Ein Klassiker der Partyküche, oder? Aber wie bei Lasagne geht es mir auch hier bei so, dass ich die Gemüsevariante einfach viel lieber mag als die Fleischversion. Manchmal, eigentlich ziemlich oft, gibt es auch für mich zuviel Fleisch. Das schöne am Chili ist ja, dass es aufgewärmt am nächsten Tag noch besser ist und so einfach ein wenig Arbeit umverteilt werden kann und nichts auf den Punkt gar sein muss. Für meine Schmerzrezeptoren im Mund war das Chili schon haarscharf an der Grenze, konnte es nur mit Mühe und viel Brot essen, aber bin ja auch eine bekennende Scharf-Mimose – Hallo, meine Name ist Anikó und ich kann keine scharfen Gerichte essen! Wer dort unempfindlicher ist, darf die Chilischotenmenge gerne erhöhen. Was ich sehr gerne mag an diesem Rezept, ist die Gewürzmischung, die man erst anrührt. Es ist mehr als ihr brauchen werdet, aber die ist vielseitig einsetzbar für andere Fleisch- oder Bohnengerichte. Der Göttinger Ex-Mitbewohner F. hat sich die über alles mit Bohnen gekippt ;-) Diese Menge für die Party hab ich in zwei Töpfen gekocht, so dass sich auch die Kochzeit in Grenzen hielt. Ihr könnt die Menge gerne für Eure Familien halbieren.
Ich glaube, es hat allen gut geschmeckt, keiner vermisste lautstark Fleisch und sogar der mäkelige Coladieb mochte es *g*
Chili sin carne
Zutaten für 8-10 Portionen:
großzügiger Schluck neutrales Öl
2 Gemüsezwiebeln
6 Knoblauchzehen
500 g Möhren
500 g Pastinaken
2 rote Paprikaschoten
500 g Zucchini
2 Chilischoten
6 EL Ketchup
6 EL Tomatenmark
1 Flasche Bier (1/2 l)
4 kleine Dosen Tomaten in Stücke
4 Dosen rote Bohnen
2 Dosen Mais
Salz, Pfeffer
2 EL Rotweinessig
4 TL getrockneter Oregano
2 TL Kreuzkümmelsamen
2 EL Chili con carne-Gewürz
Chili con carne-Gewürz:
1 EL rosenscharfes Paprikapulver
1 EL edelsüßes Paprikapulver
1 TL Chilipulver
1 EL gerebelter Oregano
2 TL Kreuzkümmel (ganz)
1/2 TL Pimentkörner
1/2 TL Nelken
Salz
(1) Zuerst die Gewürzmischung herstellen. Dafür den Kreuzkümmel mit dem Piment und Nelken und etwas Salz mittelfein Mörsern. Mit den restlichen Zutaten in ein gut schließendes Glas geben.
(2) Dann das ganze Gemüse vorbereiten. Die Zwiebeln pellen und mittelfein würfeln. Den Knoblauch ebenfalls pellen und fein würfeln. Die Möhren und Pastinaken schälen und in 1 cm große Würfel schneiden. Die Zucchini halbieren und auch in 1 cm große Würfel schneiden. Die Paprika ebenfalls in Würfel schneiden. Die Chilischote halbieren, die Samen entfernen und fein würfeln. Danach SOFORT gründlich die Hände waschen, damit man sich nicht ausversehen in die Augen fasst, sehr schmerzhaft!
(3) Großzügige Schlucke Öl in den Töpfen erhitzen. Im folgenden immer die Hälfte der Zutaten gleichmäßig auf die beiden Töpfe aufteilen. Die Zwiebeln, Möhren und Pastinaken einige Minuten darin anschwitzen. Schon etwas salzen und pfeffern. Die Chilischotenwürfelchen hineingeben. Ebenso die Zucchini- und Paprikawürfel. Alles ein wenig andünsten. Das Tomatenmark hinzufügen und mit andünsten und gut verrühren. Dann großzügig mit 1 EL Der Chili con carne-Gewürzmischung bestreuen. Unterrühren. Den Ketchup dazu geben und mit dem Bier ablöschen. Die Tomatenstücke aus der Dose dazu geben. Mit dem Oregano und dem Kreuzkümmel würzen. Nochmals gut salzen und pfeffern. Deckel drauf und bei kleiner bis mittlerer Hitze etwa 30 Minuten schmurgeln lassen.
(4) Mais aus der Dose abtropfen lassen. Die Bohnen in ein Sieb geben und kurz abspülen bis das schleimige weg ist. Nach den 30 Minuten dazu geben und nochmals 10-15 Minuten köcheln lassen.
Dann mit Tortillachips, Reis oder Brot servieren. Wer so eine Scharf-Mimose wie ich ist, darf auch gerne Schmand oder so dazu geben, passt wunderbar.
Genießen!
Quelle: Idee nach Hess R., Schinharl C., Szwillus M. (2004): Spezialitäten aus aller Welt. Gräfe und Unzer. München S. 132 und 250
Mit Tag(s) versehen: Alltägliches, billig, chili, Hauptgericht, party, scharf, vegan, vegetarisch
Klingt sehr lecker! Ich mag vegetarisches Chili auch gern, besonders diese indisch angehauchte Variante: http://sugarandspice-foodblog.blogspot.com/2011/01/chili-sin-carne-auf-indisch.html
Da kann man auch gut die Chili-Menge reduzieren, es wird trotzdem schön würzig :-)
LG Kirsten
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Mit Bier ablöschen? Klingt auf alle Fälle schon mal sehr interessant! Das Rezept merk ich mir vor, vegetarische Chilis probier ich immer wieder gerne. Die Menge passt gerade für wenn die hungrigen Rollenspieler wieder einfallen, das werd ich auf alle Fälle ausprobieren!
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Ich hatte es zwischenzeitlich sogar irgendwann schon mal nachgekocht, nun aber nochmals und auch verbloggt. Kam super an, vielen Dank fürs Rezept!
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Mensch, Anikó! Wat bin ich langsam, aber jetzt nochmal für alle bisherigen Geburtstagssausen: Da hätte ich überall gerne mitgenascht!
Meine Cousine hat übrigens direkt nach Weihnachten Geburtstag – die ist ganz schön am Fluchen. Da ist kurz vor Weihnachten sicher noch besser, dann ist man noch nicht so träge und „feiertagsgeschädigt“. Guter Plan, das mit dem Nachfeiern. Das werde ich ihr mal vorschlagen für dieses bzw. nächstes Jahr. ;-)
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Erst mal: Herzlichen Glückwunsch, nachträglich!
Auch wenn es schon länger her ist :)
Aber Dein Geburtstagsessen sieht fantastisch aus!
Mir gefielen die Dips sehr gut.
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