Wir retten … Palatschinken/Pfannkuchen: Böhmische Palatschinken

Die Retter sind mal wieder unterwegs! Und um ehrlich zu sein, eigentlich könnten wir jede Woche etwas anderes aus den Supermarkt-Regalen retten, so viel Gruselzeugs ist dort zu finden.

Für das Februar-Thema suchten wir uns Pfannkuchen/Palatschinken/Palacsinta/Crepes aus. Und was es da nicht alles zu finden gibt: komplett fertig gebackene Exemplare mit unterschiedlichen Namen im Kühlregal, Pulver in Flaschen, zu dem „nur noch“ Milch gegeben werden muss, schütteln und braten oder auch andere Pulver in Tüten der bekannten Marken. Wozu das alles? Mehl, Ei, Milch! Mehr ist an Grundzutaten nicht nötig. Hier habe ich der geneigten Leserschaft erklärt, wie es geht:

Und da man das Rad ja nicht andauernd neu erfinden muss und Wiederholungen auch nicht so unglaublich cool sind im Blog (ich irgendwie auch keine Zeit hatte), überlasse ich heute das Wort einem Gastredner. Susi bloggt schon seit einigen Jahren aus Wien als Turbohausfrau in ihrem Blog „Prostmahlzeit“ und hat für Euch wunderbarste Böhmische Palatschinken zubereitet:

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Es freut mich sehr, dass ich zum ersten Mal bei Anikó zu Gast sein darf. Noch dazu an so einem prominenten Termin, wie es die Rettungstermine mittlerweile geworden sind. Was ich euch zeige, sind böhmische Palatschinken. Wir Österreicher waren nämlich sehr emsig, was das Fladern (=Klauen) von Rezepten im gesamten Raum der ehemaligen K&K-Zeit, die auch Böhmen umfasste. In anderen Ländern haben wir uns genau so fleißig bedient, so geschehen beim Wiener Schnitzel (aus Italien), Szegediner Krautfleisch und Gulasch (aus Ungarn) oder eben die deftigen böhmischen Mehlspeisen, die mittlerweile als österreichische Mehlspeisen gelten.

Viel falsch machen kann man bei diesen Palatschinken nicht. Was nur sehr wichtig ist, ist guter Powidl, der immer schwerer zu bekommen ist. Das ist ganz dick eingekochtes Zwetschkenmus, das ohne Zucker so lange gekocht wird, bis man es schneiden kann. Meine Oma hat das auf einem Zusatzherd gemacht, der damals in jeder Küche stand, der mit Holz beheizt wurde und auf sehr kleiner Flamme betrieben werden konnte. Da hat sie immer einige Tage lang den Powidl einreduzieren lassen. Selber habe ich das noch nie geschafft, weil ich meinen Elektroherd nicht so niedrig drehen kann, wie es nötig wäre.

Beim Backen der Palatschinken ist eine Palatschinkenpfanne sehr hilfreich. Das sind relativ große Pfannen mit einem ganz niedrigen Rand. Meine ist noch dazu beschichtet, was es einfach macht, die Palatschinken zu wenden.

Bei der ersten Palatschinke muss die Pfanne sehr gut durch und durch erhitzt werden, dann wird ein Teelöffel Butter (je nach Größe der Pfanne auch 2) in der heißen Pfanne geschwenkt, bis der ganze Boden eingefettet ist. Da rein kommt ein Schöpfer voll Teig, den man ebenfalls durch Schwenken der Pfanne gleichmäßig verteilt. Gewendet wird, wenn sich die Palatschinke vom Rand löst.

Für 4 – 5 Palatschinken:
80 g glattes Mehl
200 ml Milch
1 Ei
30 g Zucker
Salz
4 TL Butter zum Backen
Staubzucker zum Bestreuen

Fülle:
4 EL Powidl (wenn es sehr fester Powidl ist, mit etwas Rum erwärmen und glatt rühren)

Sonstiges:
2 EL Sauerrahm, glatt gerührt
2 EL Mohn, frisch gequetscht

Aus den genannten Zutaten mit einem Schneebesen einen glatten Teig rühren, 20 min. quellen lassen. Backrohr auf 70 Grad vorheizen. Wie oben beschrieben die Palatschinken backen, im Rohr warm halten, bis die nächste Palatschinke fertig ist. Danach alle mit dem Powidl bestreichen und einrollen oder zusammenklappen. Mit Staubzucker anzuckern. Mit dem Mohn bestreuen, daneben den Sauerrahm auf den Teller geben, den man dann nach Lust und Laune zu den Palatschinken isst.

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Sehen die nicht wunderbar aus? Und mit Pflaumen und Mohn (Hallo?!? MOHN!!!) kann man bei mir überhaupt gar nichts falsch machen. Die werden defintiv nachgekocht! Danke, liebe Susi!

Und seid ihr auf den Geschmack gekommen? Hier im Blog gibt es noch jede Menge andere Pfannkuchen-Rezepte:

Und natürlich haben auch wieder viele andere mitgerettet. Schaut Euch mal bei den tollen Rezepten und Anleitungen um (Links werden ergänzt):

Giftige Blonde – Klassische Palatschinken mit hausgemachter Marillenmarmelade

Prostmahlzeit – Fleischpalatschinken

SweetPie – Gorgonzola-Pilz-Pfannkuchen

Summsis Hobbyküche – Buttermilchpfannkuchen

Obers trifft Sahne – Pancakes mit Apfel und Walnuss

Brittas Kochbuch – Herzhafte Pfannkuchen mit Rotkohlfüllung

kebo homing – Crespelle farcite

auchwas: Hauchdünne Pfannkuchen

magentratzerl – Buchweizengalettes mit Sauce Mornay

Sakriköstlich – Bulgur-Pfannkuchen

brotbackliebeundmehr – Kartoffel-Pfannkuchen

multikulinarisches – Eierkuchen mit Vogelbeer-Karamell

Food for Angels and Devils – Galettes

German Abendbrot – Herzhafter Palatschinken mit Boeuf Stroganoff

Anna Antonia – Banana Pecan Pancakes

Aus meinem Kochtopf – Blini mit Räucherlachs und Crème fraîche

Was du nicht kennst… – Blutorangenpfannkuchen

Fliederbaum – Böhmische Palatschinken

Unser Meating – Grünkohl-Pancakes

Pane-Bistecca – Vietnamesische Pfannkuchen mit Thai Fuellung

LanisLeckerEcke – Herzhafte Blinis mit Schafskäsedip

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32 Kommentare zu “Wir retten … Palatschinken/Pfannkuchen: Böhmische Palatschinken

  1. […] mit Boeuf Stroganoff Anna Antonia – Banana Pecan Pancakes Paprika meets Kardamom – Böhmische Palatschinken der Turbohausfrau Aus meinem Kochtopf – Blini mit Räucherlachs und Crème fraîche Was du nicht kennst… […]

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  3. Pancakes à la mode B. | anna antonia 17. Februar 2016 um 08:01 Reply

    […] Böhmische Palatschinken gibt es bei Paprika meets Kardamom […]

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  5. giftigeblonde 17. Februar 2016 um 08:59 Reply

    pahhhh…Ich muss auch fladern gehen, bei diesem Rezept, die böhmischen hab ich auch noch nie selber gemacht..dabei sind die wirklich was Gutes. Powidl mach ich selber, leider hatte ich die letzten beiden Jahre nicht genug Zwetschken an den Bäumen, so dass auch ich kaufen musste,..aber ich hoffe dieses Jahr gibt’s wieder was!

    lg. Sina

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  6. turbohausfrau 17. Februar 2016 um 09:00 Reply

    Schön, bei dir zu sein. :)

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  7. […] Paprika meets Kardamom – Böhmische Palatschinken der Turbohausfrau […]

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  8. Miriam 17. Februar 2016 um 09:11 Reply

    Wow, deine Pfannkuchen sind soooo hauchdünn – Respekt! Da muss ich noch einiges üben bis mir die so gut gelingen! War in Kindheitstagen halt immer die Aufgabe des Vaters die Pfannkuchen dünn zu backen und heil zu wenden ;-) Lg, Miriam

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  9. Anna C. 17. Februar 2016 um 10:12 Reply

    Oh wie klasse- als Buchteln hab ich die Kombi Powidl-Mohn schonmal gehabt, Pfannkuchen sind da doch deutlich schneller. Wird gemerkt!

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    • Anikó 17. Februar 2016 um 10:38 Reply

      Du bringst mich auf eine Idee :-) Buchteln hatte ich viel zu lange nicht mehr …

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  10. Susanne 17. Februar 2016 um 10:30 Reply

    Mit Mohn! Das kann nur gut sein.
    ….und Powidl müsste man doch im Slowcooker hinkriegen, der kann ja zur Not auch mal ein bisschen länger rumstehen….

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    • Anikó 17. Februar 2016 um 10:39 Reply

      Mir ist, als hätte ich in einem Slowcooker-Buch auch mal ein Rezept für gesehen. Frau Mama hat es sonst auch schon mal im Backofen gemacht, das war unglaublich köstlich!

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  11. Britta 17. Februar 2016 um 11:23 Reply

    Abgesehen davon, dass ich Mohn nur auf dem Brötchen mag, klingt Dein Rezept sehr lecker. Gerade auch mit dem Powidl.

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  12. SweetPie 17. Februar 2016 um 11:35 Reply

    huch, da ist Susi ja heute zweimal vertreten. :)
    Eine schöne Variante und ich kann es nur noch einmal sagen: Ich liebe Mohn. :D

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  13. Sakriköstlich 17. Februar 2016 um 11:42 Reply

    Ihr Österreicher seid echt klasse :) Ich mag euren Dialekt nur, nur leider verstehe ich manche Begriffe nicht so gut. Erstmal danke, dass du auch übersetzt hast :) Der Palatschinken klingt absolut lecker. Wenn ich dem nächst in eurem schönen Land zu Gast bin muss ich mich unbedingt durch die regionale Küche futtern…
    Liebe Grüße, Tanja

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  14. Katrin Mämpel 17. Februar 2016 um 11:50 Reply

    Deine Palatschinken sind so schön dünn. So würde ich die nicht hinbekommen. Mit Mohn kann ich es mir nicht richtig vorstellen. Powidl kenne ich noch nicht. Ich würde dann einfach Pflaumenmuss nehmen.

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  15. Jette 17. Februar 2016 um 14:19 Reply

    Mohn und Pfannkuchen ist echt ne geile Kombination. Ich muss sofort an meine Schwester denken – die liebt beides. Mal sehen wann ich sie dazu einlade ;)

    LG Jette

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  16. Emmis Little Cookin' World 17. Februar 2016 um 15:35 Reply

    Bene! Und in Italia sind es die Crespelle!! ;-) <3

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  17. Friederike 17. Februar 2016 um 22:25 Reply

    mmhhh ja, deine sehen wunderbar aus! und mit Sauerrahm kann ich sie mir auch gut vorstellen. Wichtig ist ein „Schmiermittel“ zu diesen Mohndingern, ob Rahm oder Butter ist da fast powidl ;-)

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  18. panebistecca 18. Februar 2016 um 03:02 Reply

    Yummy!! Die sehen lecker aus!

    LG Wilma /Pane-Bistecca

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  19. Kebo 18. Februar 2016 um 14:42 Reply

    Liebe Aniko, sehr raffiniert, Du lässt kochen ;-))) und dann auch noch Palatschinken direkt aus Österreich importiert… aber auch durch Deine Pfannkuchenrezepte werde ich mich jetzt noch klicken…
    Schöne Grüße, Kebo

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  20. la grosse mere 18. Februar 2016 um 23:04 Reply

    boah, auf die idee kam ich noch nicht (wie auch auf viele andere…). kenn ich auch nicht. aber palatschinken mit powidl, und dann einfach noch mohn dazu…. das muß ich mir merken!!!! Danke! :-)

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  21. FunnyWitch 19. Februar 2016 um 08:25 Reply

    Das muss ich bei Gelegenheit meinem Mann vorsetzten! Er wird es lieben, da bin ich mir sicher.

    LG Andrea

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  22. Ingrid Auchwas 19. Februar 2016 um 14:33 Reply

    Ein köstliches Palatschinkenrezept. Ich mache ja immer gerne Pflaumenmus oder wie wir sagen „Latwerge“ selbst, aber mit Pfannkuchen habe ich die tatsächlich noch nie probiert, dass wird aber Zeit. Klasse auch mit dem Mohn. Danke für das schöne Rezept und liebe Grüße
    Ingrid

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  23. multikulinaria 21. Februar 2016 um 17:40 Reply

    Sieht so aus, als hätte der Pfannkuchen meinen Kommentar verschlungen. Ich merke an, dass ich die Kombination mit Mohn sehr fein (und ungewöhnlich) finde. Außerdem finde ich die hauchdünne, ja durchscheinende Konsitenz der Pfannkuchen hervorragend. Sehr cool.

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  24. Galettes | Food for Angels and Devils 23. Februar 2016 um 19:43 Reply

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  25. Food for Angels and Devils 6. März 2016 um 17:36 Reply

    Powidl steht bei mir noch im Vorratsschrank. Mohn zu organisieren, sollte kein Problem sein. Die werden nachgebastelt. Dazu müsste ich fast meine Eltern einladen. Mein Papa liebt Powidl.

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  29. Infra 4. Juli 2020 um 21:38 Reply

    Ich habe aufgehört zu lesen beim Lob auf die beschichtete Pfanne.
    In einer beschichtete Pfanne werden die Palatschinken blässlich, ihre Konsistenz leicht gummi-artig.
    Grund: die Wärmeübertragung ist (durch die Beschichtung) schlechter und langsamer

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