Zarteste, klassische Rinderrouladen aus dem Slowcooker

Das vorletzte Wochenende war mit viel Küchenaction versehen. Bagel und Kekse wurden gebacken, Currys und Suppe geköchelt, trotzdem wollte ich gerne ein klassisches Sonntagsessen haben. Im Tiefkühler schlummerten noch rohe Rouladen, die ich mal im Angebot erstand. Und da der Tiefkühlschrank chronisch überladen ist, sollten sie dran glauben. Jetzt lohnt es sich wirklich nicht 2 Rouladen zu basteln für mich allein, das wurden schon 6 Stück, aber ich wollte es endlich auch mal ausprobieren, ein herzhaftes Gericht mit Fleisch einzuwecken, wofür ich diese Reste auserkor. Wie man Rouladen bastelt, hat mir Frau Mama erfolgreich beigebracht. Im Topf lass ich sie so 1,5 Stunden schmoren, aber ich wollte sie im Slowcooker machen, weil es viel stressfreier ist. Ohne mich weiter drum kümmern zu müssen, schmurgeln die Rouladen 6 Stunden vor sich hin ohne die Gefahr des Anbrennens. In der Zeit kann man sich entspannt um andere Sachen kümmern. Wenn man mittags essen will, sollte man die Rouladen allerdings schon am Vortag vorbereiten. Ja, man kann es auch ohne Anbraten machen, aber es schmeckt einfach besser, wenn die Rouladen und das Gemüse für die Sauce scharf angebraten wurden. Also am Abend vorher die Rouladen vorbereiten, alles in den Slowcooker-Einsatz schichten, im Kühlschrank zwischen lagern und rechtzeitig am folgenden Morgen anstellen. Oder gleich am Vortag in Ruhe basteln, die gegarten Rouladen samt Sauce im Kühlschrank lagern und am nächsten Tag nur noch aufwärmen. Viele Möglichkeiten, alles stressfrei. Ich liebe meinen kleinen Slowcooker :-)

Und die Rouladen sind wirklich richtig, ernstlich gut geworden! Total zart, die Sauce hocharomatisch und brauchte keine weitere Verfeinerung. Ich habe einfach das mitgeschmorte Gemüse zusammen mit der Sauce püriert und sie hatte eine schöne Bindung und Geschmack. Natürlich kann auch Wein als Flüssigkeit mit hinein gegeben werden, aber da ich nicht der große Alkoholverwerter bin, habe ich einfach Wasser benutzt. Wer einen Slowcooker hat, probiert ruhig mal Rouladen darin aus, ich meine das Ding ist ideal für Schmorgerichte! Und für alle Nicht-Slowcooker-Besitzer sind Rouladen vielleicht trotzdem eine Idee für’s nächste Sonntagsessen.

Zarteste, klassische Rinderrouladen aus dem Slowcooker

Zutaten für 6 Rouladen im 3,5 l Slowcooker:
6 Rinderrouladen
Senf
Salz, Pfeffer
8-12 Scheiben Bacon
1 große Zwiebel
6 Gewürzgurken
Öl

Für die Sauce:
1 Möhre
1 Petersilienwurzel
1 kleines Stück Knollensellerie
1 große Zwiebel
Salz, Pfeffer
2 TL Tomatenmark
150 ml Wasser
1 Lorbeerblatt

(1) Zuerst das Gemüse vorbereiten. Die Zwiebeln häuten und fein würfeln. Die Möhren, Petersilienwurzel und Knollensellerie ebenfalls schälen und fein würfeln.
(2) Die Rouladen waschen und trocken tupfen. Die Würfel einer Zwiebel, Bacon-Scheiben, Senf, Salz, Pfeffer und Gewürzgurken bereit stellen. Eine Roulade dünn mit Senf bestreichen, salzen, pfeffern. 1-2 Scheiben Bacon darauf legen, einen Teil der Zwiebelwürfel darauf verteilen, die Gewürzgurke an den Anfang des Rouladenfleisches legen und fest darum aufwickeln. Mit sämtlichen Fleischstücken so verfahren. Wer auf Nummer sicher gehen will, befestigt die Rouladen mit Nadeln oder Faden, ich habe es mir gespart.
(3) Eine Pfanne stark erhitzen und Öl darin heiß werden lassen. Die Rouladen mit der Nahtseite nach unten ins heiße Öl legen und so lange anbraten lassen bis sie braun sind. Wenn man keine Nadeln benutzt hat, wirklich sehr vorsichtig umdrehen, damit sie nicht aufgehen und von der zweiten Seite appetitlich braun anbraten. Am Besten in zwei Durchgängen braten, damit sie wirklich braten und nicht beginnen zu dünsten. Die angebratenen Rouladen in den Keramiktopf des Slowcookers setzen.
(4) In der heißen Pfanne wieder etwas Öl erhitzen und das Gemüse für die Sauce bei mittelhoher Hitze scharf anbraten. Salzen und pfeffern. Das Gemüse etwas an den Rand schieben und das Tomatenmark kurz mit anschmoren. Mit Wasser aufgießen, gut verrühren. Die Sauce über die Rouladen gießen. Das Lorbeerblatt dazwischen setzen.
(5) Deckel auf den Slowcooker setzen. 2 Stunden auf HIGH schmoren, dann weitere 4 Stunden auf LOW (oder 1,5 Stunden bei niedrig mittelhoher Hitze auf dem Herd im Schmortopf).
(6) Nach der Zeit die Rouladen rausholen, Gemüsewürfelchen abstreifen. Das Lorbeerblatt rausfischen. Das Gemüse in der Sauce mit einem Stabmixer pürieren. Sauce nochmals abschmecken, ob Salz oder Pfeffer fehlen.

Die Rouladen zusammen mit der Sauce und Beilagen nach Wahl servieren. Klassisch ist Rotkohl und Kartoffeln oder Klöße.

Genießen!

Quelle: Zeiten vom Crocky-BlogRinderrouladen gutbürgerlich übernommen

Einwecken:

Rinderrouladen kann man laut Weck-Kochbuch auch einkochen. Ich habe das einfach mal ausprobiert, da mein TK zu voll für weitere vorgekochte Gerichte ist. Dafür einfach passend große Weck-Gläser mit Spüliwasser auswaschen, mit klarem, heißen Wasser ausspülen. Die Gläser im 120°C heißen Ofen so lange sterilisieren bis sie trocken sind (ca. 15 Minuten). Die Gläser rausholen, etwas abkühlen lassen. Die Deckel und passenden Gummiringe in einem Topf mit Wasser und einem Schuss Essig geben. Etwa 5 Minuten lang kochen lassen, dann sollten alle Keime mausetot sein. Die Rouladen samt Sauce in die Gläser geben, 2-3 cm Platz zum Glasrand lassen. Die Glasdeckel mit den Gummiringen überziehen, auf die Gläser setzen, mit Klammern befestigen. In einen großen mit einem Küchentuch ausgelegten Topf stellen. Je nachdem ob die Rouladen heiß oder kalt eingefüllt wurden, soviel heißes oder kaltes Wasser dazu gießen (heiße Roulade = heißes Wasser, kalte Roulade = kaltes Wasser), dass die Gläser mindestens zu 3/4 im Wasser stehen. Das Wasser bei mittelhoher Hitze zum Kochen bringen und ab dem Zeitpunkt des Kochens 75 Minuten einkochen lassen. Dann die Gläser vorsichtig rausholen und abkühlen lassen. Wenn sie komplett abgekühlt sind, die Klammern entfernen und testen, ob der Deckel hält. Wenn ja, ins Vorratsregal stellen, wenn nicht nochmals einkochen oder so schnell wie möglich verbrauchen.

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3 Kommentare zu “Zarteste, klassische Rinderrouladen aus dem Slowcooker

  1. Claudia 13. November 2014 um 13:23 Reply

    Hallo,

    interessante Idee, bzgl. einkochen der Rouladen. Haben Sie die schon gekostet? Ich stelle mir die jetzt reichlich zerkocht/Matschig vor, oder täuscht das? die Rouladen müssen ja wieder erwärmt werden, das sind dann locker 8 Stunden gekochte Teile , deshalb meine Frage.

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    • Anikó 13. November 2014 um 16:30 Reply

      Nein, ich habe noch nie gekostet, weil ich es auch erst vor 2 Wochen oder so gemacht habe, aber wenn es soweit ist, werde ich berichten :-) Und beim Einkochen kochen die ja nicht nochmal richtig wie beim Schmoren im Topf, weil sie ja im Glas und von Wasser umgeben sind.

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  2. Sandra Goch 26. Dezember 2017 um 09:33 Reply

    Tolles Idee, aber sollte man Fleisch nicht immer mindestens 120 min einkochen ?? Liebe Grüße

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