Comfort Food aus Deutschlands Westen – Endivienuntereinander

Wenn wir schon mal beim Thema „Regionales Comfort Food“ sind, möchte ich Euch diesmal eine Kartoffelbreivariante mit Salat vorstellen. Ja, genau, das wird Salat unter den Kartoffelbrei gerührt. Aber jetzt kein aromaarmer Eisbergsalat, sondern angenehm bitter schmeckende Endivie.

Kennt ihr nicht? Kannte ich bis vor Kurzem auch nicht, weil sie in den von mir regelmäßig aufgesuchten Supermärkten nicht verkauft wurde. Endivie gehört zu den Wegwartengewächsen und ist ein Salat, der ab dem Spätsommer geerntet, aber auch in Wintervarianten angebaut wird. Wild kommt die Rosettenpflanze (sprich sie bildet keinen typischen Salatkopf aus) im Mittelmeerraum vor, wo sie auch schon seit der Antike kultiviert wird, wird aber vor allem in Frankreich, den Niederlanden, Italien, Deutschland und der Schweiz angebaut. Angeblich sollen hier in Deutschland fünf bis acht Sorten im Handel zu bekommen sein, aber irgendwie nicht in meiner Ecke …

Aber letztens sah ich schöne große Salatgebilde, die mit Endivie ausgeschildert waren! Yeah! Sofort mit eingesackt und zu Hause stand ich dann: Was machste jetzt damit? Schnell bei Twitter und Facebook nachgefragt und tatsächlich einige Vorschläge bekommen: als simpler Salat mit Essig-Öl-Dressing, als Endiviengemüse in der Pfanne oder eben unter Kartoffelbrei gemischt (entweder roh oder gegart). So viele Möglichkeiten, da ist ein Salat ja gar nicht genug *g* Ich entschied mir für die Salatvariante mit einem Knoblauch-Senf-Dressing und dann eben eine Untereinanderversion, in der ich den Salat kurz mit knusprig ausgelassenem Speck gare, mit ein wenig Essig abschmecke und so unter den Kartoffelbrei rühre.

Und ich muss sagen, das Zeug schmeckt extrem großartig! Die rauchige Note vom Speck mit dem leichten Bitter des Salats, der eine nette säuerliche Essignote hat und dazu die Cremigkeit des Kartoffelbreis. Ernstlich toll! Wird es öfter geben, wenn die Endivie Saison hat! Die vegetarischen Leser lassen einfach den Speck weg, schmeckt immer noch richtig gut!

Endivienuntereinander

Zutaten für 2 Portionen:
6-8 mittelgroße Kartoffeln (vorwiegend festkochend oder mehligkochend)
Salz
50 g Schinkenspeck
Schluck neutrales Öl
1/4 Kopf Endiviensalat
Pfeffer
2-3 TL Weißweinessig
Milch

(1) Die Kartoffeln schälen, in kleinere Stücke schneiden. Mit kaltem Wasser bedecken, salzen und aufkochen lassen. So lange bei mittlerer Hitze garen, bis die Kartoffeln gar sind.
(2) Währenddessen den Schinkenspeck in kleine Würfel schneiden. Mit einem kleinen Schluck Öl in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze langsam aus- und knusprig werden lassen.
(3) Den Salat waschen, trocken schleudern und in Streifen schneiden. Wenn der Speck knusprig ist, die Endivienstreifen unterrühren und kurz garen lassen bis der Salat zusammen gefallen ist. Ein wenig salzen, pfeffern und mit dem Essig säuerlich abschmecken. Pfanne zur Seite stellen.
(4) Die Kartoffeln abgießen und kurz ausdampfen lassen. Auf der ausgeschalteten Platte die Kartoffeln mit der Milch zu Kartoffelbrei stampfen. Die Endivien-Speck-Mischung gut unterrühren. Nachjustieren – Fehlt noch Salz oder etwas Essig?

Servieren. Dazu passt ein Spiegelei, Bratwurst, Schnitzelchen.

Genießen!

Quelle: Angaben von verschiedenen Twitter- und Facebook-Nutzern

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7 Kommentare zu “Comfort Food aus Deutschlands Westen – Endivienuntereinander

  1. natapastasciutta 20. März 2017 um 10:37 Reply

    Ich kriege Hunger, wenn ich Dein Posting lese. Für die vegetarische Variante rate ich ganz dringend zu Knoblauch. Endivie verträgt sich wahnsinnig gut mit rohem Knoblauch.

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  2. backenundmehrzuhause 20. März 2017 um 11:03 Reply

    ……. das gab es gestern bei uns. Auf Wunsch eines einzelnen Herrn. 😋Dazu Kotelett vom Wollschwein. Lecker!
    Viele Grüße von Ulla

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  3. Tanja Hotopp 20. März 2017 um 11:09 Reply

    Mhhh… Untereinander oder auch Stampes genannt geht hier in der Region halt einfach immer, wir essen auch gern Möhren, Sauerkraut und natürlich Endivie. Man merkt halt die Nähe zu den Niederlanden und dem dortigen Stamppot ;o)

    Liebe Grüße
    Tanja

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  4. Anna C. 20. März 2017 um 14:05 Reply

    Untereinander kenn ich das nicht, schätze aber Endivie sehr als aromatische Beigabe im Kartoffelsalat.

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  5. Wili 20. März 2017 um 14:06 Reply

    Das gab es bei mir gestern auch. Seeeeeeehr lecker 😊👍

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  6. germanabendbrot 20. März 2017 um 15:37 Reply

    Kenne und LIEBE ich! Danke für diese Kindheitserinnerung!!!

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  7. Versuchs köchin 20. März 2017 um 15:58 Reply

    Das wird hier auch extremst gerne gegessen und immer in Verbindung mit Spiegelei oder pochiertem Ei. Wenn das Eigelb über den lauwarmen Stampf läuft *sabber*
    Mindestens genau so gut ist die Variante Endivien – Schwäbischer Kartoffelsalat, das weckt Kindheitserinnerungen.

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