Székelygulyás – Gulasch á la Székely

Székelygulyás

Székelygulyás

Noch mehr Essen, das nicht sonderlich berauschend aussieht, dafür aber umso besser schmeckt! Székelygulyás (gespr. „ßehkejgujahsch“, Gott sieht das bescheuert aus) ist hier in Deutschland unter dem Namen „Szegediner Gulasch“ (gespr. „ßägädiner“) bekannt, wobei das sehr irreführend ist. Denn eigentlich hat dieses Gericht gar nichts mit der Stadt Szeged (soll sehr schön sein dort, war leider noch nicht da, dabei ist Ungarn gar nicht so groß *seufz*) zu tun. Es wurde extra für den Schriftsteller József Székely erfunden.

Es ist ein tolles Essen für Leute, die viel Essen auf einmal kochen wollen, weil wenig Zeit und/oder Lust vorhanden. Es ist vom Ansatz her ein normales ungarisches Gulasch in das nur Sauerkraut gegeben wird. Also kann man die doppelte Portion Gulasch ansetzen, die Hälfte in einen anderen Topf umfüllen und sowohl Gulasch als auch Szegediner Gulasch kochen. Toll für gestresste Hausfrauen und -männer! Bei diesem Essen lohnt es sich sowieso mehr zu kochen, da es am nächsten wieder aufgewärmt noch besser schmeckt und man es auch gut einfrieren kann :-)

Eine Besonderheit des ungarischen Gulaschs ist, dass das Fleisch nicht gesondert angebraten wird, sondern gleich zu den paprizierten (ja, so heißt das wirklich *g*) Zwiebeln gegeben wird, meist ohne viel Wasser dazu, da das Fleisch durch das sanfte, lange schmoren eigentlich einiges an Eigensaft lässt. Wer mehr Sauce möchte, der kann zum Schluss noch Wasser hinzufügen und das ganze dann mit der typischen Saure Sahne-Mehl-Gemisch binden.

Frau Mama macht manchmal eine Version bei der die Zutaten geschichtet werden. Es kommt eine Schicht Sauerkraut in den Topf, darauf Hackbällchen und Gulaschfleisch, wieder Sauerkraut mit Hackbällchen und Gulaschfleisch. Die letzte Schicht ist Sauerkraut, das Ganze wird dann ganz langsam geschmort. Muss mal das Rezept erfragen und ausprobieren.

Jedenfalls ist Székelygulyás ein tolles Herbst-/Winteressen, wenn man was Wärmendes, Herzhaftes braucht.

Székelygulyás – Gulasch á la Székely (4 Portionen)

600 g Schweinefleisch für Gulasch
3 EL Öl (am Besten neutrales)
2-4 TL Rosenpaprika (je nachdem wie scharf man es mag)
600 g Sauerkraut
3 Zwiebeln
300 ml saure Sahne
1 Paprikaschote (hier: nicht vorhanden)
Salz
1 Knoblauchzehe (hier: vergessen)
Kümmel (Menge nach Geschmack)
2 TL Mehl

(1) Fleisch in Stückchen schneiden. Die Zwiebeln fein hacken, die Paprikaschote putzen, entkernen und in Würfel schneiden.
(2) Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln bei mittlerer Hitze schon glasig dünsten. Topf vom Herd nehmen, Zwiebeln mit Rosenpaprika bestreuen und schnell rühren. 100 ml Wasser hinzufügen (damit das Paprikapulver nicht verbrennt, schmeckt sonst bitter) und zurück auf den Herd. Bei höherer Hitze das Wasser verdunsten lassen.
(3) Das Fleisch zugeben, salzen und zugedeckt bei milder Hitze 45-60 Minuten schmoren (je nach Fleischqualität). Inzwischen die Knoblauchzehe mit dem Kümmel zerschneiden und zusammen mit der Paprikaschoten hinzufügen. Das Sauerkraut dazu geben und nochmals 45-60 Minuten schmurgeln lassen.
(4) 200 ml der sauren Sahne mit dem Mehl und 100 ml kaltem Wasser verquirlen. Sobald das Gulasch gar ist, unterrühren und nochmal 5-10 Minuten kochen, damit die Sauce bindet.

Sofort heiß servieren und mit der restlichen sauren Sahne beträufeln.

Dazu: Salzkartoffeln oder frisches Weißbrot.

Quelle: Emil Turós – Zu Gast in Ungarn. Die Kochkunst der Magyaren

Geschmack: ++++
Zeit: +++
Zutaten: ++
Schwierigkeitsgrad: +

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9 Kommentare zu “Székelygulyás – Gulasch á la Székely

  1. lamiacucina 19. November 2008 um 06:52 Reply

    hier lerne ich gerne ungarisch kochen, aus erster Hand, wird bald mal nachgekocht.

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  2. Petra aka Cascabel 19. November 2008 um 13:54 Reply

    Oh ja, welch feine Anregung! Ich liebe diese Kombination :-)

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  3. tardis19 20. November 2008 um 12:44 Reply

    Und ich hab kein Probierhäppchen abbekommen… *Schnüff*
    ;)

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  4. Barbara 21. November 2008 um 17:25 Reply

    Das gefällt mir auch sehr gut, toll! Und ich dachte auch immer, die Stadt sei Namenspatron gewesen.

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  5. […] kann der findige Koch gleich die doppelte Menge ansetzen und einen Teil als normales Gulasch oder Székely gulyás verwenden :) Man muss sie sicher nicht so rustikal aussehen lassen wie ich und kann das Gemüse und […]

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  6. missboulette 23. September 2010 um 22:27 Reply

    Was bleibt mir übrig als richtig klischeehaft zu allererst nach Szegediner Gulasch bei Dir Ausschau zu halten :-) Ich liebe aber dieses Gericht wirklich – hab’s aber noch nie selbst gemacht.
    Wird aber bald nachgeholt!

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  7. Hesting 3. März 2011 um 03:45 Reply

    Danke, daß Du das Rezept bei Astrids Bericht verlinkt hast. Ich stelle gerade fasziniert fest, daß darin keine Rede von einem Backofen ist.

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  8. Elsa L'Vadore 18. Januar 2013 um 14:01 Reply

    Hihi, bei uns (ungarischer Nachname, Wurzeln in Bessarabien und dem Erzgebirge) kommen zu gleichen Teilen Rind, Schwein, Sauerkraut und Zwiebeln rein und dazu gibt es zwingend (gebratene) Dampfnudeln.

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  9. […] Ewigkeiten mit einem äußerst gruseligen Bild zeigte ich ja schon mal wie die ungarische Familie Szegediner Gulasch oder Székely káposzta macht. Trotzdem war ich damals, als ich bei der mittleren Tante die […]

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