Perfekt zum Grillen – Focaccia mit Rosmarin und Meersalz

Es gibt so Tage … Eigentlich brauche ich jeden Tag zwischen 14 und 16 Uhr ’ne Pause, am Besten ein Nickerchen auf dem Sofa. Aber manchmal lässt mich mein Körper nicht schlafen und dann bin ich matschig im Kopf. An solchen Tagen sollte ich weiter auf dem Sofa rumdümpeln, aber irgendwie ist das auch keine Option. Total langweilig und unproduktiv sich vom Fernseher mit der 2783ten Wiederholung von Cold Case und Konsorten berieseln zu lassen.

Aber ich hab doch letztens das FoodTube-Video von Jamie Oliver mit Gennaro Contaldo gesehen, indem die beiden Focaccia gebacken haben. Und wenn ich mich recht entsinne, waren es nicht wirklich viele und ungewöhnliche Zutaten. Also nochmal fix angucken, Zutaten und wichtigste Schritte auf einem Zettel notieren und los geht’s! Denken kann ich im Matschkopf-Zustand nicht wirklich, aber offensichtlich geht unkompliziertes backen mit Zettelhilfe. Also schnell alle Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine und 5 Minuten kneten lassen, damit sich das Gerüst des Glutens gut entwickeln kann. Jamie und Gennaro machen das natürlich per Hand, da war ich zu faul für *g* Der Teig ist ein wenig klebrig, aber man muss damit ja auch nicht viel machen, außer gute 40 Minuten gehen zu lassen. Damit die Focaccia schön fluffig wird, sollte der Teig schön vorsichtig behandelt werden. Also den gegangenen Teig einfach mit den Händen grob in Form ziehen und im Bräter noch weiter vorsichtig in die Ecken drücken. Der spaßigste Teil am gesamten Backen ist das Machen der ganzen kleinen Vertiefungen mit den Fingerkuppen, die so typisch für eine Focaccia ist. Im Gegensatz zum Video bin ich relativ pur geblieben und habe nur Rosmarin und Meersalz als Belag genommen. Wichtig bei frischen Kräutern, die man mit im Ofen bäckt, ist, dass man mit ein wenig mit Öl überzieht. So werden sie knusprig und aromatisch, aber verbrennen nicht.

Wenn die Focaccia dann aus dem Ofen kommt, nach einer erstaunlich kurzen Backzeit von nur 20-25 Minuten, ist sie so großartig! Ernsthaft! Flaumig, saftig, würzig, fluffig. Ich sag mal perfekt! Und für ein Brot wirklich schnell und unaufwendig gemacht, so dass man es gut zum nächsten Grillabend backen kann. Aber natürlich geht es auch einfach so, als Beilage für einen Griechischen Salat oder als Sandwich-Grundlage.

Ich befürchte, in Zukunft werde ich noch mehr Focaccias basteln mit unterschiedlichen Belägen, wie wäre es mit Basilikum und Cherrytomätchen oder Gorgonzola und Weintrauben? Oder Walnüsse und Honig? Oder Oliven? Hach, auf in neue Focaccia-Abenteuer!

Focaccia mit Rosmarin und Meersalz

Zutaten für 8-10 Portionen:
500 g Mehl 550
1,5 TL Salz
4,5 EL Olivenöl
325 ml lauwarmes Wasser
7 g Trockenhefe (1 Päckchen)

2 Zweige Rosmarin
ein klitzekleiner Schluck Olivenöl
Meersalz

etwas Polenta zum Ausstreuen der Form

(1) Mehl mit dem Salz in eine Schüssel geben, miteinander verrühren. 1,5 EL Olivenöl hinein gießen. Das lauwarme Wasser mit der Trockenhefe verrühren. Zum Mehl in die Schüssel geben. Per Hand etwa 10 Minuten gründlich kneten, mit der Küchenmaschine 5 Minuten auf der kleinsten Stufe. Der Teig ist etwas klebrig. Rund formen und in der abgedeckten Schüssel 40 Minuten gehen lassen.
(2) Eine große Auflaufform dünn mit der Polenta ausstreuen. Den Rosmarin grob hacken und mit einer Winzigkeit Olivenöl vermischen.
(3) Den Teig vorsichtig grob in die Form der Auflaufform ziehen. Bloß nicht ausrollen, dann geht die ganze Luft raus! In die Form legen und vorsichtig bis in die Ecken drücken. Manchmal kann der Teig widerspenstig sein und sich wieder zurück ziehen. Dann einfach wenige Minuten ruhen lassen und wieder drücken.
(4) Dann mit allen Fingerspitzen viele, viele Vertiefungen in den Teig drücken. 1,5 EL Olivenöl gleichmäßig über der Focaccia verstreichen, dann mit dem Rosmarin bestreuen. Ein Küchenhandtuch mit heißem Wasser nass machen, gut auswringen und über die Auflaufform legen. 45 Minuten gehen lassen bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.
(5) Den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
(6) Noch etwas Meersalz über die gegangene Focaccia streuen und auf die mittlere Schiene in den Ofen geben. 20-25 Minuten backen lassen bis sie goldbraun ist.
(7) Die Focaccia aus dem Ofen holen und die letzten 1,5 EL Oliven noch über das heiße Brot streichen. Mindestens 10 Minuten abkühlen lassen.

Am Besten noch lauwarm essen.

Genießen!

Quelle: FoodTubeHow to make Focaccia

Und weil das hier ja offensichtlich kein deutsches Mischbrot ist, sondern ein italienischer Klassiker aus Ligurien, darf es beim 73. Bread Baking Day mitspielen, der diesmal von Susanna von „Mehlstaub und Ofenduft“ ausgerichtet wird. Danke für die Mühe!

Bread Baking Day #73 - Brot aus aller Welt / Breads around the world (last day of submission May 1, 2015)

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13 Kommentare zu “Perfekt zum Grillen – Focaccia mit Rosmarin und Meersalz

  1. creezy 24. April 2015 um 10:09 Reply

    Ich liebe sie. Und wann immer ich mit Hefe backen, mache ich gerne etwas mehr Teig. Der Foccacia-Teig wandert dann zum Gehen in der Auflaufform in den Kühlschrank, dort kann er problemlos zwei Tage lang abhängen, dann wird sie besonders luftig.

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    • Anikó 24. April 2015 um 10:11 Reply

      Das ist praktisch zu wissen, weil eine große Focaccia ist für mich alleine wirklich zu viel … Und dann kann man auch mehr Beläge ausprobieren! Ha!

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  2. noemi 24. April 2015 um 11:41 Reply

    Das sieht wirklich perfekt aus!!

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  3. AD vom RaEdU 24. April 2015 um 23:33 Reply

    Ich habe deine Foccacia schon auf Instagram angesabbert…Die schaut wirklich leckerst aus!

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  4. mehlstaub&ofenduft 25. April 2015 um 17:16 Reply

    Perfekt, liebe Aniko! So eine Foccacia ist wirklich was feines. Ein schönes, unkompliziertes Rezept hast du mir da mitgebracht, und die Krume sieht sehr locker aus! ich muss ja schon gestehen, als deine mail bei mir ankam, dachte ich: cool, jetzt kommt was ungarisches ;-) Neeinnn, kein Undank – ich freu mich wie Bolle das du dabei bist! Ganz lieben Dank für dein Rezept,
    liebste Grüße,
    Susanna

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    • Anikó 25. April 2015 um 17:20 Reply

      Ungarische Brote sind irgendwie langweilig. Es gibt keine wirklich Vielfalt, weil eigentlich nur Weißbrot gegessen wird. Das einzig besondere sind ja Lángos, also ein Kartoffelbrotteig der in Öl frittiert wird. Das haben wir ja tatsächlich zu Ostern gemacht. Wenn Du magst, kann ich versuchen, das noch bis zum 1. zu posten :)

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      • mehlstaub&ofenduft 25. April 2015 um 17:25

        Ohh, das wusst ich gar nicht. Langos kenn ich, aus dem Urlaub und vom Jahrmarkt und mag ihn sehr gern (am liebsten mit gaaanz viel Knoblauch auf der sauren Sahne). Selbst machen ist bestimmt durch das fritieren recht aufwendig, oder? Wie gesagt liebe Aniko – ich feu mich mehr als genug über deine Foccacia, kein Zwang hier ;-)!

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      • Anikó 25. April 2015 um 17:28

        Um ehrlich zu sein, war ich erstaunt an Ostern wie unkompliziert es doch war. Gut, ich hab jetzt auch keine 200 ausgebacken, sondern nur 8. Aber trotzdem ging schnell. Und der Lángos an sich ist auch innerhalb weniger Minuten frittiert, das ist wirklich fix.
        Ich gucke einfach mal, ob ich das Rezept noch finde und ob ich die Zeit finde, einen Beitrag dazu zu schreiben :-)

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      • mehlstaub&ofenduft 25. April 2015 um 19:31

        Über das Rezept würde ich mich auf alle Fälle freuen! …auch außerhalb des BBD!

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  5. zorra 7. Mai 2015 um 08:52 Reply

    Ein wirklich schönes „Abenteuer“. Bin auf deine weiteren Kreationen gespannt!

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  6. suSanne* 14. Mai 2015 um 15:39 Reply

    Hallo Aniko,

    heute Mittag gab es bei uns Salat plus dein leckeres Focaccia. Zu dem Rosmarin hat sich noch frischer Knoblauch gesellt und im Nu war alles aufgegessen. Danke – nicht nur – für dieses Rezept. Ich freue mich immer, wenn ich bei Instagram oder hier von dir lese.

    Viele Grüße aus dem Ostviertel
    suSanne*

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