Archiv für den Monat Februar 2010

Samstagabend-Salat-Völlerei

Ich hatte ja Neujahrsvorsätze der kulinarischen Art gefasst, dazu gehörte unter anderem an siebenter Stelle: „Mehr Salate essen!“ Und hier sind wir, in letzter Zeit gab abends für mich öfters eine große Schüssel Salat, aber nur wenn es mittags was warmes auf dem Tisch stand. Allerdings bin ich immer noch kein großer Liebhaber grüner Salate geworden, ich brauche definitiv immer einen hohen Anteil etwas nahrhafterer Gemüse wie Tomaten, Gurken etc. und auch Eiweiß benötige ich, nicht zwangsläufig in Fleischform (siehe Vorsatz Nr. 6), aber Feta oder gekochtes Ei oder gebratener Halloumi machen sich schon gut dazu. Ich finde so Salate ja auch ideal, um komische kleine Gemüsereste loszuwerden, so nach der Art: Was machen denn die paar Champignons noch im Gemüsefach? Ach, die werden im Salat mit verbastelt!
Ein Punkt an dem ich definitiv noch experimentieren muss, sind die Dressings, immer nur Zitronensaft/Essig+Öl+Senf ist zu langweilig. Ich mache mich mal auf die Suche nach Alternativen und vielleicht bekommt ihr in der nächsten Zeit ein paar mehr Salatvariationen zu sehen … Wovon ich bei dieser Version sehr begeistert war, ist die Avocado, so eine nett cremige Konsistenz, trotzdem eigen im Geschmack, der sich gut eingefügt hat in den Gesamtsalat. Ich bin ab sofort Avocado-Fan :-)

Also Gemüse ahoi und fleißig ans Schnippeln machen :-)

Für eine Person mit gut Hunger oder 2 Personen mit Beilage:
1 Romana-Salatherz
1/2 Avocado
Stück Gurke
1 Frühlingszwiebel
4 kleinere Tomaten
1/4 Paprika
Stück Feta

Stück Weißbrot (kann auch älter sein)
Olivenöl

paar geröstete Pinienkerne

Dressing:
Saft 1/2 Zitrone
1/2 TL Senf
Salz, Pfeffer
Prise Zucker
2-3 x soviel Olivenöl wie Zitronensaft

(1) Das Gemüse für den Salat putzen und in gefällige Stücke schneiden. Den Feta über die Salatzutaten krümeln.
(2) Eine Pfanne bei mittelhoher Hitze erwärmen, während dessen das Weißbrot in größere Würfel schneiden. Einen kleinen Schluck Olivenöl in die Pfanne geben und die Weißbrotwürfel knusprig anbraten.
(3) Während die Croutons braten, schnell das Dressing schütteln. Die Zutaten dafür in ein kleines Marmeladenglas geben, Deckel drauf und gut schütteln. Dann über die vorbereiteten Salatzutaten gießen und vorsichtig verrühren.
(3) Zum Schluss die Pinienkerne und fertigen Croutons über dem Salat verteilen und

sofort genießen!

Graupenrisotto mit geschmortem Radicchio

Graupen, komisches Wort, oder? Aber schick sehen sie aus, finde ich! Ich habe so überhaupt keine Graupenvergangenheit. Soll ja Familien geben, bei denen es Suppe mit Graupeneinlage alle Nase lang gibt. Kenn ich nicht, nie gegessen, komplett unbekannt. Als ich dann beim Gewürzdealer meines Vertrauens (hat leider keine Homepage, sonst würde ich sie andauernd verlinken *g*) welche sah, nahm ich aus Spaß eine 250 g-Packung mit. Kostet ja auch nicht die Welt … Ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, wofür ich die benutze … Als ich dann eines Tages mal wieder mein Alpenküche-Buch durchblätterte (oder eher studierte *g*) stach mir ein Rezept mit risotto-artiger Zubereitungsweise ins Auge. Mit Blauschimmelkäse und Radicchio, der geschmort werden soll. Und da ich den in der Art und Weise schon lange ausprobieren wollte, stand der Entschluss fest.

Und es war so einfach zu machen, innerhalb von ’ner dreiviertel Stunde steht das Essen auf dem Tisch ohne große Anstrengung. Und es schmeckt wirklich famos! Cremige Graupen mit etwas strengerem Käsegeschmack und dazu der süß-bittere warme Salat. Sehr schöne Kombination, die es ab jetzt wohl öfter bei mir geben wird! Allein der geschmorte Radicchio, kommt ins Repertoire, total großartigst!

Graupenrisotto mit Gorgonzola und Radicchio

Zutaten für 2 Portionen:
1 kleiner Kopf Radicchio
1 Frühlingszwiebel
3 TL Butter
20 g Gerstengraupen (auch Rollgerste genannt)
500 ml Brühe
1 TL Zucker
60 ml Rotwein
Salz, Pfeffer
1/2 Bund Petersilie
50 g Gorgonzola (im Originalrezept Vacherin, ersatzweise auch Tallegio)

(1) Radicchio putzen, welke Bläter entfernen und in 6-8 Spalten schneiden. Die Frühlingszwiebel putzen, waschen und in Ringe schneiden.
(2) 1 TL Butter in einem Topf erhitzen, Frühlingszwiebelringe andünsten, Graupen und Brühe dazu geben und alles bei schwacher Hitze 30 Minuten köcheln lassen.
(3) Währenddessen die restliche Butter mit dem Zucker in einer Pfanne erhitzen, bis der Zucker geschmolzen ist. Die Radicchiospalten vorsichtig hineinlegen (spritzendes Karamell ist nicht soo prickelnd auf der Hand), kurz anbraten und mit dem Rotwein ablöschen. Salzen, pfeffern und 10 Minuten zugedeckt schmurgeln lassen. Der Rotwein sollte am Ende stark eingekocht sein.
(4) Die Petersilie waschen, trocknen, Blättchen abzupfen und hacken. Den Gorgonzola in kleine Stückchen schneiden und zusammen mit der Familie unter die Graupen mischen.
Sowohl die Graupen als auch den geschmorten Radicchio schnieke auf Tellern anrichten und genießen!

Quelle: Bingemer Susanna, Gerlach Hand (2007): Alpenküche – Genuss & Kultur. Gräfe und Unzer Verlag München. Seite 61

Botany for Beginners: Fliegen-Ragwurz ~ Ophrys insectifera

Der letzte Exkurs in die Welt der Botanik ist schon länger her, oder? Und jetzt wo der Frühling bald naht, möchte ich wieder damit anfangen, nachdem ich gesehen hab, dass da noch einige Blümchenphotos auf meinem Rechner rumlungern :) Und vielleicht schaffe ich es ja, der geneigten Leserschaft einigermaßen regelmäßig Pflänzchen (oder auch nur ’nen Bild mit Namen *g*) vorzustellen.

Hier also die erste Pflanze für dieses Jahr: die Fliegen-Ragwurz! Eine Orchidee! Ja, richtig gehört! Es gibt Orchideen in Deutschland und zwar nicht nur im Blumenladen, sondern auch im Wald, auf der Wiese, am Moor, in der freien Natur! Die Fliegen-Ragwurz (lateinisch: Ophrys insectifera) ist eine zierliche, ausdauernd wachsende Pflanze die zwei unterirdische Knollen als Überdauerungsorgane besitzt, d.h. sie überlebt die kalte Jahreszeit indem sie im Frühjahr und Sommer Nährstoffe in den Knollen ansammelt und diese dann im darauffolgenden Frühjahr zum Austreiben ihrer Blätter nutzen kann. Sie wird ca. 15-40 cm hoch und ist sehr gut an ihren bräunlich-roten Blüten zu erkennen. Die Kelchblätter sind grün, die Kronblätter sind die zwei fadenförmigen Anhängsel, die vor den zwei grünen Kelchblättern liegen. Das auffälligste Merkmal bei Orchideen ist die Lippe, die bei der Fliegen-Ragwurz aus zwei schmalen Seiten- und zwei breiteren Mittelzipfeln besteht. Sie erscheint braun bis rot, eher matt und hat ein graublaues, fast eckig wirkendes Mal. Sie blüht von Mai bis Juli und ist eine typische Insektentäuschblume, d.h. dass die Männchen von Grabwespen (was es alles nicht gibt, oder?) auf der Blüte Begattungsbewegungen führen und so die Pollen der Blüte aufnehmen und sie zur nächsten transportieren. An einer Pflanze entwickeln sich bis zu 12 Blüten in lockerblütigen Ähren.

Die Blätter sind, wie bei vielen anderen Orchideen eher unauffällig. Die zwei bis fünf Laubblätter sind rosettig um den Stengel angeordnet.

Die Fliegen-Ragwurz ist wie alle Orchideen in Deutschland gesetzlich geschützt und steht deutschlandweit auf der Roten Liste auf Status 3, also „gefährdet“. Das kommt vornehmlich daher, dass diese Art hauptsächlich auf Mager-/Trockenrasen vorkommt, die an sich schon durch Verbuschung (langsames Zuwachsen mit Gebüsch und Bäumen) bedrohte Lebensräume sind.

Ich weiß ja, dass einige Cacher/Wanderer unter der geneigten Leserschaft ist, vielleicht erspäht ihr das Pflänzchen dieses Jahr ja! Wenn man sie erst einmal einen Blick dafür entwickelt hat, fällt sie einem immer auf ;-)

Spinat-Kartoffel-Auflauf

Irgendwie braucht man bei diesem tristen Wetter ein wenig Farbe, oder? Es liegt zwar Schnee draußen, der alles ein bißchen heller erscheinen lässt, aber weiß ist ja auch keine Farbe … Also wenn das erste grün sich draußen noch ein wenig Zeit lässt, kommt wenigstens sattes grün in Form von Blattspinat auf den Teller!

Schnell auf den zuständigen Website recherchiert und auch ziemlich fix fündig geworden: Kartoffel-Spinat-Auflauf und dazu Feta. Toll! Alle Komponenten vereint, die ich liebe!  Und dazu noch eine frische Note durch Mine, die in den Spinat gegeben wird … Dummerweise hab ich genau das vergessen, hmpf! Hat auch so sehr gut geschmeckt, aber glaube die Kräuter hätten doch den besonderen Pfiff gegeben. Da das Rezept eigentlich ein Rezept für Diabetiker ist und die Zutaten dementsprechend verändert wurden, geb ich hier mal meine Version an (wenn jemanden die genauen Angaben für  Diabetiker interessieren, einfach unter dem Rezept auf dem Link bei der Quellenangabe klicken). Und wenn man vom Vortag noch Pellkartoffeln übrig hat, ist das Essen wirklich fix gekocht und hält abends nach der Arbeit nicht sonderlich auf! Aber bitte wirklich nicht so wie ich die Kräuter vergessen *g*

Also Zwerg, hier für Dich das Rezept, dieses leckeren kleinen Alltagauflaufs, auch wenn Du ja keinen Blattspinat magst ;-)

Kartoffel-Spinat-Auflauf mit Schafskäse

Zutaten für 2 Portionen:
300 g festkochende Kartoffeln
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
450 g TK-Blattspinat, aufgetaut
1 Bund Basilikum
2 Stengel Minze
6 getrocknete Tomaten (nicht in Öl eingelegt)
2 TL Butter
Salz, Pfeffer
2 Eier
2 EL Schmand
80 g Feta
1 EL Pinienkerne

(1) Die Kartoffeln waschen und in Salzwasser in ca. 20 Minuten gar kochen. Abgießen, abkühlen lassen bis man sie anfassen kann und pellen.
(2) Sowohl die Zwiebel als auch den Knoblauch häuten und fein würfeln. Den Spinat grob hacken. Den Basilikum und die Minze waschen, trocken schütteln (und dabei versuchen nicht die ganze Küche nass zu spritzen), die Blättchen abzupfen und in Streifen schneiden. Die getrockneten Tomaten grob hacken.
(3) Den Backofen auf 200°C vorheizen.
(4) 1 TL Butter in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Die Zwiebeln darin glasig darin andünsten. Dann den Knoblauch, den Spinat und die Tomaten dazugeben. Zugedeckt bei mittlerer Hitze 10 Minuten dünsten. Die gehackten Kräuter unterrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.
(5) Die Eier mit dem Schmand gut verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Kartoffeln in Scheiben schneiden.
(6) Eine kleinere Auflaufform mit dem übrig gebliebenen TL Butter ausfetten und die Kartoffelscheiben hineinlegen. Den Schafskäse darüber krümeln. Dann die Spinatmasse darauf verteilen und mit der Ei-Schmand-Masse übergießen. Mit Pinienkernen bestreuen und für 25 Minuten im Ofen überbacken.

Quelle: KüchengötterKartoffel-Spinat-Auflauf mit Schafskäse