Orientalisierte norddeutsche Kohlspezialität

Ich liebe ja Kohl jedweder Art, die Liebe zum Grünkohl fing allerdings erst spät an und wurde irgendwie auch noch nicht wirklich ausgelebt. Aus unempfindlichen Gründen schaff ich es offensichtlich immer nur einmal in der Saison Grünkohl zu essen. Aber immerhin …Noch vor Weihnachten kaufte ich eine Tüte im Supermarkt, die ich eigentlich kochen wollte, aber so einige andere Kleinigkeiten hinderten mich. So kam die Tüte die knapp 500 km mit nach Rostock, wo sie dann schlussendlich von Frau Mama zubereitet wurde, während Herr Papa und ich Wildpferdchen anguckten.

Frau Mama hat wohl ganz schön geflucht beim Putzen und Kleinfisseln des Grünkohls, vielleicht sollte ich auch anfangen TK-Grünkohl zu kaufen, dann fällt das weg. Aber das Endergebnis fand ich wirklich lecker, auch wenn Frau Mama den von mir nicht sehr geschätzten Kümmel statt Kreuzkümmel benutzte. Aber hat auch nicht wirklich gestört … Wirklich lecker-fruchtig und passt hervorragend zu Lammbratwürstchen. Also unbedingt mal austesten! Vielleicht schaffe ich diesen Winter noch ein anderes Rezept auszutesten, schön wär’s :-)

Grünkohl mit Orangen

750 g frischer, geputzer Grünkohl
1 Gemüsezwiebel (300 g) (hier: 2 normale Zwiebeln)
3 Bio-Orangen
2 EL Butterschmalz
3 Knoblauchzehen
1 TL Kreuzkümmelsaat (hier: normaler Kümmel)
50 g Rosinen (hier: vergessen)
Salz
Pfeffer
150 ml Fleischbrühe
frisch geriebene Muskatnuss

(1) Den Grünkohl gründlich waschen, abtropfen lassen und fein zupfen. Die Zwiebel abziehen und in dickere Halbringe schneiden. Von einer Orange nach dem heißen waschen und abtrocknen, 2 TL Schale reiben und 150 ml Saft auspressen.
(2) Das Butterschmalz in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebelringe darin bei mittlerer bis starker Hitze glasig braten. Den Knoblauch dazupressen und kurz mitbraten. Den Grünkohl untermischen und ca. 5 Minuten mitbraten. Die Orangenschale, Kreuzkümmeln und Rosinen unterrühren, salzen und pfeffern. Die Brühe zusammen mit dem Orangensaft zugeben und bei mittlerer Hitze zugedeckt nach dem Aufkochen 45 Minuten schmoren lassen.
(3) Während der Kohl schmort die zwei restlichen Orangen so schälen, dass die weiße Haut mit abgeschnitten wird. Die nackten Orangen in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Nach den 45 Minuten unter den Grünkohl heben und noch weitere 15 Minuten köcheln lassen.

Dazu: irgendwas mit Lamm: Hüftsteak, Bratwurst o.ä.

Quelle: essen & trinken – Für jeden Tag 02/2008 via essen & trinken Homepage

Du magst es lieber klassischer? Dann vielleicht das hier:
Grünkohl mit Birnen und Kassler

3 Kommentare zu “Orientalisierte norddeutsche Kohlspezialität

  1. nina 15. Februar 2010 um 08:51 Reply

    Gut, dass Du das gekocht hast! Hier gab es noch keinen Grünkohl, aber diese Woche :)

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  2. kochschlampe 15. Februar 2010 um 09:05 Reply

    Die Rosinen hätte ich auch vergessen, aber mit Absicht.
    Es klingt nach einem interessanten Essen, aber ich fürchte, meine Kohlexperimentierfreudigkeit ist nicht so arg ausgeprägt. Ich werde erstmal mich damit arrangieren, dass Wirsing lecker sein kann.

    ;-)

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  3. stampoasis 15. Februar 2010 um 22:20 Reply

    das hört sich ja sehr lecker an! mit orangen *hhhhhmmmmm*!!! gerade vor 15 minuten bekam ich die „essensbestellung“ fürs wochenende: grünkohl – solange es noch so kalt ist. bei uns wird grünkohl allerdings nur ganz klassisch nach altem familienrezept gekocht: oldenburger grünkohl mit bremer pinkel und kochwurst (und pellkartoffeln), hinterher zwei ouzu nicht zu vergessen. und von diesem rezept ist es einfach unmöglich abzuweichen….

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  4. Ann 23. Januar 2012 um 16:18 Reply

    Grünkohl zu putzen ist jetzt nicht sonderlich fisselig, finde ich. Blatt fest halten und Stengel schräg nach oben wegziehen, schon ist man die dicken, strohigen Rippen los. Da nervt Spinat putzen schon mehr.

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