Geliebtes Federvieh – Ungarisch schmorgebratene Ente

Ente ist doch irgendwie ein echtes Feiertagsessen, oder? Zumindest bei uns in der Familie. Leider kann Zwerg Ente so überhaupt nicht leiden und deswegen gibt es die auch öfter an Nichtfeiertagen, wenn ich zu Hause bin und Zwerg nicht gemeinsam mit uns isst *g* Beim Supermarkt nebenan gab es Anfang Oktober frische Ente im Angebot. Normalerweise nehme ich solche Angebote immer traurig seufzend zur Kenntnis, weil eine ganze Ente für mich alleine echt zuviel ist. Aber meine Eltern hatten einen mehrtägigen Besuch angekündigt, in den auch noch ein Feiertag fiel, also packte ich eine Ente ein. Beim Essen probiere ich ja gerne neue Rezepte und Zubereitungsweise aus, aber nicht jeder in der Familie ist so experimentierfreudig. Also eigentlich ist Herr Papa ziemlich konservativ was das angeht ;-) Aber um ihm nicht am Feiertag schlechte Laune zu verpassen und weil Frau Mama und mir die ungarische Zubereitungsweise auch sehr schmeckt, haben wir unsere traditionelle Version gemacht. Und die ist so unglaublich simpel, dass ich sie der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten möchte.

Eigentlich braucht man dafür tatsächlich nur drei Zutaten: die Ente, Salz und etwas Wasser. Mehr nicht. Zusätzlich an Küchengerätschaften einen Ofen, eine große Auflaufform und Alufolie. Die Ente wird zerteilt, nur gesalzen und dann in der gut mit Alufolie abgedichtet Auflaufform geschmort. Damit die Haut nicht so labbrig ist, wird sie zum Schluss noch ohne die Folie gebraten, eigentlich wird die Ente schmorgebraten :-) Glücklicherweise waren in unserer Ente auch noch die Innereien (Herz, Magen (halbiert) und Leber). Bis auf die Leber wurde der Rest gleich von Anfang an mit reingegeben, die Leber erst die letzte halbe Stunde, damit sie noch schön zart bleibt. Leber esse ich ja schon immer, aber Herz und Magen kostete ich das erste Mal. Und muss sagen, ich war begeistert, wirklich lecker! Ich hoffe ab sofort immer auf Innereien *g*

Ich kann es also nur empfehlen, Ente mal auf die wirklich einfache Art und Weise zuzubereiten. Der schöne Entengeschmack wird nicht durch Gewürzorgien übertüncht, das Fleisch der Federviehs bleibt angenehm saftig und die Haut knusprig. Wir lieben es!

Einfachst schmorgebratene Ente auf ungarische Art

Zutaten für 6 Portionen:
1 ganze Ente (ca. 2,3 – 2,5 kg)
Salz
100-150 ml Wasser

(1) Den Ofen auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine große Auflaufform und Alufolie bereit stellen.
(2) Die Ente in 6-8 Teile zerlegen. Waschen, trocknen und gut salzen. Überschüssiges Fett und Haut auf den Boden der Auflaufform legen. Die einzelnen Ententeile ebenfalls kuschelig aneinander geschmiegt in die Form legen. Das Wasser dazugießen. Die Alufolie etwas größer als die Form abreißen. Auf die Form legen und gut an den Seiten festdrücken, damit so wenig Wasserdampf wie möglich entweichen kann.
(3) Die Auflaufform in den heißen Ofen stellen. Nach 15 Minuten die Temperatur des Ofens auf 200°C Ober-/Unterhitze senken und noch 75 Minuten im Ofen lassen, insgesamt ist die Ente unter der Folie 90 Minuten im Rohr.
(4) Die Folie abnehmen und noch ca. 20-30 Minuten im Ofen die Haut knusprig werden lassen.

Fertig und köstlich! Dazu passen klassisch Rotkohl, aber auch ungarischer Weißkrautsalat oder Gurkensalat, Petersilienkartoffeln sind geradezu ideal.

Quelle: Beigebracht von Herrn Papa.

Oh, das Fett aus der Auflaufform bloß nicht wegschmeißen! Komplett auskühlen lassen (am Besten auf dem kühlen Balkon oder Kühlschrank) und dann vorsichtig das weiße Fett vom festgewordenen Glibber abheben und in ein kleines Glas geben. Im Kühlschrank hält es sich lange und passt wunderbar einfach pur auf eine Scheibe Weißbrot. Kann aber auch genauso zum Braten benutzt werden oder als Aroma zu Kartoffelspalten aus dem Ofen. Vielseitig und soo gut!

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7 Kommentare zu “Geliebtes Federvieh – Ungarisch schmorgebratene Ente

  1. kuschelflummi 26. Oktober 2014 um 10:11 Reply

    Ente möchte ich auch schon lange machen, aber eher die chinesische Varianten. Und Innereien… die bekommen bei mir immer die Katzen. Ich mag das Zeug nicht sonderlich.

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    • Anikó 26. Oktober 2014 um 10:14 Reply

      Wenn ich mal Ente mache in Herrn Papas Abwesenheit werde ich auch andere Rezepte austesten :) Aber ich glaube, die chinesische Variante ist mir zu langwierig *g*
      Bei Herz und Magen war ich erstaunt, wie lecker sie doch waren. Und fände es schade, sie zu entsorgen, wo sie der Ente doch so lange gute Dienste leistete. Aber der Katze geben, ist auch eine gute Variante :)

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      • kuschelflummi 26. Oktober 2014 um 10:15

        Kommt auf die Art der chinesischen Enten an. Wirklich viel Zeit braucht eigentlich nur die Peking Enten.

        Die Katze zumindest freut sich mehr über die Innereien als ich 🐾🐱

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      • Anikó 26. Oktober 2014 um 10:17

        Ah, dann sollte ich doch mal auf die Suche nach anderen chinesischen Verwertungsmöglichkeiten für Ente gehen :)

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  2. Mr Ginger 26. Oktober 2014 um 10:16 Reply

    Sehr schön, Köszi, Anikó. Eine der ungarischen Hilfen unseures Herrn Vater hatte mal die Haut der Entenkeulen eingeschnitten, Keulen gesalenken und über Nacht im Kühlschrank gelassen. Dann ebenso gebraten. War sehr lecker, aber mir fehlte die Sauce…

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    • Anikó 26. Oktober 2014 um 10:19 Reply

      Der Ungar an sich hat es ja nicht so mit Sauce, traditionelle ungarische Nudelgerichte wie Mohnnudeln verursachen bei mir eher eine Staublunge ;-) Und genau deswegen serviert der Ungar eigentlich auch fast immer Weißkraut- oder Gurkensalat dazu, das gibt noch eine saftige Komponente irgendwie :-)
      Die Idee es über Nacht einsalzen zu lassen, gefällt mir. Werde ich mal ausprobieren :-)

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  3. […] zwei Enten gekauft, warum auch immer. Eine wurde ja schon zu Herrn Papas Geburtstag nach unser traditionellen Art verarbeitet. Für die zweite ließ er mir freie Hand! Oh! Mein! Gott! Jetzt wollte ich die Familie […]

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