Hähnchen-Gyros mit Coleslaw

Sabine ist schuld! Seit sie in ihrer „Szenen einer Ehe„-Rubrik von Gyros erzählte, gelüstete mich danach! Ich hatte schon viel zu lange kein dönerähnliches Gericht. Der Plan war also gefasst! Es schlummerte noch eine ganze Hähnchenbrust im TK, die ich dafür verwenden wollte. Dass sich zwei Tage spontan eine Planänderung ergab und ich ein bisschen des Dönertiers verspeiste, war nicht abzusehen. Aber zumindest das Sonntagsessen sollte bleiben, also weiterhin Hähnchen-Gyros mit buntem Coleslaw, Tzatziki und Reis.

Prinzipiell ist es auch einfach und schnell gemacht. Für Leute, die auf ihre Kräfte und/oder Zeit achten müssen, lässt sich die Arbeit auch wunderbar entzerren. Das Gyros am Besten am Abend vorher in die Gewürzmarinade einlegen, die dann im Kühlschrank vor sich hinzieht. Tzatziki und Coleslaw habe ich am Morgen in einem Anfall von „wenn-ich-schonmal-wach-bin-kann-ich-auch-kochen“ gemacht. Danach konnte ich in Ruhe Löwenzahn gucken und musste mittags nur noch den selbstkochenden Reis aufsetzen (Ich liebe meinen kleinen Reiskocher!) und schnell das Gyros braten. Fertig! Ein wunderbares Sonntagsessen stand auf dem Tisch :-)

Das Gyros ist wirklich empfehlenswert! Es duftete schon beim Marinieren wie vom Griechen! Gebraten war es wunderbar zart, würzig, scharf. Für mich ein µ zu scharf (das nächste Mal weniger rosenscharfen Paprika), aber ich bin ja auch echt ’ne Scharf-Mimose, der Normalschmeckende bleibt bei der Menge an Paprikapulver. Das macht sich bestimmt auch gut als Snack in einem Stück Fladenbrot!

Hausgemachtes Hähnchen-Gyros

Zutaten für 2-3 Portionen:
2 große Hähnchenbrustfilets (oder 1 ganze) (≅500 g)
6 EL Olivenöl
1/2 Zitrone, Saft
2 Knoblauchzehen, gepresst
1,5 EL Petersilie, gehackt
2 TL Zwiebelpulver (oder 1 frische in dünne Streifen)
1 EL Paprikapulver, edelsüß
1,5 TL Paprikapulver, rosenscharf
1 TL Oregano, getrocknet
1 TL Kreuzkümmel/Cumin, gemahlen
Prise Zimt
1/2 TL Pfeffer
1/2 TL Salz

(1) Das Fleisch waschen und trocken tupfen. In dünne Streifen schneiden. In eine verschließbare Schüssel geben.
(2) Die restlichen Zutaten zum Fleisch geben und gut vermischen. Im Kühlschrank mindestens 4 Stunden, besser über Nacht marinieren lassen.
(3) Am nächsten Tag eine große Pfanne bei hoher Hitze warm werden lassen. Das Fleisch ohne extra Fettzugabe bei mittelhoher Temperatur braten bis es gar und braun ist.

Genießen!

Quelle: Hamburg kocht!Gyros

Beim Coleslaw orientierte ich mich am Rezept von Jamie Oliver aus seinem wunderbaren „Jamie at home„-Buch. Es wurde nicht eins zu eins übernommen, aber es wird auch zu eigenen Versionen je nach Vorratslage ermutigt. Knackig, würzig, schön bunt für graue Novembertage. Im Gegensatz zur uramerikanischen Version, wo nur Mayo dazu kommt, hat der Jamie ein Joghurtdressing mit Senf und frischen Kräutern benutzt. Wirklich lecker! Passt nicht nur zu Gyros, auch zu einen Brathähnchen oder schönem Braten von Schwein oder Rind. Vielfältig einsetzbar, köstlich und gesund.

Bunter Winter-Coleslaw nach Jamie Oliver

Zutaten für 4-6 Portionen:
200 g Spitzkohl
200 g Rotkohl
3 Radieschen
2 kleine Möhren
1 kleines Stück Knollensellerie
2 Frühlingszwiebeln

Für die Salatsauce:
3 EL Joghurt
3 TL Olivenöl
1/2 Zitrone, Saft
1 TL Senf
Salz, Pfeffer
Prise Zucker
1,5 TL Petersilie, gehackt
1,5 TL Dill, gehackt

(1) Vom Kohl die äußeren Blätter entfernen. Mit einem Hobel oder Küchenmaschine in feine Streifen schneiden. Radieschen von Blättern und Wurzelende befreien, Möhren und Knollensellerie schälen. Alles grob reiben. Von den Frühlingszwiebeln das Wurzelende abschneiden und in feine Ringe schneiden. Alles zum Kohl geben.
(2) In einem Schüsselchen den Joghurt mit dem Olivenöl, Zitronensaft, Senf, Salz, Pfeffer, Zucker und den Kräutern gut verrühren.
(3) Das Dressing zum Salat geben und gut durchrrühren. Im Kühlschrank mindestens 1 Stunde durchziehen lassen. Je länger er zieht, desto besser schmeckt er.

Genießen!

Quelle: leicht abgewandelt nach Oliver, J. (2007): Jamie at home. Penguin/Michael Joseph. p 384

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12 Kommentare zu “Hähnchen-Gyros mit Coleslaw

  1. Sabine 20. November 2014 um 11:47 Reply

    Schön, dass es Dir schmeckte! Auf meine Nachkochliste kommt der Coleslaw – liest sich super für Kohl-Reste!

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    • Anikó 20. November 2014 um 16:51 Reply

      Ja, Kohlreste sind manchmal eine Krux!

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  2. marco 20. November 2014 um 13:39 Reply

    Die Farbe ist ja fantastisch! Und ich kann dir nur beipflichten: auch ich habe schon viieel zu lange kein dönerähnliches Gericht mehr gegessen ;) Und den Cole Slaw stelle ich mir sensationell zum scharfen Hühnchen vor! Das Rezept merke ich mir jedenfalls für ein schnelles Nachtessen. Dann aber obligat im Fladenbrot serviert :)

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    • Anikó 20. November 2014 um 16:52 Reply

      Ja, so als kleiner Snack ist das bestimmt echt super! Das erinnert mich daran, dass ich mal versuchen könnte türkische Pide zu backen :-)

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      • hafensonne 20. November 2014 um 17:55

        Pide ist easy, zumal Du ja kneten lassen kannst ;-)

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  3. hafensonne 20. November 2014 um 13:52 Reply

    ‚Was isst Du grad?‘
    ‚Hähnchen mit Salat und Brot.‘
    ‚Voll gesund! :-)‘
    ‚Döner… ;-)‘

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  4. Hähnchengyros | Cucina e piu 16. März 2015 um 20:24 Reply

    […] Aniko und ihrem Paprikameetskardamon-Blog gab es Ende letzten Jahres ein Hähnchengyros. Als Hähnchenfan war das genau das richtige […]

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  5. Sandkorn 11. April 2015 um 16:03 Reply

    Liebe Anikó,
    das war ein richtiges Festessen! Ich hatte das Gyros mit Putengulasch gemacht, dazu gab es selbst gemachtes Tsatsiki, Reis und Krautsalat. Die Küche duftet noch jetzt nach dieser grandiosen Marinade – unser Lieblings-Grieche hat Konkurrenz bekommen!
    Dank und herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein,
    Sandkorn

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    • Anikó 13. April 2015 um 07:16 Reply

      Liebes Sandkorn, lieben Dank für die Rückmeldung und freut mich wirklich sehr, dass es Euch so gut geschmeckt hat :-)

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  6. […] will. Ich habe es dann sein lassen, weil ich doch zu der Einsicht kam, dass mein selbstgemachter Coleslaw wirklich besser schmeckt und gesünder […]

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  7. […] Besonders berühmt ist der amerikanische Coleslaw. Da habe ich auch schon eine Variante von Jamie Oliver ausprobiert. War auch lecker, aber irgendwie noch nicht das Richtige. Der von KFC schmeckt doch […]

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