„Und auf die Schnelle noch ’ne Fischfrikadelle“

Na, wer von Euch kennt die Textzeile und hat sofort den Refrain im Kopf?

https://www.youtube-nocookie.com/embed/KfWyo2mqXnw

„Nordisch wohoohoo Nordisch by nature“ *mitgroove* Das ist wahrscheinlich einer der Songtexte, die ich noch dement im Altersheim mitsprechen kann *ggg*

Und ja, es lässt sich nicht verleugnen. Ich bin ein Muschelschubser, ein Fischkopp, ich bin Norddeutsche. Man merkt es meinem Temperament an, meiner Sprachmelodie, manchmal fließen einfach norddeutsche Wörter mit ein, mit denen der Rest des deutschsprachigen Raums überhaupt nix anfangen kann. Wobei es ja auch in Norddeutschland himmelweite Unterschiede gibt, Ostfriesen sprechen ganz anders als Vorpommeraner, aber da liegen ja auch locker-flockig 600 km zwischen. Anders als es das Klischee eines Norddeutschen vermuten lassen würde, mag ich Fisch nicht sonderlich. Nur wenige Sorten in nur wenigen Zubereitungsarten und sobald eine Gräte in Sichtweite kommt, bin ich raus. Wohingegen ich nicht mehr sichtbar verarbeiteten Fisch in Form von Frikadellen sehr gerne mag und mir öfter welche aus der Tiefkühltruhe des Supermarktes mitnehme.

Aber das muss doch auch alleine bastelbar sein. Ohne allzu großen Aufwand. Und eventuell sogar leckerer? Da ich im Gegensatz zu Fleischfrikadellen kaum Erfahrung in der Zubereitung von Fisch habe, brauchte ich ein Rezept. Nach langer Zeit stöberte ich mal wieder im „Heimat„-Buch von Tim Mälzer, Sabine von „Hamburg kocht!“ meinte, dass da ganz schöne Rezepte drin seien. Und ja, da sind etliche Sachen drin, die mich sehr ansprechen :-) Unter anderem eben die Fischfrikadellen.

Sie sind nicht aufwendig in ihrer Zubereitung und wenn man eine Küchenmaschine nutzt, statt den Fisch fein zu hacken, geht es noch schneller. Nur fix die weiteren Zutaten unter den Fisch kneten, Frikadellen formen, in Semmelbrösel wenden und vorsichtig ausbraten. Und der Geschmack erst! Würzig, frisch, kräuterig, überhaupt nicht unangenehm fischig, sehr herzhaft! Wirklich perfekte Fischfrikadellen!

Fischfrikadellen nach Tim Mälzer

Zutaten für 6 Stück:
450 g Seelachsfilet, küchenfertig und entgrätet
2 Frühlingszwiebeln
4 Zweige Dill
1/2 Bio- Zitrone
1 Eigelb
2+4 EL Semmelbrösel
1 TL Tomatenmark
1 TL Senf, scharf
Salz, Pfeffer
ca. 5 EL Öl

(1) Den Fisch entweder mit dem Messer per Hand sehr fein hacken oder in einer Küchenmaschine pulsen bis der Fisch zerkleinert, aber kein Mus ist. Frühlingszwiebeln längs vierteln und fein schneiden. Dill hacken und die Zitronenschale fein abreiben.
(2) Den Fisch, Dill und Zitronenschale mit dem Eigelb, 2 EL Semmelbröseln, Tomatenmark, Senf, Salz und Pfeffer gründlich vermischen. 6 etwa gleichgroße Frikadellen formen. Das restliche Semmelmehl in einen tiefen Teller geben, die Frikadellen vorsichtig darin wälzen.
(3) In einer großen Pfanne das Öl auf hoher Hitze heiß werden lassen. Die Frikadellen vorsichtig hinein geben, damit sie nicht zerbrechen und von jeder Seite etwa 5 Minuten bei mittlerer Hitze braten. Herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen und servieren.

Dazu passt vielerlei: Kartoffel- oder Nudelsalat, Pommes frites, grüner Salat, diverse Gemüsebeilagen.

Genießen!

Quelle: Mälzer, Tim (2014): Heimat: Kochbuch. Mosaik. p 103

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4 Kommentare zu “„Und auf die Schnelle noch ’ne Fischfrikadelle“

  1. Küchenlatein 5. April 2019 um 12:32 Reply

    Gruß von einer anderen Muschelschubserin, die Fisch auch nicht so mag. In Form von Frikadellen schon

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  2. Friederike 5. April 2019 um 15:51 Reply

    … und ich Binnenländerin mag Meeresfisch (und Süßwasserfisch) generell seeehr gern!!
    Deine Laibchen würde ich auch nicht verschmähen, lg aus Wien

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  3. kormoranflug 5. April 2019 um 16:56 Reply

    Die Kormorane finden natürlich einen richtigen Fisch mit Kopf und Schwanz viel schöner.

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  4. Peggy 6. April 2019 um 12:40 Reply

    Liebe Anikó, witzig, als Fischkopp keinen Fisch zu mögen. :-) Ich mag ihn in allen Aggregatzuständen außer sauer eingelegt bzw. mit Remouladensoße (oder wie die heißt). Die Fischbuletten nach T.M. klingen schön deftig. Probier ich aus.

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