Semmelknödel mal anders

Hier auf dem kleinen Blog sind ja eher selten Knödel zu sehen. Das hat zwei Gründe: 1. Weder auf der deutschen noch auf der ungarischen Seite meiner Familie sind Knödel verbreitet. 2. Knödel zu fabrizieren ist aufwendig, zeitintensiv und lohnt sich meist nicht für zwei Portionen. Aber wenn man ein Schmorgericht zubereitet, dass in Ruhe vor sich hin schmurgelt, kann ich auch noch passende Knödel dazu basteln.

Und basteln ist hier fast das richtige Wort. Im Gegensatz zur deutschen Variante, die ich kenne, wird hier keine Milch über die Brötchenwürfel gegeben, nein, es wird erst ein dickflüssiger Pfannkuchenteig gerührt, in den auch noch Hefe kommt. Die wirklich vielen Brötchenwürfel kommen zusammen mit Käse und Petersilie dazu. Zugegeben, ich war sehr skeptisch:

  • Sind das nicht zu viele Brötchenwürfel?
  • Läuft der Käse nicht aus?
  • Lassen sie sich formen?
  • Fallen die im Wasser nicht auseinander?

Aber nein, nein, ja und nochmals nein. Es sind wunderbare Knödel, die würzig und zart schmecken, aber gleichzeitig noch Biss haben. Sie nehmen großartigst die Sauce und sind so perfekt geeignet als Beilage für saucige Schmorgerichte. Ich hatte sie zu einem ungarischen Rinderschmorbraten gemacht, den ich heute bei Susi Turbohausfrau präsentiere. Also probiert es mal aus, lohnt sich definitiv!

Semmelknödel mal anders

Zutaten für 12-14 Stück:
4-6 altbackene Brötchen
200 g Mehl
2 Eier
150 g Wasser
1 Päckchen Trockenhefe
1 großes Bund glatte Petersilie
100 g Käse (z.B. Gouda oder geräucherter Käse)
Salz, Pfeffer

(1) Die Brötchen relativ fein würfeln. Gleichmäßig auf einem Backblech verteilen. In den kalten Ofen schieben. Auf 180°C Ober-/Unterhitze stellen und ca. 10 Minuten rösten bis sie knusprig und etwas brauner sind.
(2) Das Mehl mit den Eiern und dem Wasser zu einem dickflüssigen Pfannkuchenteig rühren. Die Trockenhefe unterrühren und den Teig 20 Minuten ruhen lassen.
(3) In der Zeit die Petersilie mittelfein hacken und den Käse in mittelgroße Würfel schneiden.
(4) Die Brötchen unter den Teig rühren. Ebenfalls die Petersilie und Käse und alles gleichmäßig verteilen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mit angefeuchteten Händen aus dem Teig 12-14 Knödel formen und sie nochmal 15 Minuten auf einem Brett liegend, ruhen lassen.
(5) In der Zwischenzeit einen weiten Topf mit Wasser füllen und es aufkochen lassen. Salzen. Auf mittelhohe Stufe zurück schalten. So viele Knödel in den Topf geben, wie bequem rein passen, sie gehen noch ordentlich auf. Ich habe sie in 2 Portionen gekocht. Die Knödel ca. 10 Minuten simmern lassen bis sie gar sind. Herausnehmen und in ein Sieb geben.

Sie passen wunderbar zu Schmorgerichten, egal ob mit Gemüse oder Fleisch.

Quelle: StreetkitchenVadas zsemlegomboccal

Ich habe die übrigen Knödel auch eingefroren, aber bisher noch nicht wieder aufgetaut, kann also erst später darüber berichten :-)

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7 Kommentare zu “Semmelknödel mal anders

  1. Anna C. 27. Mai 2016 um 15:15 Reply

    Klasse Knödel! Ich steh zwar enorm auf Kriegsfuß mit Knödeln, Hefeknödel allerdings kann ich gut und werde diese Variante unbedingt testen!

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  2. Ingrid Auchwas 27. Mai 2016 um 18:27 Reply

    Liebe Aniko,
    jetzt habe ich gerade diesen köstlichen Braten auf meine Liste gesetzt und jetzt diese super Knödel dazu, die mir mal in ganz neuer Art hier erscheinen. Sehen die gut aus, die müssen probiert werden. Danke für die tollen Rezepte.
    Liebe Grüße und einen schönen Abend
    Ingrid

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  3. giftigeblonde 27. Mai 2016 um 19:17 Reply

    Knödel mit Germ! Ich werde die auch nachmachen das interessiert mich jetzt total!

    lg. Sina

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  4. Toettchen 30. Mai 2016 um 10:49 Reply

    Die sehen aber sehr gut aus. Ich hab auch schon mal Käse in eine Knödelmasse gegegen. Das war aber ein Serviertenknödle mit Karávan (für die die ihn nicht kennen: ein angenehmer ungarischer Räucherkäse). Die Variante mit Germ werde ich unbedingt ausprobieren. Danke für das Rezept.

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  5. Herr Rau 14. Juni 2016 um 08:07 Reply

    Ich hab’s gemacht, sehr lecker. Die Knödel waren bei mir etwas fester als die üblichen Semmelknödel, und der Käse ist zu einem guten Teil ausgelaufen und hat sich unten am Topfboden gesammelt. Trotzdem eine schöne Variante. Und auch wenn man es beim Formen erst nicht meint: das hält.

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    • Anikó 14. Juni 2016 um 11:17 Reply

      Dachte ich es mir doch als ich das Bild bei der Gattin sah 😊 Ja, beim Käse muss man gucken, ich hatte eigentlich auch fest mit auslaufen gerechnet, aber der blieb drin. Und freut mich wirklich sehr, dass es gemundet hat :-)

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  6. […] kaufen. Also nahm ich eine Packung mit, ohne genauen Plan, was ich damit anfange. Da fielen mir die Semmelknödel im Tiefkühler ein und dass der eh viel zu voll ist (nicht, dass er wesentlich leerer wird […]

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