Archiv für den Monat August 2010

Zöldbabos kulajda – Saure Kartoffel-Pilz-Suppe mit Bohnen

Das Wetter läßt doch sehr zu wünschen übrig, zumindest für Sommer-, ja in der Tat Hochsommerliebhaber wie mich! So richtig wohl fühle ich mich erst ab 25°C, viel lieber hab ich so 30-32°C, ein Traum! Deswegen bin ich auch so überhaupt nicht einverstanden mit dem Herbsteinfall, heute sagen die Wetterfrösche nur 11°C Höchsttemperatur für Kassel an, mir graut’s …

Jedenfalls tut bei so einem Wetter eine Suppe sehr gut. Aber da ich mich bisher weigere die komplett winterlichen Suppe zu kochen, kam mir die (oder der?) Kulajda, die Zsófia vom ungarischen Blog Chili & Vanilia letztens veröffentlicht hatte gerade recht. Ich hatte ja eh noch Bohnen und Pilze da vom überaus köstlichen Bohnen-Pilz-Gemüse da und auch die restlichen Zutaten der Suppe fanden sich noch im Haushalt. Einzig die getrockneten Steinpilze mussten noch gefunden werden. Meinen Vorrat hatte ich gerade vorm Urlaub wegen einer akuten Lebensmittelmottenplage feierlich der Müllhalde übergeben *hmpf* Und dann gab es im Supermarkt keine getrockneten Steinpilze, nur getrocknete Mischpilze mit einem Minimalstanteil Steinpilz. (Notiz an mich: Beim nächsten Tagesbesuch in der Studienstadt, unbedingt beim Gewürzdealer des Vertrauens Steinpilze erstehen!)

Ein Kulajda scheint eine tschechische Suppenspezialität aus den Bergen (davon gibt es dort ja auch einige *g*) zu sein. Mehr Infos als, dass es eine saure Bohnen-Pilz-Suppe ist, habe ich irgendwie nicht gefunden, mein tschechisch ist dann doch zu schlecht ;-) Aber es ist eine verdammt leckere säuerliche Suppe, die mit einem großen Schuss Milch gekocht. In Zsófias Rezept werden noch das derzeitige Lieblingsgemüse, grüne Bohnen dazu gegeben, die ja gerade voll in Saison stehen.
Die Kulajda war wirklich köstlich, sehr interessante (im sehr positiven Sinne gemeint!) Geschmackskombination mit der Milch und dem Essig. Ernstlich so großartig, dass ich es bald wieder kochen werde. Halt das perfekte Essen für verregnete Tage!

Zöldbabos kulajda
Saure Kartoffel-Pilz-Suppe mit grünen Bohnen

Zutaten für 4 Portionen:
15 g getrocknete Steinpilze
400 ml kochendes Wasser
30 g Butter
4 Frühlingszwiebeln in feine Ringe geschrieben geschnitten
hier: 200 g braune Champignons, geputzt und in Scheiben geschnitten
400 ml Fleischbrühe (hier: Gemüsebrühe)
400 ml Milch
1 Lorbeerblatt
6 mittelgroße Kartoffeln, geschält und gewürfelt
250 g grüne Bohnen, geputzt und in Stücke geschnitten
Salz, Pfeffer
200 ml saure Sahne
1 EL Speisestärke
2 EL Weißweinessig, gute Qualität!
Prise Zucker
1 Bund frischen Dill, fein gehackt
4 Eier (hier: weggelassen)

(1) Die getrockneten Steinpilze mindestens 30 Minuten in dem heißen Wasser einweichen.
(2) Die Butter in einem großen Topf schmelzen lassen. Die Frühlingszwiebelringe zusammen mit den Champignonscheiben und einer Prise Salz unter dem Deckel anschmurgeln.
(3) Mit der Fleisch- oder Gemüsebrühe, der Milch und den eingeweichten Pilzen samt Einweichwasser auffüllen. Das Lorbeerblatt, die Kartoffelwürfel und die grünen Bohnen zugeben. Salzen und pfeffern. Circa 12-15 Minuten kochen lassen bis die Kartoffeln weich sind.
(4) Die Speisestärke klumpenfrei mit der sauren Sahne verrühren. Einige Esslöffel der Suppenflüssigkeit dazu geben und in die Suppe rühren. Den Essig und eine Prise Zucker in die Suppe geben zusammen mit dem Dill.
Nochmals abschmecken und

Genießen!

Quelle: Mautner Zsófia: Chili & VaniliaZöldbabos kulajda

Bohnen-Pfifferlings-Gemüse … naja, fast …

Yeah, die Bohnensaison ist in vollem Gange! Und ich liebe Bohnen! Ich liebe: Bohnensalat, Bohnen im Salat, ungarisches Bohnengemüse, Bohnensuppe in ungarisch, Bohnen als Beilage, Bohnen pur nur in Salzwasser gekocht mit Butter verfeinert, Bohnen in Gratin oder als norddeutscher Sommer-Eintopf. Kurz gesagt, bisher habe ich noch keine Zubereitungsweise gefunden, in denen mir Bohnen nicht geschmeckt hätten. Und da gerade Saison ist, habe ich ein sehr großes Verlangen nach den grünen und gelben Hülsen :-) In der letzten Essen & Trinken waren auch prompt Bohnen-Rezepte, die ich auf der Suche nach Inspiration für’s Abendessen durchforstete. Da stach mir ein Gemüse von Bohnen mit Pfifferlingen ins Auge. Hmm, warum eigentlich nicht? Bohnen mag, ja liebe ich. Pfifferlingen, Pilzen allgemein, kann ich auch ’ne Menge abgewinnen und gegen Gemüse in gebunden Sauce habe auch überhaupt nichts einzuwenden … Nehm‘ ich! Dazu wurde ein Klops aus Wildschweinfleisch gebraten. Hmm, kriege ich nicht so schnell und brauch ich eigentlich auch nicht, pures Gemüse nur mit etwas frischem Weißbrot ist köstlich genug.

Leider gab es dann keine guten Pfifferlinge (entweder angetrocknet oder matschig *hmpf*) zu kaufen, also braune Champignons als Ersatz und dann lachte mich aus der Fleischtheke auch noch ein Roastbeef-Steak an. Eigentlich auch ’ne nette Beilage und eben auch gut für mich alleine machbar. Und statt des Weißbrots Pellkartoffeln. Irgendwie klassisch, oder?

Also zuerst kurz zum Roastbeef (brate ich mir nun auch nicht allzu oft): doch, sehr gut, trotz der wenigen Übung im Steak-Braten genau richtig und saftig geraten. Aber jetzt zum wichtigen, dem Bohnen-Pfifferlings/Champignon-Gemüse. Ein Träumchen! Cremige, schmackhafte Sauce mit knackigen Bohnen und herzhaften Pilzen. Wirklich großartige Kombination, wenn man Bechamel-Saucen mag ;-) Hat mir so gut geschmeckt, dass ich es am nächsten Tag mit den restlichen Gemüse-Beständen gleich nochmal gekocht hätte, wenn mir nicht ein anderes Rezept im weltweiten Zwischennetz ins Auge gefallen wäre. Mehr dazu beim nächsten Beitrag … Aber erst einmal das Rezept für das Gemüse. Ich gebe Euch das Original an, habe es eigentlich nur halbiert und eben die Pfifferlinge durch Champignons ersetzt und diese eben im Fett des Roastbeefs angebraten und nicht des Wildschweinklops‘.

Bohnengemüse mit Pfifferlingen

Zutaten für 4 Portionen:
400 g grüne Bohnen
Salz
200 g Pfifferlinge (hier: braune Champignons)
40 g Butter
1 EL Mehl
400 ml Milch
100 ml Schlagsahne
Muskat
1 Stiel Petersilie
2 Stiele Bohnenkraut
1-2 Spritzer Zitrone

etwas Öl und/oder Butter

(1) Die Bohnen putzen und je nach Größe halbieren oder dritteln. In kochendem Salzwasser ca. 8 Minuten blanchieren. Danach abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und gut abtropfen lassen. Die Pilze putzen (die Champignons in dickere Scheiben schneiden).
(2) Die Butter in einem breiten Topf zerlassen und das Mehl mit einem Schneebesen einrühren. Unter Rühren die Milch und 50 ml Wasser aufgießen und langsam aufkochen. Die Sahne dazu gießen, mit Salz und Muskat würzen. Circa 20 Minuten unter Rühren schwach kochen lassen. Das ging mit der halben Menge allerdings schneller.
(3) In einer Pfanne das Öl (und/oder Butter) erhitzen und die Pilze darin anbraten. Wenn man Kurzgebratenes sowieso dazu zaubert, dann darin die Pilze anbraten. So ca. 5 Minuten lang. Dann die Bohnen in der Bechamelsauce erwärmen und die Pilze zufügen. Die Petersilie und Bohnenkraut von den Stielen zupfen, grob hacken und in das Gemüse geben. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken und

genießen!

Dazu: Kurzgebratenes (Steak, Klopse etc.), Pellkartoffeln oder einfach nur Weißbrot.

Quelle: Essen & Trinken Nr. 8/10, Seite 74.

Locker-flockiger Everyday Chocolate Cake zum Bloggeburtstag

Das kleine Blog hatte ja am Dienstag seinen zweiten Geburtstag, der von mir zwar nicht vergessen, aber eben auch noch nicht gebührend gewürdigt wurde. Auch wenn ich nicht der regelmäßigste Blogschreiber in Klein-Blogistan bin, es macht immer noch Spaß und es liegen auch immer noch etliche Bilder und Rezepte auf Halde, hoffe ich schaffe es noch rechtzeitig zu posten, bevor die Saisonzeiten vorbei sind ;-) Und ich bin immer noch verwundert wieviele Leute sich auf das kleine Blog verirren und auch tatsächlich einen Kommentar da lassen …

Großes Danke schön an alle Leser!

Zum Geburtstag gehört natürlich auch ein Kuchen. Und da ich aufwendigen Kuchen/Torten mit 480 Arbeitsschritten und 98 Zutaten nicht wirklich viel abgewinnen kann, lachte mich dieser Jeden-Tag-Schokokuchen von Smitten Kitchen geradezu an! Angeblich schokoladig, fluffig, nur mit einer Schüssel zu backen. Ha! Perfekt für Back-DAUs wie mich :-) Ein paar Probleme machten diese leidigen, seltsamen, amerikanischen Einheiten mit Cups etc. Können die nicht mal auf die naturwissenschaftlicherfreundliche Gramm-Angaben umsteigen? Für Euch gebe ich gleich die Gramm-Zahlen an, die ich dank USA kulinarisch schnell rausfinden konnte. Ich weiß doch, dass einige von Euch den Cup-Angaben ebenso wenig abgewinnen können wie ich ;-) Den Kuchen hab ich gebacken als eine liebe Freundin mit ihrem Liebsten zu Besuch waren und der Liebste ein Fußballspiel hinter sich hatte. Allerdings aß die liebe Freundin den halben Kuchen alleine auf und befand sich im Schokoladenhimmel. Das Stück vom Bild oben, konnte ich noch schnell am nächsten Morgen photographieren bevor der Rest von D. verfrühstückt wurde :-)

Ein wirklich großartiger, saftiger, fluffiger Schokoladenkuchen, der völlig unkompliziert und handabwascherfreundlich zu backen ist. Wie Brownies in fluffig! Toll!

Everyday Chocolate Cake – Schokokuchen für jeden Tag

125 g weiche Butter
225 g brauner Zucker
115 g weißer Zucker, minus 2 EL davon, wenn man Vanillezucker benutzt anstatt des Vanilleextraktes
1 großes Ei, Raumtemperatur
240 ml Buttermilch
2 EL Vanillezucker (hier: selbstgemacht), eigentlich 1 TL Vanilleextrakt
190 g Mehl (hier: Typ 550)
75 g Kakaopulver (schwach entöltes, kein Trinkfix!)
1/4 TL Haushaltsnatron
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Salz

(1) Den Ofen auf 180°C vorheizen.
(2) Eine Kastenform mit 23 cm Länge einfetten und einmehlen oder wahlweise mit Alufolie/Backpapier auslegen.
(3) In einer großen Schüssel die Butter mit einem elektrischen Mixer auf mittlerer Stufe schaumig schlagen. Dann die unterschiedlichen Zuckersorten hinzufügen und in ca. 3 Minuten fluffig schlagen. Das Ei dazu schlagen und gut verrühren.
(4) Danach die Buttermilch und das Vanilleextrakt (wenn nicht vorher der Vanillezuckermit verflufft wurde) zugeben. Jetzt bitte nicht panisch werden, der Teig wird komisch krisselig aussehen, aber das passt schon!
(5) Die trockenen Zutaten in den feuchten Teig sieben und mit einem Löffel gut verrühren bis sie sich gut miteinander verbunden haben, aber bitte nicht den Teig übermixen.
(6) Den Teig in die Kuchenform geben und 60-70 Minuten in den Ofen schieben. So lange backen bis ein in den Kuchen gestecktes Holzstäbchen wieder sauber heraus kommt.
(7) 10 bis 15 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann kann er rauskommen und zu Ende abkühlen.

Genießen!

Quelle: Smitten Kitchen vom 03. August 2010 – Everyday Chocolate Cake

Urlaubsreif aus dem Urlaub zurück, aber schööön war’s

Zwei Wochen Urlaub mit Frau Kochschlampe und Zwerg sind wie im Flug vergangen. Die meiste Zeit verbrachten wir im geliebten Heimatdorf (diesmal mit Abendstimmung), unternahmen viele Ausflüge, unter anderem nach Budapest …

… und verbrachten zwei Tage im wunderschönen, entspannten Pécs, die dieses Jahr Kulturhauptstadt Europas ist.

Die letzten paar Urlaubstage waren wir am Neusiedler See zu finden. Wundervolle Landschaft, interessante Gegend und tolle Natur!

Und jetzt hoffe ich einfach, dass ich in der nächsten Zeit dazu komme, ein paar Beiträge über den Urlaub zu schreiben und mich die Arbeit nicht ganz so vereinnahmt, wie ich es derzeit kommen sehe. Und auch Rezepte sollten bald wieder mal gepostet werden, wozu ist das hier ein Foodblog!