die ungarische Hälfte in mir liebt eingelegte Gurken und wird leicht nervös, wenn kein Glas im Vorratsschrank ist. Gewürzgurken wurden ja schon äußerst erfolgreich nach dem Rezept aus dem geliebten „Deutschland vegetarisch“ eingekocht, aber ich liebe auch Senfgurken. Die muss man doch auch selbst machen können. Also fix auf die Suche gemacht im weltweiten Zwischennetz. Fündig wurde ich auf der Seite „Spreewald Info“ und wer, wenn nicht Leute aus dem Spreewald haben die richtigen Rezepte für eingelegte Gurken?!? Interessanterweise kam da Meerrettich mit, eigentlich frisch, aber war hier nicht aufzutreiben, und nur Senfkörner. Ich hatte ja mit einer etwas komplizierteren Zubereitungsweise und Zutaten gerechnet. Aber nee. Gurken vorbereiten, alle weiteren Zutaten dazu, ziehen lassen, in die Gläser und einkochen, fertig. Simpel.

Ich hatte für die Gurken extra Schmorgurken aus der Ostseeheimat mit hier her genommen und mit einer normalen Salatgurke ergänzt. Und die Gurken sind wirklich soo gut geworden und schmecken und duften tatsächlich wie die Senfgurken, die man im Supermarkt zu kaufen kriegt. Großartigst! Leider war meine Schmorgurke etwas bitter, so dass das Bittere auch in den fertigen Gurken durchkommt, aber es ist nicht so schlimm, dass man sie nicht essen könnte.

Ich kann also jedem empfehlen, der Senfgurken mag, sie mal selbst auszuprobieren. Total einfach und sooo köstlich!

Senfgurken nach Spreewälder Art

Zutaten für 1-1,5 l:
1,5 kg Gurken (Schmorgurken oder Salatgurken)
1 Zwiebel
3,5 EL Zucker
1 EL Salz
30 g Senfkörner
110 ml Weißweinessig
2 TL Meerrettich natur aus dem Glas

Gläser mit Deckel, Gummi und Spannklammern zum Einwecken
oder
Twist-Off-Gläser
großer Topf mit Deckel

(1) Die Gurken schälen, halbieren und Kerne mit Hilfe eines Löffels entfernen. Die Gurkenhälften dann je nach Größe nochmals längs halbieren und dann in ca. 1-2 cm breite Streifen oder Halbmonde schneiden. Die Zwiebel häuten, halbieren und in dünne Halbringe schneiden. Beides mit allen anderen Zutaten in eine Schüssel geben. Über Nacht abgedeckt in den Kühlschrank stellen.
(2) Am nächsten Tag die Gläser vorbereiten. Sie gründlich in heißem Spülwasser auswaschen, mit klarem Wasser nachspülen. Die nassen Gläser in den Ofen geben, den Ofen auf 120°C Ober-/Unterhitze stellen und in 15 Minuten darin sterilisieren und trocknen. Die Deckel und Gummiringe in einen kleinen Topf geben und etwa 5 Minuten kochen lassen. Die Gläser herausnehmen und etwas abkühlen lassen. Einen großen Topf mit zwei Lagen Küchenkrepp oder einem alten Geschirrtuch auslegen.
(3) Nach einem Tag sollte sich genug Flüssigkeit gebildet haben. Die Gurken auf die Gläser verteilen bis 1-2 cm unter dem Glasrand. Die Flüssigkeit und restlichen Gewürzen gleichmäßig in die Gläser geben. Den Rand der Gläser säubern. Die Deckel und Gummiringe aus dem kochenden Wasser fischen (mache ich hier mit einer Zange). Die Ringe über die Glasdeckel legen, auf die Gläser legen und mit je zwei sich gegenüberliegenden Spannklammern befestigen.
(4) Die Gläser in den Topf stellen. Mit kaltem Wasser aus dem Hahn auffüllen bis das Wasser etwa 2 cm unter dem Glasrand steht. Deckel auf den Topf und bei mittelhoher Hitze (hier Stufe 4 von 6) zum Kochen bringen. Ab dem Zeitpunkt des Kochens 20 Minuten einkochen lassen.
(5) Wenn die Zeit vorüber ist, die Gläser aus dem Topf holen und auf einem Holzbrett stehend abkühlen lassen. Wenn sie komplett abgekühlt sind, die Klammern entfernen. Jetzt prüfen, ob die Gläser wirklich dicht sind, indem man sie nur am Glasdeckel haltend vorsichtig hochhebt. Wenn alles dicht ist, ohne Klammern in den Vorratsschrank stellen. Falls der Glasdeckel doch nicht dicht war, entweder im Kühlschrank zwischenparken und zeitnah essen oder das Glas nochmal einkochen.

Sie sind sofort essbar, kann man aber auch aufheben.
Wenn ihr sie später öffnen wollt, dann kontrolliert, ob der Deckel noch fest drauf saß. Falls nicht, ist der Inhalt schlecht geworden. Alles sofort und komplett entsorgen!

Genießen!

Quelle: Spreewald-InfoSpreewälder Senfgurken

Und weil es so einfach ist und dabei so lecker, dabei noch saisonal, darf es bei Henriettes „Sommer, Sonne, Erntezeit“-Event mitspielen. Soll ja Leute geben, die haben in ihren Gewächshäuschen unglaubliche Mengen an Gurken und wissen nicht, was sie damit anfangen sollen ;-) Ich muss Schmorgurken leider immer auf Wochenmärkten suchen oder vom Gemüsevietnamesen des Vertrauens in Rostock mitnehmen. Dabei liebe ich sie so sehr!

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13 Kommentare zu “Sommer für den Winter: Hausgemachte Senfgurken

  1. anunturi gratuite 12. September 2014 um 20:40 Reply

    Es klingt so lecker! vielen Dank für dieses Rezept din parte anunturi gratuite !

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  2. Marlene 14. September 2014 um 11:27 Reply

    Hallo.. Ui das hört sich lecker an und kommt sofort auf meine ToDo Liste.. Liebe Grüsse. Marlene

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  3. einapfelamtag 14. September 2014 um 12:00 Reply

    Vielen Dank für das tolle Rezept.
    Jetzt weiß ich was ich nächstes Jahr mit dem Gurken-Überschuss machen kann.
    Viele Grüße
    Sabrina

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  4. Janine 14. September 2014 um 14:13 Reply

    Yummie. Ich liebe Senfgurken. Das Rezept habe ich sofort abgespeichert.

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  5. Michaela Hoechst-Lühr 14. September 2014 um 15:21 Reply

    Ich liebe Senfgurken und du machst sie genau so, wie ich sie liebe!
    Alles Liebe
    miho

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  6. Petra Hermann 14. September 2014 um 18:56 Reply

    Toll das ich hier über das Rezept stolpere ;) Bei uns wurden die früher jedes Jahr gemacht und ich hatte kein Rezept. das wird auf alle Fälle mal probiert

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  7. Sibel 14. September 2014 um 18:59 Reply

    Danke für das tolle Rezept. Ich habe das noch nie selbst gemacht, reizt mich jetzt aber sehr :)
    Liebe Grüße,
    Sibel

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  8. infojohannarundel 14. September 2014 um 22:09 Reply

    Ohhhh, solche Gurken gab es bei meiner Oma auch immer – die war zwar im Ruhrpott zu Hause, aber wenn ich das Rezept so lese läuft bei mir gleich ein Heimatfilm ab ;-)
    GLG Johanna

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  9. Henriette Egler 28. September 2014 um 20:48 Reply

    Liebe Anikó – ich liebe Senfgurken! Vielen Dank für das Rezept. Jetzt hoffe ich, das ich nochmal Gurken bekomme ^^. LG Jette

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    • Anikó 29. September 2014 um 15:38 Reply

      Jette, es geht auch wirklich gut mit Salatgurken, brauchst Dir keinen Stress zu machen mit der Suche nach Schmorgurken :-)

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  10. […] Zutaten für 2  Portionen: 600 g Kartoffeln, festkochend Salz Kümmel 1 Frühlingszwiebel 1/2 kleiner Apfel ca. 100 g Senfgurken […]

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  11. […] von PaprikameetsKardamom widmet sich auch in ihrem zweiten Rezept dem einlegen. Statt Zucchini gibt es aber diesmal Gurken. […]

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