Archiv der Kategorie: Slowcooker/Crockpot

Wärmendes für kalte Tage: Indische Linsen aus dem Slowcooker

Warum habe ich meine Slowcooker eigentlich so ewig nicht benutzt? Es wird mal wieder Zeit! Weil praktisch sind die ja schon, nicht? Im besten Fall einfach alle Zutaten hinein geben, anstellen und für ein paar Stunden vergessen, während man das Aquarium putzt, die gesamte Wohnung wischt, im chaotischsten Regal der Wohnung Ordnung schafft, Klamotten aussortiert oder einfach auf dem Sofa entspannt :-)

Dass ich diese Linsen gekocht habe, ist zwar schon eine Weile her, aber ich werde sie sehr bald wieder machen, weil sie mir in wirklich guter Erinnerung geblieben sind und ernstlich lecker waren! Die Zubereitung ist denkbar einfach – alle Zutaten in den Keramiktopf werfen. Und der Clou ist das Tarka, eine Würzpaste, die zum Schluss über die Linsen geträufelt werden. Aber auch die ist innerhalb von 5 Minuten gebraten. Ihr seht, alles nicht kompliziert! Und wer mag, kann dann sogar noch das typische Naan-Brot selbst machen :-)

Und wenn ihr diesen Beitrag lest, wird mein kleiner Slowcooker diese Linsen schon geköchelt haben, während ich im Büro saß :-)

Linsen indischer Art mit Fladenbrot

Zutaten für 2-3 Portionen:
125 g Rote Linsen
1 kleine rote Zwiebel
1/4 TL Kurkuma
1/4 TL Kreuzkümmel, grob zerstoßen
100 g Tomaten, stückig aus der Dose
300 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer

Für die Würzpaste:
1 cm Ingwer
1 Knoblauchzehe
1 TL Sonnenblumenöl
1 TL braune Senfsaat
1/4 TL Kreuzkümmel, grob gemahlen
1 Prise Kurkuma

Zum Servieren:
2-3 EL Joghurt
Koriander- oder Petersilienblätter
Naan (indisches Brot)

Slowcooker: 1,5 l
Zeit: LOW 6-8 Stunden, HIGH 4 Stunden

(1) Die Linsen waschen, abtropfen lassen, in den Einsatz des Slowcookers geben. Die Zwiebel häuten und sehr fein würfeln. Zusammen mit den Gewürzen, Tomaten und Gemüsebrühe zu den Linsen geben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
(2) Den Deckel aufsetzen und 6-8 Stunden auf LOW garen, bis die Linsen weich sind.
(3) Kurz bevor die Linsen fertig das Tarke vorbereiten. Den Ingwer und Knoblauchzehe schälen und beides sehr fein würfeln. Das Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen, alle Zutaten zugeben und etwa 2 Minuten bei mittelhoher Hitze unter Rühren anbraten.
(4) Einen Teil der Linsen aus dem Slowcooker nehmen und pürieren. Wieder unter die anderen Linsen rühren. Dann alles in Suppenschüsseln mit dem Tarka und Joghurt servieren. Frisches Brot wie indisches Naan oder Pitabrote passen wunderbar!

Genießen!

Quelle: Frankemölle, G., Westphal, U. (2015): Slowcooker für 2. p

Brathähnchen aus dem Slowcooker

Lange keine Rezept für den Slowcooker mehr gezeigt, oder? Und um ehrlich zu sein, hab ich ihn auch schon länger nicht mehr benutzt, aber das könnte ich ja mal wieder ändern. Besonders gerne erinnere ich mich an das Brathähnchen aus dem Slowcooker vom letzten Jahr. Ich mag so im Ganzen gegartes Huhn schon sehr gerne, aber irgendwie wird es mir im Ofen öfter trocken, weil ich es aus Angst, dass es innen noch roh ist, zu lange drin lasse.

Da dachte ich, im Slowcooker passiert zu trockenes Fleisch ja eher selten, vielleicht kann man ein ganzes Brathuhn auch darin garen. Es fehlten mir noch die ungefähren Zeiten im Slowcooker, die ich nach ein wenig Recherche auch fand. Dort wurde auch der Tipp gegeben, etwas festes Gemüse auf den Boden des Slowcookers zu legen, damit das Huhn nicht im eigenen Saft badet und das Huhn mit der Brustseite nach unten zu legen. Dadurch fließen die austretenden Säfte und Fett durch das Brustfleisch und es bleibt saftig. Gelesen, getan.

Als Würzung nahm ich das Cajun-Gewürz, das mir zum Geburtstag geschenkt und verrührte es mit Öl, so dass es sich gleichmäßig verteilen ließ. Als Unterlage nahm ich Zwiebel und Zitrone, auf das dadurch noch etwas Würzung an das Huhn gelange. Ab in den Slowcooker damit (es passt wunderbar kuschelig) und auf HIGH garen. Pünktlich zum Mittagessen war es fertig. So zart, dass es beim Herausheben schon fast auseinander gefallen wäre, und supersaftig. Ich hab es schnell noch 15 Minuten im heißen Ofen nachgebräunt und – Tadaa! – wunderbarstes Brathähnchen! Wenn ihr einen Slowcooker habt, versucht das ruhig mal, es lohnt sich richtig und ist immer noch großartigst stressfrei!

Ganzes Brathähnchen aus dem Slowcooker

Zutaten für 4 Portionen:

1 ganzes Hähnchen (ca. 1,4 kg)
Salz
3 TL Cajun-Gewürz (oder anderes Gewürz nach Wahl)
4 TL neutrales Öl
1 große Zwiebel
1 Bio-Zitrone

Slowcooker: 3,5 l
Zeit: 3,5-5 Stunden auf HIGH, 8-9 Stunden auf LOW

(1) Die Zitrone waschen, die Zwiebel häuten. Beides in Achtel schneiden und gleichmäßig auf den Boden des Slowcookers legen. Das Öl mit dem Cajun-Gewürz verrühren.
(2) Aus dem Hähnchen etwaige Beutel mit Innereien raus holen, Wenn Flügel und/oder Beine mit Band oder Gummi befestigt sind, diese auch entfernen. Das Hähnchen ein bisschen von innen und außen salzen, dann von außen überall mit dem Gewürzöl einreiben.
(3) Mit der Brustseite nach unten in den Slowcooker setzen. Deckel drauf und bei HIGH 3,5-5 Stunden garen, bei LOW 8-9 Stunden. Bis die Temperatur im Schenkel so 85°C beträgt (mit einem Fleischthermometer messen).
(4) Zum Ende der Garzeit den Ofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das fertige Hähnchen vorsichtig aus dem Slowcooker auf ein kleineres Backblech setzen und auf höherer Schiene noch 10-15 Minuten braten.

Genießen!

Würzige Raclette-Kartoffeln aus dem Slow Cooker

Der Winter hat zugeschlagen und irgendwie gehört zu Winter für mich Raclettekäse. Supermärkte denken da übrigens ähnlich, so ab Februar ist Raclettekäse doch aus deren Angebot verschwunden, oder? Zum Glück ist dieser Käse ein bisschen haltbar, so dass um diese Jahreszeit eigentlich immer eine Packung in meinem Kühlschrank ihrer Verwendung harrt. Meistens mach ich nur Grilled Cheese Sandwiches damit, also den Käse zwischen zwei Scheiben Brot legen und dann langsam bei maximal mittlerer Temperatur braten bis das Brot knusprig braun und der Käse angenehm zerlaufen ist. Natürlich kann auch anderes damit gemacht werden, z.B. klassisches Raclette, aber dafür fehlen mir definitiv eine höhere Anzahl von Mitessern und ein Raclettegerät. Im neuen Slow Cooker-Buch von Gabi Frankemölle „Langsam kocht (überall) besser“ lachten mich dagegen ihre Raclette-Kartoffeln an, die mit den Klassikern des Raclette-Essens aufwarten: Kartoffeln, Schinken, Zwiebelchen und natürlich dem Käse. Gesehen, im Kopf durchgegangen, was ich noch brauche, an einem Mittwochmorgen vor der Arbeit schnell das kleine Schmormonster befüllt. Gut, geschrubbt hatte ich die Kartoffeln schon am Vorabend, aber das Schnippeln und Zusammenschmeißen dauerte morgens maximal 10 Minuten. Bei Kartoffeln im Slow Cooker bin ich ja immer ein bisschen skeptisch, aber hier völlig unberechtigt! Total würzige, zarte Kartoffeln, der Käse, der bis zum Boden durchläuft, wird sogar braun. Ein wirklich wunderbares Gericht!

Würzige Raclette-Kartoffeln aus dem Slow Cooker

etwas Butter
600 g kleine Kartoffeln (vorwiegend festkochend)
80 g Raclettekäse
50 g Schinken
2 Frühlingszwiebeln
1 kleine Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer

Slowcooker: 1,5 l
HIGH: 3,5 bis 4,5 Stunden
LOW: 8-9 Stunden

(1) Den Einsatz des Slow Cookers dünn ausbuttern.
(2) Die Kartoffeln unter fließedem Wasser gut abbürsten. In mundgerechte Stücke schneiden, je kleiner sie sind, desto schneller sind die gar (hier ca. 1,5 cm Kantenlänge). In den Slow Cooker geben.
(3) Den Käse grob reiben, den Schinken fein würfeln, die Frühlingzwiebeln putzen und in dünnere Ringe schneiden. Von jedem etwa 1/4 abnehmen und zur Seite stellen. Den Rest unter die Kartoffeln rühren. Alles gut pfeffern, aber nur leicht salzen (Schinken und Käse haben schon genug Würze),
(4) Deckel drauf und auf HIGH 3,5 bis 4,5 Stunden garen, auf LOW 8-9 Stunden.

Testen, ob die Kartoffeln gar sind. Herausnehmen und mit frischem Salat oder sauer eingelegtem Gemüse servieren.

Genießen!

Quelle: Frankemölle, G. (2017): Langsam kocht (überall) besser. p 20

 

Bolognese aus den Bergen – Hirtenmakkaroni aus dem Slowcooker

Bolognese kennen und lieben wir doch alle! Aber wie es scheint, gibt es auch in Italien Varianten davon. Je nach Region und unterschiedlichen Grundprodukten, werden verschiedene Sachen in das Fleischragout hinein gegeben. Im neuen Slowcooker-Buch von Gabi Frankemölle „Langsam kocht (überall) besser“, ist eine Südtiroler Variante vorgestellt, die ich sofort ausprobieren wollte, als der große Nudelschmacht zuschlug. Mit dem neuen Buch kann man übrigens sehr schön einmal um die Welt reisen. Und wenn ich ein paar mehr Rezepte daraus ausprobiert habe, stelle ich es Euch sehr gerne vor!

In dieser Südtiroler Version kommt neben Kochschinken natürlich Tiroler Speck rein und ein paar Erbsen, wahrscheinlich um den Vitamingehalt ein wenig anzuheben. Zum Schluss wird es noch mit ein wenig Sahne verfeinert, wobei ich das ja sehr skeptisch bin. Ich bin einfach kein großer Sahneliebhaber. Aber das stimmt schon alles so. Zu Anfang ist die Sauce noch recht trocken, also bitte nicht erschrecken, aber sobald die Erbsen und Sahne dazu kommt, ist alles schick und geschmeidig. Natürlich könnt ihr die Sauce auch auf dem normalen Herd köcheln, dann würde ich die Vorgehensweise so beibehalten, allerdings etwas mehr Flüssigkeit zufügen und das ganze 45-60 Minuten köcheln bevor die Erbsen und Sahne dazu kommen.

Es war ein wirklich köstliches Gericht, dass es gerne öfters geben darf. Sättigend, würzig, samtig. Perfekt für usselige Wintertage! Wenn die geneigte Leserschaft es mal ausprobiert hat, berichtet mir gerne darüber! Freue mich über Euer Feedback :-)

Hirtenmakkaroni

Zutaten für 3 Portionen:
75 g Tiroler Speck oder Schinken
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
300 g Rinderhack
1 EL Öl
150 g passierte Tomaten
80 ml Gemüsebrühe
75 g gekochter Schinken
1 EL Tomatenmark
Oregano
Salz, Pfeffer
150 g Erbsen (TK)
100 ml Sahne

Slowcooker: 1,5 l
HIGH: 3,5 Stunden
LOW: 6 Stunden plus 30 min auf HIGH

(1) Als erstes alles vorbereiten. Den Speck fein würfeln. Den Kochschinken in mittelgroße Würfel schneiden. Die Zwiebel und Knoblauch häuten und fein würfeln.
(2) Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Speck mit dem Hack, Zwiebel- und Knoblauchwürfeln kräftig anbraten bis es krümelig und nicht mehr rosa ist. In den Einsatz des Slowcookers geben.
(3) Die passierten Tomaten und die mit dem Tomatenmark verrührte Gemüsebrühe angießen. Die Kochschinkenwürfel unterrühren. Mit etwas Oregano und ruhig kräftig mit Pfeffer würzen. Nur wenig salzen, da der Speck, Schinken und Brühe schon würzig sind.
(4) Deckel auflegen und auf Stufe HIGH 3 Stunden (auf LOW 6 Stunden) garen.
(5) Die Erbsen in einem Sieb auftauen, in dem sie mit kochendem Wasser übergossen werden. Gut abtropfen lassen. Nach der Garzeit die aufgetauten Erbsen und die Sahne in den Topf geben. Gut unterrühren. Deckel rauf und weitere 30 Minuten auf HIGH erhitzen.

Zu kurzen Makkaroni servieren und mit etwas Parmesan bestreuen.

Genießen!

Quelle: Frankemölle, G. (2017): Langsam kocht (überall) besser. p 40