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Grüne Bohnen mit Zwiebeln und Salbei aus dem Ofen

Ertragt Ihr noch ein Bohnenrezept bevor die Saison komplett um ist? Hier ist noch eine Variante aus dem Ofen, die viel einfacher daher kommt. Keine exotischen Gewürze, keine Extrazubereitungsschritte, einfach nur das Gemüse putzen mit Salz, Pfeffer und Olivenöl vermischen und ein paar im Garten liebevoll gezupfte Salbeiblätter darauf verteilen. Für ne dreiviertel Stunde in den Ofen verfrachten und fertig! Und lecker!

Ihr könnt dafür jede Sorte frische Bohnen verwenden, die Ihr mögt: Buschbohnen, Prinzessbohnen, Stangenbohnen, gelbe Wachsbohnen. Egal! Kauft was Euer Markt hergibt oder pflückt die Pflanzen im Garten leer. Die Bohnen müssen diesmal auch nicht in einer Schicht auf dem Blech liegen, weil sie eher im eigenen Saft schmoren, denn rösten sollen. Wenn Ihr das Rezept aus 1 kg Bohnen machen wollt, nutzt die normal großen Backbleche für Euren Ofen. Ich habe für mein Pfund Bohnen ein halb großes Blech genommen.

Und sie schmecken einfach wunderbar! Schön intensiv nach Bohnen und das passt einfach wunderbar zum Geschmack der gerösteten Zwiebel- und Knoblauchstücke. Auch der Salbei wird lustig knusprig und gibt dem ganzen Gericht ein wunderbares Aroma. Wem die Currybohnen zu gewagt waren, probiert gerne diese Variante aus :-)

Grüne Bohnen mit Zwiebeln und Salbei aus dem Ofen

Zutaten für 2-3 Portionen als Beilage:
500 g Grüne Bohnen (gerne gemischte Sorten)
1 rote Zwiebel
2-3 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
3 EL Olivenöl
5-8 Salbeiblätter

(1) Den Ofen auf 180°C vorheizen. Ein kleineres Backblech mit Backpapier belegen.
(2) Die Bohnen putzen, waschen, abtropfen lassen. Die Zwiebel und Knoblauchzehen häuten. Die Zwiebel in achteln. Die Bohnen mit den Zwiebeln und ganzen Knoblauchzehen in eine Schüssel geben. Mit dem Olivenöl, Salz und Pfeffer gut vermischen. Auf das Backblech geben. Die Bohnen dürfen ruhig übereinander liegen. Zum Schluss den Salbei durch das restliche Fett in der Schüssel ziehen und auf den Bohnen verteilen.
(3) Die Bohnen auf mittlerer Schiene in den Ofen schieben und ca. 45 Minuten backen.

Genießen!

Quelle: Chili és vaníliaZsályás, lilahagymás, nyári sült zöldbab

„Und auf die Schnelle noch ’ne Fischfrikadelle“

Na, wer von Euch kennt die Textzeile und hat sofort den Refrain im Kopf?

https://www.youtube-nocookie.com/embed/KfWyo2mqXnw

„Nordisch wohoohoo Nordisch by nature“ *mitgroove* Das ist wahrscheinlich einer der Songtexte, die ich noch dement im Altersheim mitsprechen kann *ggg*

Und ja, es lässt sich nicht verleugnen. Ich bin ein Muschelschubser, ein Fischkopp, ich bin Norddeutsche. Man merkt es meinem Temperament an, meiner Sprachmelodie, manchmal fließen einfach norddeutsche Wörter mit ein, mit denen der Rest des deutschsprachigen Raums überhaupt nix anfangen kann. Wobei es ja auch in Norddeutschland himmelweite Unterschiede gibt, Ostfriesen sprechen ganz anders als Vorpommeraner, aber da liegen ja auch locker-flockig 600 km zwischen. Anders als es das Klischee eines Norddeutschen vermuten lassen würde, mag ich Fisch nicht sonderlich. Nur wenige Sorten in nur wenigen Zubereitungsarten und sobald eine Gräte in Sichtweite kommt, bin ich raus. Wohingegen ich nicht mehr sichtbar verarbeiteten Fisch in Form von Frikadellen sehr gerne mag und mir öfter welche aus der Tiefkühltruhe des Supermarktes mitnehme.

Aber das muss doch auch alleine bastelbar sein. Ohne allzu großen Aufwand. Und eventuell sogar leckerer? Da ich im Gegensatz zu Fleischfrikadellen kaum Erfahrung in der Zubereitung von Fisch habe, brauchte ich ein Rezept. Nach langer Zeit stöberte ich mal wieder im „Heimat„-Buch von Tim Mälzer, Sabine von „Hamburg kocht!“ meinte, dass da ganz schöne Rezepte drin seien. Und ja, da sind etliche Sachen drin, die mich sehr ansprechen :-) Unter anderem eben die Fischfrikadellen.

Sie sind nicht aufwendig in ihrer Zubereitung und wenn man eine Küchenmaschine nutzt, statt den Fisch fein zu hacken, geht es noch schneller. Nur fix die weiteren Zutaten unter den Fisch kneten, Frikadellen formen, in Semmelbrösel wenden und vorsichtig ausbraten. Und der Geschmack erst! Würzig, frisch, kräuterig, überhaupt nicht unangenehm fischig, sehr herzhaft! Wirklich perfekte Fischfrikadellen!

Fischfrikadellen nach Tim Mälzer

Zutaten für 6 Stück:
450 g Seelachsfilet, küchenfertig und entgrätet
2 Frühlingszwiebeln
4 Zweige Dill
1/2 Bio- Zitrone
1 Eigelb
2+4 EL Semmelbrösel
1 TL Tomatenmark
1 TL Senf, scharf
Salz, Pfeffer
ca. 5 EL Öl

(1) Den Fisch entweder mit dem Messer per Hand sehr fein hacken oder in einer Küchenmaschine pulsen bis der Fisch zerkleinert, aber kein Mus ist. Frühlingszwiebeln längs vierteln und fein schneiden. Dill hacken und die Zitronenschale fein abreiben.
(2) Den Fisch, Dill und Zitronenschale mit dem Eigelb, 2 EL Semmelbröseln, Tomatenmark, Senf, Salz und Pfeffer gründlich vermischen. 6 etwa gleichgroße Frikadellen formen. Das restliche Semmelmehl in einen tiefen Teller geben, die Frikadellen vorsichtig darin wälzen.
(3) In einer großen Pfanne das Öl auf hoher Hitze heiß werden lassen. Die Frikadellen vorsichtig hinein geben, damit sie nicht zerbrechen und von jeder Seite etwa 5 Minuten bei mittlerer Hitze braten. Herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen und servieren.

Dazu passt vielerlei: Kartoffel- oder Nudelsalat, Pommes frites, grüner Salat, diverse Gemüsebeilagen.

Genießen!

Quelle: Mälzer, Tim (2014): Heimat: Kochbuch. Mosaik. p 103

Winterwohlfühlessen – Ungarische Kässpätzle (Rakott nokedli)

 

Habt ihr den Winter schon aufgegeben? Ich trau dem frühlingshaften Frieden da draußen noch nicht ganz. Immerhin hat es letztes Jahr zu Ostern (1. April) in Rostock nochmal 30 cm Neuschnee gegeben. Und was tut bei usseligem Wetter gut? Richtig: Comfort Food!

Und für die Kategorie lief mir ein schönes Rezept über den Weg. Es ist sozusagen die ungarische Variante der süddeutschen Kässpätzle. Dafür werden schnell, ja richtig gelesen schnell, Spätzle oder eben Nokedli selber gemacht. Ja, auch ich denke immer, dass das unglaublich kompliziert und langwierig ist, aber nee, das geht fix. Es dauert wirklich nicht länger als Kartoffeln zu schälen und dann Salzkartoffeln zu kochen. Jedenfalls werden die fertigen Nokedlis dann mit Schmand (dem heimlichen Held der ungarischen Küche!) und Käse vermischt und in einer Auflaufform gegeben. Aber der Clou ist die Füllung, die zwischen die beiden Spätzleschichten kommt. Dafür wird Bacon mit ungarischer Kolbász (eine sehr würzige Paprikawurst ähnlich Chorizo), Zwiebel und Pilzen angebraten. Spezialgewürz sind hierbei ein paar frische Salbeiblättchen, die sich wunderbar darin machen, aber nicht unangenehm halswehteeartig rausschmecken. Dann wird der gesamte Auflauf noch in den Ofen gegeben, wodurch die Aromen sich wunderbar verbinden. Ich kann das nur jedem Empfehlen mal nachzubasteln! Die ungarische Kolbász der Firma Pick hat Kaufland bei uns oft im Bestand und auch andere Supermärkte haben sie manchmal im Angebot. Kauft sie ruhig mal, sie schmeckt doch anders als spanische Chorizo oder deutsche Wurstwaren.

 

Ungarische Käsespätzle – Rakott nokedli

Zutaten für 3-4 Portionen:

Für die Spätzle/Nokedli
200 g Mehl
1 Ei
gute Prise Salz
150-175 ml Wasser
Schluck Öl

Für die Füllung:
50 g Bacon
100 g ungarische Paprikawurst (Kolbász) oder Chorizo
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
3 Blättchen frischer Salbei
150 g Champignons
Pfeffer

1 Ei
250 g Schmand
250 g geriebener Käse (hier Cheddar)

(1) Den Bacon in Würfel schneiden. Die Kolbász in Scheiben. Zwiebel und Knoblauchzehe häuten, die Zwiebel halbieren und in dünne Halbringe schneiden, die Knoblauchzehe fein würfeln. Den Salbei waschen, trocknen und fein hacken. Die Champignons putzen und in dickere Scheiben schneiden.
(2) Einen großen Topf mit Salzwasser aufsetzen. Spätzlehobel bereit legen. Für die Nokedli das Mehl in eine Schüssel geben, das Ei mit dem Mehl verrühren und salzen. Schluckweise das Wasser zugeben und verrühren bis der Teig gerade so zusammen kommt. Den Spätzlehobel nass machen und den Teig portionsweise in das mittlerweile kochende Wasser hobeln. Wenn die Nokedli oben schwimmen, mit einem Sieblöffel aus dem Wasser holen und eine Schüssel geben. Mit etwas Öl beträufeln, damit sie nicht zusammen kleben.
(3) Den Ofen auf 180°C vorheizen. Eine kleinere Auflaufform mit etwas Öl einfetten.
(4) Eine Pfanne auf mittelhoher Hitze (Stufe 2 von 3) erhitzen. Den Bacon etwas anbraten, dann die Wurstscheiben dazu geben bis beides brutzelt und das Fett austritt.Die Zwiebel zugeben und anbraten bis sie glasig ist, dann den Knoblauch und den Salbei. Wenn der Knoblauch duftet, die Pilze zufügen und alles auf höherer Hitze braten bis die Pilze ein bisschen zusammen gefallen sind. Salzen und pfeffern. Zur Seite stellen.
(5) Den Schmand mit dem Ei und 200 g des Käses verrühren. Das dann unter die Nokedli rühren.
(6) Eine Hälfte der Spätzlemasse in die Auflaufform geben, darauf die Wurst-Pilz-Mischung, mit der zweiten Hälfte der Nokedli-Käse-Mischung abdecken. Mit dem restlichen Käse bestreuen.
(7) In den vorgeheizten Ofen geben und 25-30 Minuten backen lassen.

Dazu passt wunderbar säuerlich eingelegtes Gemüse oder Weißkohlsalat oder Feldsalat.

Genießen!

Quelle: Ízes élet – Rakott nokedli

Die kulinarische Weltreise: Italien – Pasta mit Mangold und Speck

 

Seid ihr reiselustig? Entdeckt ihr gerne neue Länder und Kulturen? Ich bin da so ein bisschen zwiegespalten. Einerseits sehe ich mir wirklich gerne Neues an, erkunde Landschaften, koste andere Aromen, andererseits kann ich mich dort am besten entspannen, wo ich alles in- und auswendig kenne, meine Beine den Weg alleine finden, ohne dass der Kopf sich anstrengen muss. Außerdem erschwert mir die MS das Reisen aus unterschiedlichsten Gründen doch ein bisschen …

Nichtsdestotrotz, wenn ich in bestimmte Ecken der Welt schon nicht so leicht physisch kommen kann, hole ich mir die Welt eben kulinarisch nach Hause. Und da bin ich nicht die einzige, die das gerne macht. Volker von „Volker mampft“ ruft deswegen zur „kulinarischen Weltreise“ auf!

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampft

Und da bin ich gerne dabei! Jeden Monat ein neues Land, eine neue Herausforderung! Für diesen Monat fängt es leicht an mit Bella Italia. Und zu Italien haben wir doch alle irgendeine Verbindung, selbst wenn wir noch nicht da waren, oder? Sei es Pizza, Pasta, Wein, Kunst, Geschichte – Italien hatte und hat so viel Einfluss auf viele Bereiche unseres Lebens. Und auch wenn ich erst einmal dort war (Du liebe Güte, auch schon fast 20 Jahre her) liebe ich dieses Land einfach!

Aber was koche ich jetzt für den Event? Wenn möglich etwas, dass auch einen Teil des Gemüses meiner Biokiste verbraucht. Eigentlich wollte ich gerne etwas aufwendigeres wie selbstgemachte Ravioli basteln, aber dann kam das Leben und zwei Mangoldstauden dazwischen. Nach ein bisschen Recherche im Netz stieß ich auf ein italienisches Rezept, in dem Mangold mit Speck kombiniert wird. Das war mir neu, klassischerweise wird Mangold bei mir gerne mit Feta kombiniert. Und es gab keine wirklich saucige Komponente im Rezept, wie Sahne oder passierte Tomaten. Die deutsche Saucenliebhaberin in mir war skeptisch ;-) Aber hey, probieren wir es aus. Der Mangold wird zuerst in Salzwasser gekocht und roch das gut. Ich wusste gar nicht, dass kochender Mangold so wunderbar duftet! Die eigentliche Sauce ist so schnell geköchelt, wie die Pasta braucht. Ihr seht, ein perfektes Feierabendgericht. In 30-40 Minuten steht Euer Essen fix und fertig auf dem Tisch :-)

Und der Geschmack ist wirklich wunderbar! Herzhaft, angenehm Speck-rauchig mit dem zarten Mangold und doch noch etwas Biss durch die Möhrenwürfel. Die Tomaten bringen eine schöne, unaufdringliche Fruchtigkeit mit rein. Auch war es nicht zu trocken, wie von mir befürchtet, es hatte genau die richtige Konsistenz. Ich war wirklich positiv überrascht und wird ins Repertoire aufgenommen!

Pasta mit Mangold und Speck

Zutaten für 2 Portionen:
180 g Pasta (z.B. Fussili)
250 g Mangold
50 g Speck/Pancetta
1 kleine Zwiebel
1 Karotte
1 mittlere Tomate
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer

Zum Servieren:
Parmesan, frisch gerieben

(1) Salzwasser in einem größeren Topf zum Kochen bringen. Währenddessen den Mangold vorbereiten. Die Stiele in dünne, die Blätter in breitere Streifen schneiden. In einem Sieb unter laufendem Wasser waschen. In den Topf mit dem kochenden Salzwasser geben und etwa 5 Minuten köcheln lassen. In ein Sieb abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und abtropfen lassen.
(2) Währenddessen die anderen Zutaten schneiden. Den Speck in kleine Würfel. Die Zwiebel häuten und fein würfeln. Die Karotte schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Tomaten waschen, abtrocknen, halbieren. Die grünen Strünke aus den Hälften schneiden und das Fruchtfleisch mittelfein würfeln.
(3) Das Wasser für die Nudeln aufsetzen und die Nudeln nach Packungsanweisung bissfest garen.
(4) Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Den Speck und Zwiebel darin anbraten bis die Zwiebeln etwas goldig sind. Tomaten- und Karottenwürfel zugeben, etwas salzen und pfeffern. Einige Minuten köcheln lassen bis die Tomaten zerfallen und die Möhren gar, aber noch bissfest sind.
(5) Den abgetropften Mangold untermischen und etwa 10 Minuten bei kleiner HItze in der Sauce ziehen lassen. Nochmal kosten, ob Salz und Pfeffer fehlen.
(6) Vor dem Abgießen der Nudeln etwas vom Kochwasser mit einer Tasse abschöpfen. Die Pasta in ein Sieb abgießen und noch tropfnass unter die Sauce rühren. Wenn die Sauce zu trocken sein sollte, etwas vom Pastawasser zugießen.

Auf Tellern verteilen und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.

Genießen!

Quelle: Pasta con bietola e pancetta

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