Werbung für Ungarn: Kulturhauptstadt Pécs – Kleiner Stadtrundgang

In unserem Urlaub dümpelten und entspannten wir nicht nur im Lieblingsheimatdorf (das war eigentlich sogar die wenigste Zeit so), sondern fuhren ein wenig rum im Lande und hängten ja auch noch einige Tage am Neusiedler See ran, die Frau Kochschlampe ganz wunderbar beschrieb (hier und hier und hier) :-) Jedenfalls war von Anfang an klar, dass wir auch noch eine andere Stadt Ungarns besichtigen. Pécs als letztjährige Kulturhauptstadt stand zur Debatte, ich hatte allerdings Angst, dass die Stadt zu überlaufen sein könnte im Sommer und dachte eher an Szeged. Aber nachdem ich Anfang Mai ein paar Tage zum Zwecke einer  Botaniker-Konferenz in Pécs war, bin ich dieser Stadt hoffnungslos verfallen und so mussten Zwerg und Frau Kochschlampe sie unbedingt auch angucken! Also waren zwei Tage Pécs-Angucken beschlossene Sache und wir machten uns an einem sehr heißen Tag morgens auf, …

um über neue, aber leere Autobahnen knapp 300 km gen Süden Richtung kroatische Grenze zu düsen. Nachdem wir im Hotel eingecheckt und uns kurz erholt hatten (mein Auto ist zu alt für eine Klimaanlage), machten wir auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Man hat ja sonst nichts besseres vor bei 40°C ;-)

Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, in der Stadt ist der typischer PJugendstil kaum vertreten. Es ist eher ein Stil kurz nach dem Jugendstil, hauptsächlich beeinflusst durch die Porzellanfabrik Zsolnay. Ein schönes Beispiel ist auch die Hauptverwaltung des Komitates am Rande des Hauptplatzes der Stadt.

Fast gegenüber das Pécser Rathaus, allerdings werden die Räumlichkeiten auch gerne untervermietet, zum Beispiel an die Firma mit den goldenen Bögen, wohl um die Stadtkasse etwas aufzubessern ;-)

Der Széchenyi tér ist eigentlich der Hauptplatz der Stadt und wurde zum Anlass der Kulturhauptstadt rund erneuert. Hier mal als menschenleere 40°C-Nachmittagsversion mit der Dreifaltigkeitssäule, die irgendwie in keiner ungarischen Stadt fehlen darf und der Moschee der Pascha Kasim, aber dazu noch mehr in einem gesonderten Beitrag über die Kulturschätze der Stadt.

Hier ist dann die Version des Platzes am frühen Abend kurz vor Sonnenuntergang, bei dem die Temperaturen etwas kühler sind und die Menschen sich wieder aus den Häusern heraus trauen. Dort sieht man zusätzlich auch noch einen Held der ungarischen Geschichte, János Hunyadi, der gegen die Türken kämpfte. Ein ebenfalls sehr wichtiges Kapitel in der langen Geschichte dieser Stadt (und wird auch in einem  anderen Beitrag etwas erklärt). An diesem Abend waren diverse Artisten auf dem Széchenyi Platz zu sehen und man konnte auch einige Jongliergeräte wie das Diabolo ausleihen und die eigene Geschicklichkeit testen.

Noch später am Abend konnte man sich im bunt beleuchteten Brunnen wie die ganzen Kinder ein wenig abkühlen. Die Temperaturen betrugen immer noch locker 28°C …

Und nochmal etwas von Zsolnay (es wird noch etwas ausführlicher im Kulturbeitrag *g*)! Der Brunnen wurde mit einer irisierenden Eosin-Glasur überzogen, mit der eben auch oft Kacheln bearbeitet wurden, die dann an Bauwerken wie der Post in Pécs oder dem Kunstgewerbemuseum in Budapest zu finden sind.

Spuckender Kuhkopf am Brunnen …

Auch eine aktive jüdische Gemeinde mit einer schönen Synagoge im romantischen Stil, erbaut 1868/69, gibt es in Pécs. Sie wurde ab 1980 wieder restauriert, nachdem im Holocaust auch in Ungarn ein Großteil der Juden deportiert und ermordet wurden …

Das „Ungarische Volkstheater“ in Pécs auf der Hauptflaniermeile der Stadt, einmal nachmittags und dann nochmals zur blauen Stunde, wobei Zwerg ganz hektisch nach der Bestellung im Restaurant aufsprang und wie wild die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt ablief, um sie in diesen weniger besonderen Minuten vor der Dunkelheit zu photographieren. Fast wäre ihr Essen kalt geworden …

Zum Schluss noch eines der kleinen gemütlichen Gässchen, die es dort zu Hauf gab … Hach, ich mag die Stadt wirklich richtig gern! Zwei Beiträge in petto, einmal zu den kulinarischen Erlebnissen in der Stadt und den von uns besuchten kulturellen Höhepunkten, wozu war Pécs schließlich europäische Kulturhauptstadt im letzten Jahr :-) Ich hoffe, ihr habt Lust auf noch zwei kleine Ausflüge!

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10 Kommentare zu “Werbung für Ungarn: Kulturhauptstadt Pécs – Kleiner Stadtrundgang

  1. kochschlampe 11. Januar 2011 um 06:42 Reply

    War schön jewesen!

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  2. lamiacucina 11. Januar 2011 um 06:59 Reply

    Danke fürs Mitnehmen, von dieser schönen Stadt wüsste ich sonst nichts. 40°C wären mir aber zu heiss.

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  3. Wienermaedel 11. Januar 2011 um 09:41 Reply

    Das freut mich, nocheinmal Bilder von Pécs zusehen, wir haben im Frühjahr 2010 eine richtige Kulturreise dorthin gemacht und die Begeisterung ist nicht abgeklungen. Es war im April noch vieles im Umbau und trotzdem fanden wir es sehr schön !

    Liebe Grüsse aus Wien

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  4. la grosse mere 11. Januar 2011 um 21:43 Reply

    Da war ich mal, da war ich mal! Allerdings kann ich mich an viel überhaupt nicht mehr erinnern. Mit Pécs verbinde ich hauptsächlich einen schweren Rucksack und einen weiten Weg in die Stadt und dann das Problem, den Rucksack abstellen zu können ;-)
    Aber jetzt, wo ich die Bilder wieder so sehe – hatte ich da auch so schönes Wetter? Auf jeden Fall: hübsch, hübsch! Da packt mich glatt wieder die Reiselust…

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  5. missboulette 11. Januar 2011 um 22:49 Reply

    Unbedingt Lust auf mehr! Bin gespannt auf die Fortsetzung. Was für eine Hitze Ihr hattet! Jetzt im Winter kaum vorstellbar.

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  6. Anikó 12. Januar 2011 um 10:40 Reply

    Kochschlampe, yepp, definitiv!

    Robert, 40°C waren hart an der Grenze, auch für mich, aber die Stadt hat sich gelohnt.

    Wienermädel, ich war ja auch Ende April da und wurde noch viel gebaut … Und Kultur hatten wir auch ’ne Menge. Ist aber auch interessant da.

    La grosse mere, ja so vom Bahnhof aus, ist es schon etwas weiter zu laufen, aber es ist von Vorteil, wenn man sich die Buspläne vorher etwas genauer anguckt ;-) Wann warste denn mal da?

    Miss Boulette, ich hoffe wir kriegen dieses Jahr wieder so warmes Wetter, freu mich jetzt schon drauf! Und die nächsten Beiträge sind schon in der Mache :-)

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    • la grosse mere 12. Januar 2011 um 20:45 Reply

      buspläne? oooch… ich war da 2007 auf ner „osteuropatour“, weil ich das noch gar nicht kannte (tschechien, slowakei, ungarn, rumänien) – ok, neee, ungarn war ich sogar schon mal davor. war da auch auf der durchreise und fand’s in ungarn extrem stressig, mir bei der sprache echt nix zusammenreimen zu können, weil sie mit nix, was ich kenne, verwandt ist ;-)

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      • Anikó 13. Januar 2011 um 11:53

        Die Sprache fand Frau Kochschlampe auch am ätzendsten … Kann das für jemandes der nur die romanischen oder slawische Sprache. Aber so nach 1,5 Wochen konnte sich Frau Kochschlampe auch selbständig einen Kaffee mit Kuchen bestellen :-) Man muss nur wollen ;-)
        Aber so ’ne Osteuropatour hört sich spannend an, würd ich auch gerne mal machen, besonders Rumänien find ich spannend mit den krassen Gegensätzen.

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  7. Kirsten 12. Januar 2011 um 12:15 Reply

    Tolle Fotos, machen so richtig Lust auf Urlaub! Ich war ja bisher noch nie in Ungarn, wird Zeit, dass sich das mal ändert.

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  8. […] rumhüpft. Es war zwar heute nicht so warm, aber hab so Truppen auch schon bei 40°C im Schatten in Pécs letztes Jahr […]

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