Traumhafte und einfache ungarische Quarkknödel

Als letztes möchte ich Euch ein Comfort Food aus meiner zweiten Heimat Ungarn vorstellen, das dort viele lieben. Ich kannte es bisher nur aus Erzählungen, weil ich aus einer Familie komme, in der Pflaumenknödel aus Kartoffelteig der große Hit sind. Und viele in Ungarn beschweren sich, wie schwer die Zubereitung sei. Der Teig ist zu klebrig, die blöden Dinger fallen im Wasser auseinander, sie haben die Konsistenz von Pingpongbällen etc. pp. Eigentlich braucht man nur das richtige Rezept und eine präzise Arbeitsweise, wie meine ungarischer Lieblingssternekoch in einem Interview sagte.

Und das habe ich mit dem Rezept von Zsófi Mautner (Blog Chili és Vanília) aus ihrem Buch „Fözöiskola“ (deutsch: „Kochschule“) gefunden. Zsófi folge ich schon sehr lange, habe etliche Rezepte nachgekocht und besitze viele (ich glaube alle?) ihrer Kochbücher. Und was soll ich sagen: Bisher hat jedes Rezept funktioniert und schmeckte hervorragend! Und auch bei diesem war es nicht anders: der Teig war sehr schnell zusammen gerührt und das Formen vollkommen unproblematisch. Haltet Euch nur bitte genau an die Angaben im Rezept. Wirklich nicht länger kochen als angegeben, sonst kaut ihr nachher auf Pingpongbällen rum ;-) Und Ihr benötigt den krümeligen Quark aus dem russischen Supermarkt (Tvorog) oder die österreichische Variante „Topfen“. Der cremige deutsche Quark enthält zuviel Flüssigkeit und löst sich beim Kochen wahrscheinlich in Wohlgefallen auf.
Wenn sie allerdings richtig zubereitet wurden, sind das wunderbar flaumige Bällchen, deren zartes Inneres einen großartigen Kontrast zu den knusprigen Bröseln bildet, in denen sie zum Schluss gewälzt wurden. Ungarische Quarkknödel sind ein toller zweiter Gang nach einer herzhaften Suppe! Probiert es dringend aus!

Ungarische Quarkknödel

Zutaten für 6-7 Knödel:
350 g sehr trockener, krümeliger Quark (z.B. Tvorog)
1 Ei
40 g Hartweizengrieß
25 g Puderzucker
1 große Prise Salz
1/2 Zitrone, Schale
75 g Butter
150 g Semmelbrösel/Panko

Zum Servieren:
Saisonales Obst, z.B. Pflaumenkompott, Rhabarberkompott

Mindestens 7 Stunden vor geplanter Essenszeit beginnen

(1) Den Quark mit dem Ei, Grieß, Puderzucker, Salz und der fein abgeriebenen Schale der halben Zitrone sehr gründlich verrühren. Mindestens 6 Stunden, besser über Nacht abgedeckt in den Kühlschrank stellen.
(2) Wenn die Essenszeit ansteht, erst die Butter in einer großen Pfanne schmelzen lassen und die Semmelbrösel unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Hitze goldbraun braten. Schon kurz bevor sie fertig sind von der Flamme nehmen und zur Seite stellen. Dabei noch manchmal umrühren, damit kein Brösel verbrennt.
(3) In einem größeren Wasser mit Salz aufsetzen.
(3) Aus der Teigmasse mit feuchten Händen 6-7 Knödel von der Größe eines Pingpongballs (ca. 60 g) formen. In das leicht kochende Wasser gleiten lassen und genau 6 Minuten köcheln lassen.
(4) Mit einer Schaumkelle herausnehmen und in den Bröseln wälzen.

Zusammen mit dem Obst nach Wahl servieren.

Genießen!

Quelle: Mautner, Zs. (2019): Főzőiskola. bookline. p 265

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2 Kommentare zu “Traumhafte und einfache ungarische Quarkknödel

  1. zunehmendwild 4. März 2021 um 18:44 Reply

    Liebe Anikó,
    ich habe mal frei Schnauze eine Art Quarkknödel aus zuvor ausgepresstem deutschen Quark gemacht. Die waren strahlend weiß und flaumig. Auf diese Weise könnte dein Rezept vllt. auch funktionieren, oder?
    LG Peggy

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  2. Spaghettieisesserin 23. Januar 2022 um 09:37 Reply

    Liebe Anikó, danke für dieses super Rezept. Ist schon Standard bei uns. Ich würde mir gern die Főzőiskola besorgen, finde aber nirgends eine Leseprobe. Sind da viele ungarische Basics drin? Liebe Grüße, die Spaghettieisesserin

    Gefällt 1 Person

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