Zöldbabos kulajda – Saure Kartoffel-Pilz-Suppe mit Bohnen

Das Wetter läßt doch sehr zu wünschen übrig, zumindest für Sommer-, ja in der Tat Hochsommerliebhaber wie mich! So richtig wohl fühle ich mich erst ab 25°C, viel lieber hab ich so 30-32°C, ein Traum! Deswegen bin ich auch so überhaupt nicht einverstanden mit dem Herbsteinfall, heute sagen die Wetterfrösche nur 11°C Höchsttemperatur für Kassel an, mir graut’s …

Jedenfalls tut bei so einem Wetter eine Suppe sehr gut. Aber da ich mich bisher weigere die komplett winterlichen Suppe zu kochen, kam mir die (oder der?) Kulajda, die Zsófia vom ungarischen Blog Chili & Vanilia letztens veröffentlicht hatte gerade recht. Ich hatte ja eh noch Bohnen und Pilze da vom überaus köstlichen Bohnen-Pilz-Gemüse da und auch die restlichen Zutaten der Suppe fanden sich noch im Haushalt. Einzig die getrockneten Steinpilze mussten noch gefunden werden. Meinen Vorrat hatte ich gerade vorm Urlaub wegen einer akuten Lebensmittelmottenplage feierlich der Müllhalde übergeben *hmpf* Und dann gab es im Supermarkt keine getrockneten Steinpilze, nur getrocknete Mischpilze mit einem Minimalstanteil Steinpilz. (Notiz an mich: Beim nächsten Tagesbesuch in der Studienstadt, unbedingt beim Gewürzdealer des Vertrauens Steinpilze erstehen!)

Ein Kulajda scheint eine tschechische Suppenspezialität aus den Bergen (davon gibt es dort ja auch einige *g*) zu sein. Mehr Infos als, dass es eine saure Bohnen-Pilz-Suppe ist, habe ich irgendwie nicht gefunden, mein tschechisch ist dann doch zu schlecht ;-) Aber es ist eine verdammt leckere säuerliche Suppe, die mit einem großen Schuss Milch gekocht. In Zsófias Rezept werden noch das derzeitige Lieblingsgemüse, grüne Bohnen dazu gegeben, die ja gerade voll in Saison stehen.
Die Kulajda war wirklich köstlich, sehr interessante (im sehr positiven Sinne gemeint!) Geschmackskombination mit der Milch und dem Essig. Ernstlich so großartig, dass ich es bald wieder kochen werde. Halt das perfekte Essen für verregnete Tage!

Zöldbabos kulajda
Saure Kartoffel-Pilz-Suppe mit grünen Bohnen

Zutaten für 4 Portionen:
15 g getrocknete Steinpilze
400 ml kochendes Wasser
30 g Butter
4 Frühlingszwiebeln in feine Ringe geschrieben geschnitten
hier: 200 g braune Champignons, geputzt und in Scheiben geschnitten
400 ml Fleischbrühe (hier: Gemüsebrühe)
400 ml Milch
1 Lorbeerblatt
6 mittelgroße Kartoffeln, geschält und gewürfelt
250 g grüne Bohnen, geputzt und in Stücke geschnitten
Salz, Pfeffer
200 ml saure Sahne
1 EL Speisestärke
2 EL Weißweinessig, gute Qualität!
Prise Zucker
1 Bund frischen Dill, fein gehackt
4 Eier (hier: weggelassen)

(1) Die getrockneten Steinpilze mindestens 30 Minuten in dem heißen Wasser einweichen.
(2) Die Butter in einem großen Topf schmelzen lassen. Die Frühlingszwiebelringe zusammen mit den Champignonscheiben und einer Prise Salz unter dem Deckel anschmurgeln.
(3) Mit der Fleisch- oder Gemüsebrühe, der Milch und den eingeweichten Pilzen samt Einweichwasser auffüllen. Das Lorbeerblatt, die Kartoffelwürfel und die grünen Bohnen zugeben. Salzen und pfeffern. Circa 12-15 Minuten kochen lassen bis die Kartoffeln weich sind.
(4) Die Speisestärke klumpenfrei mit der sauren Sahne verrühren. Einige Esslöffel der Suppenflüssigkeit dazu geben und in die Suppe rühren. Den Essig und eine Prise Zucker in die Suppe geben zusammen mit dem Dill.
Nochmals abschmecken und

Genießen!

Quelle: Mautner Zsófia: Chili & VaniliaZöldbabos kulajda

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21 Kommentare zu “Zöldbabos kulajda – Saure Kartoffel-Pilz-Suppe mit Bohnen

  1. Evi 30. August 2010 um 08:43 Reply

    Klingt lecker! Ich mag saure Suppen mit osteuropäischem Einschlag unheimlich gerne. Ich muss mir mal von meiner polnischen Freundin Zurek (fermentiertes Roggenmehl) mitbringen lassen oder mich ganz todesmutig selbst dran wagen. ;) Zur schmeckt klasse!

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  2. multikulinaria 30. August 2010 um 11:14 Reply

    Erinnert mich etwas an die ‚Sauren Kartoffelstückchen‘ meiner Oma, die ich als Kind so gerne gegessen habe. Ist gebookmarked.

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  3. Anikó 30. August 2010 um 18:39 Reply

    Evi, ich auch … Finde den leichten Essiggeschmack einfach super!

    Peggy, „Saure Kartoffelstückchen“? Kannst Du das Rezept mal bringen? Würde mich wirklich sehr interessieren :-)

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    • la grosse mere 31. August 2010 um 18:27 Reply

      ja! ja! ja! Saure Kartoffelstückchen klingt spannend! Über ein Rezept würde ich mich auch freuen! :-)

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  4. Houdini 31. August 2010 um 13:19 Reply

    Wäre genau richtig heute, 10°C am Morgen, richtig deftig.
    Es sieht so anders aus hier, war anscheinend lange nicht vorbei gekommen, sorry.

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  5. Sylvia 31. August 2010 um 16:18 Reply

    Schon auf meine Nachkochliste gesetzt! :-) Bei der „Kälte“ ist eine vegetarische Suppe genau das Richtige für mich. Danke für das tolle Rezept!

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  6. la grosse mere 31. August 2010 um 18:18 Reply

    oho? neues Design? :-) sieht aber gut aus!
    ich wollte mich ja nur auf eine gulaschsuche begeben, mir ist gerade nach gulasch, und da ist doch dieses seitchen hier genau die richtige adresse!
    allerdings komm ich ins schwanken: diese suppe klingt auch recht spannend. saure suppe? sehr lecker!!! ich mag auch sauerkrautsuppen und so zeug. aber mit milch? ich bin neugierig… :-)

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  7. Anikó 31. August 2010 um 19:52 Reply

    Großer Zauberer, das neue Design war ’ne gestrige Spontanidee und zumindest die Farbwahl ist noch nicht endgültig, wobei mir dieses Ton-in-Ton ganz gut gefällt. Aber kein Problem, wenn Du länger nicht hier warst, man hat ja meistens noch ein Leben außerhalb des Internets :-)

    Sylvia, bin gespannt wie es Dir schmeckt :-)

    Danke grosse mere! Ja, für Gulasch biste hier richtig und hab auch unterschiedliche im Angebot, sogar ein vegetarisches Kürbisgulasch :-) Einfach fragen und Sie bekommen prompt Rezepte frei Haus geliefert :-)

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  8. kochschlampe 1. September 2010 um 17:18 Reply

    Ich bin nicht sicher, ob ich den Dill darin schätzen würde. Dem stehe ich immer leicht kritisch gegenüber. Was würdest Du sonst als Ersatz vorschlagen?

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    • Anikó 1. September 2010 um 17:31 Reply

      Aber Dill passt unglaublich gut mit dem leicht sauren des Essigs zusammen. War doch beim Zucchinigemüse in Ungarn auch so :-) Ansonsten nimm erstmal weniger Dill, um es auszutesten oder ich würde es mit Petersilie ersetzen, wobei das aber definitiv nicht denselben Geschmack ergeben würde, wie mit Dill.

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      • kochschlampe 1. September 2010 um 17:38

        Ich esse Dill eher wenn andere ihn ranmachen. Und ja, das hat am Zucchinigemüse durchaus geschmeckt, war nur sehr fremd für mich.

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  9. FrauSchmunzel 2. September 2010 um 10:40 Reply

    Ich bin derzeit auch auf Suppen-Trip. Zwei waren es diese Woche schon. Die hier kommt auch auf meine Liste. Ich mag ja Dill und sauer und Pilze sehr gerne!

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  10. sylvia 2. September 2010 um 20:22 Reply

    Ich bin schwer begeistert! Die Suppe gabs heute und in Zukunft noch öfter! Der Dill passt übrigends hervoragend in die Suppe.

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  11. eva 7. September 2010 um 10:32 Reply

    werd die suppe heute kochen. und die frühlingszwieblen in kleine ringe schreiben ;)

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    • Anikó 7. September 2010 um 10:56 Reply

      Ähm ja, danke für den Hinweis Eva ;-) Frühlingszwiebeln in Ringe zu schreiben, ist aber auch eine höchst anspruchsvolle Aufgabe ;-)
      Dann melde Dich doch mal, wie die Suppe geschmeckt hat :-)

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      • la grosse mere 7. September 2010 um 18:47

        hihi, ich hab die suppe mit dem gros pere gekocht, der hat mir auch gesagt, ich müsse die frühlingszwiebeln doch nicht schneiden, sondern in ringe schreiben ;-) und den kochenden wasser hat er auch erwähnt. ich habe das mit „sicher in eile geschrieben, aber das rezept ist doch gut!“ verteidigt :-D
        suppe war lecker, ich mag so saure suppen. mamas kartoffelsuppe ist auch mit essig, ob das der tschechische einfluß in die österreichische küche meiner frau mama ist?

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  12. Anikó 7. September 2010 um 20:48 Reply

    Manchmal ist man zu blind, grosse mere. Ich glaube Blogeinträge sind manchmal wie Hausarbeiten an der Uni, man arbeitet so viel dran, dass man für die eigenen Fehler blind ist … *seufz*

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  13. kitchenroach 13. September 2010 um 08:04 Reply

    Du hast ja ein neues Layout, das muss ich wohl verpasst haben. Die saeuerliche Variante einer Suppe gefaellt mir. Ich habe oft Saures Kartoffelgemuese als Kind geniessen duerfen!

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  14. Mademoiselle 14. September 2010 um 18:43 Reply

    Also deine Suppe schmeckt wirklich klasse…allerdings hab ich ganz viele kleine Flocken auf meiner Suppe :(
    mal schaun was ich da nächstes Mal ändern muss (neben guten getrockneten Steinpilzen:) ^^

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  15. […] Bohnensuppen mit einer saurer Komponente und Dill kombinieren, wie ja auch schon erfolgreich der Bohnen-Kulajda letztes Jahr bewiesen […]

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  16. Beatrix Alfs 8. März 2013 um 16:31 Reply

    Bei dem Essen darf mich dann nur niemand fragen, was es war. Da stelle ich lieber gleich ein Schildchen mit „Zölda…“ auf!

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